Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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So wurde Guemin zum Mitwisser um diese geheimnisvolle Angelegenheit. Und er fragte, als Richard Leblanc geendet hatte: „Was meinen Sie wohl, Leblanc, was geschehen wäre, wenn man den Vergifteten einfach im Sanatorium von Dr. Bonhomme gelassen hätte? Ware das nicht viel einfacher gewesen, als dieser letzte Damenbesuch bei dem Toten? Welchen Sinn kann dieses Theater um einen falschen Leblanc haben?" „Oh," entgegnete Leblanc erregt, „das ist doch klar, — das ist doch sonnenklar!" „Und wieso?"' „Sehen Sie," erklärte der Detektiv mit lebhafter Gestikulation, „ich bin nun einmal gefürchtet unter diesen . . . diesen Leuten dort unten, nicht wahr? Nun also! Man hat versucht, mich zu beseitigen!" „Gestatten Sie, Leblanc . . . !" „Warten Sie, warten Sie!" unterbrach Leblanc den Kollegen, der etwas sagen wollte. „Ich sehe den Vorgang ganz klar vor mir: man hatte eine Abneigung gegen mich und wollte mich beseitigen. Man wußte, daß ich um die und die Zeit in dem und dem Lokal verkehre - oder aber auf dem Wege dorthin bin . . . Also wollte man mich auf dem Wege dorthin verschwinden lassen. Wie nun? Man ersticht Richard Leblanc nicht wie einen Metzgergesellen aus Vincennes, nicht wahr? Wenn man Richard Leblanc erschießt, so hört man das Echo des Schusses bis ins Elysee — und der Präsident zuckt zusammen . . . Also mußte Leblanc eines zufälligen Todes sterben. Aber das war nicht so leicht, denn ich lasse mir zufällig nichts Zufälliges beibringen, kein Giftchen, nichts, nichts. Und das wußten die Leute. Was taten sie? Sie suchten einen Unbekannten, einen von jenen, die niemand vermißt. Und als sie ihn gefunden hatten, da flößten sie ihm das totbringende Mittel ein, — eine Kleinigkeit, ihm selbst unbemerkt, aber ausreichend, ihn nach Verlauf von einigen Minuten zu töten. Als die Ohnmacht beginnt, finden sie in dunkler Straße eine Droschke, laden den Mann ein und geben meine Adresse an. Heimlich folgen sie dem Wagen, bemerken, daß der Tote bei Bonhomme abgeliefert wird — und holen das Weibsbild her „LiebeF Herr," empfing ihn Pollard, „wenn Sie Reklame brauchen, so bedienen Sie sich bitte geschmackvollerer Mittel, ja?" 53