Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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man in jedem kleinen amerikanisehetiFüm dieserArt finden.— Zu einer weiteren, außerordentlich viel umstrittenen Frage komme ich nun. Ist es wirklich notwendig, daß •die Sensationen in Wirklichkeit ausgeführt sein müssen, oder kann man nicht durch Trickaufnahmen denselben Erfolg erreichen? Ich glaube nicht, daß — selbst wenn ein geschickter Reklamechef ausposaunen würde, der betreffende große 'Sensationsdarsteller X führt jede seiner Sensationen selbst aus und vermeidet jegliche Tricks — , ich glaube nicht, daß die Mehrheit des Publikums das heute noch gJäubig hinnehmen würde. Das aufgeklärte Publikum von heute weiß genau, daß ein Rest von Trick auch bei den sehr natürlich aussehenden Sensationen übrig bleibt, und wir Sensationsdarstcller dürfen es, ohne unseren Beruf zu schädigen, ruhig eingestehen, daß wir unser Leben ebenso lieb haben, wie die anderen, und es 11 . • j , — ungeschützt en allerdrmgendsten Fällen eben auf Tod und Leben ankommen lassen. Wir können ruhig eingestehen, daß wir hier und da einen kleinen Betrug begehen, denn es bleibt auch so immer noch des Gefährlichen genug und übergenug. Ja, ich bin sogar im Interesse der Qualität des Sensationsfilms dafür, vieles durch Trickaufnahmen herzustellen, was, wenn es in Wirklichkeit ausgeführt würde, nicht im mindesten so bildwirksam und spannend herauskommen würde. Und damit habe ich schon die oben gestellte Frage in gewissem Sinne beantwortet. Es kommt nämlich, was die Bildwirksamkeit und Spannung anbetrifft, gar nicht darauf an, ob eine Sensation Wirklichkeit oder Trick ist. Das hängt von ganz anderen Sachen ab, und der betreffende Sensationsdarsteller, der es sich in den Kopf gesetzt hätte, auch nicht die mindeste Täuschung zu begehen, würde vielleicht einen Sensationsfilm herstellen, wie er schlechter noch nicht dagewesen ist. SO Am Blitzableiter Phot.: Phoebus in 18 Meter Höhe. („Der .Wann auf dem Kometen") Um die oben für einen Sensationsfilm betonte nötige Spannung herzustellen, sollten alle Mittel recht sein. Ich sagte, es bliebe des Gefährlichen noch genug, und davon weiß ich viele Lieder zu singen. Erst bei den Aufnahmen zu meinem letzten Film, bei dvncn ich verschiedene Dächer Berlins unsicher machte, habe ich einige kitzliche Situationen durchkosten müssen, wovor mich ein gütiges Schicksal zum zweiten Male bewahren möge. Auf der Spitze eines Schornsteins im Moment seines Zusammenbrechens zu sitzen, oder mit seinem „Todfeind" auf dem abfallenden Dach eines sechsstöckigen Hauses einen Ringkampf auszuführen, das sind keine Kleinigkeiten. Trotzdem möchte ich mich dieser Dinge nicht rühmen, denn für seine Neigung kann niemand etwas, und der eine hat von Jugend auf eine Liebe — sagen wir für das Schusterhandwerk oder für die Musik gehabt; ich aber wollte immer hoch hinaus und setzte