Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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während sie sich bei uns nur sehr langsam Bahn bricht. Zur restlosen Ausübung der Glasmalerei gehören natürlich große Routine und tüchtige eingefuchste Maler. Das Prinzip der Glasmalerei besteht darin, bei Großbauten nur diejenigen Teile eines Baues auzuführen, vor denen oder i n denen die handelnden Personen wirken. Die übrigen Teile werden auf Glasplatten gemalt und perspektivisch so ausgeglichen vor dem Apparat angebracht, daß sie die ausgeführten Teile der Dekoration ergänzen. Ein Schulbeispiel dafür ist ja die Kathedrale im „Glöckner von Notre Dame". Bekanntlich ist nur der untere Teil der Kathedrale wirklich plastisch gebaut, während der obere Teil gemalt worden ist. Die Grenze zwischen Malerei und plastischem Bau festzustellen, ist gänzlich unmöglich. Eine gelungene Kombination von Modellen und Glasmalerei sahen wir in der „Insel der verlorenen Schiffe". Der Vorderteil der Gesamtdekoration der Insel war selbstverständlich gebaut. Im Bilde hatte man den Eindruck, daß sich die Insel vier bis fünfhundert Meter weit erstrecke, in Wirklichkeit dürften es keine achtzig Meter gewesen sein. Damit kommen wir auf eine andere Methode, das Auge um die Tiefe einer Dekoration zu beschummeln. Diese ist sehr einfach in der Anwendung: Will man in einer Dekoration eine große Tiefenwirkung erzielen, so müßte man, um das zu erreichen, die eine Längsseite bis zum Apparat völlig ausbauen. Das ist aber oft schon wegen Platzmangels nicht möglich. Also greift man zu einem Trick, der zumeist die künstlerische Wirkung des Bildes noch wesentlich hebt. Man baut nur eine Querfront oder eine Ecke (z. B. in „M y Darling" und „Evangeliman n") und setzt einfach einen Torbogen, einen Durchgang, Säulen, die man von vorn überhaupt nicht beleuchtet davor . . . und „schneidet sie an", wie der Fachausdruck heißt. Im Bilde wird die Entfernung zwischen dem Torbogen oder den Säulen und der eigentlichen Dekoration viel größer erscheinen, als sie in Wirklichkeit ist. Das Sthlcß in Wirklichkeit Besilz der Tresckows in Berlin Friedrichs elde Phot.: Nivo 25