Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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ist. um mit den Aufnahmen eines Films großen Stils und internationalen Gepräges zu beginnen. „Venezianische Liebhaber" steht auf dem Manuskript, das als erste Frucht eines volkswirtschaftlich sehr bedeutenden Vertrages, den die „Emelka" vor kurzem mit der „W. u. F. Film Service Ltd." in London abgeschlossen hat, im Licht der Münchner Kamera reifen soll Der Vertrag sieht eine gemeinschaftliche Produktion von Großfimen mit Künstlern von Rang vor und soll auf dem Wege eines umfangreichen Austauschs dem deutschen Film Gebiete erobern, die ihm bisher verschlossen waren. Die Abgesandten der Londoner Firma gruppieren sich um Niebuhr und den Stab des 1 melka-Ensembles. Niebuhr erklärt die ersten Szenen, sparsam mit Worten, die mit schwerem, amerikanischem Akzent aus seinein Munde kommen. Er verdolmetscht Deutsches ins Englische, Italienisches ins Französische. In seiner Umgebung sieht man Arlette Marechal, die schöne Weltdame; Maria Minze n t i , die lachende, tänzerische Wienerin; Cullen L a n d i s , den amerikanischen Charakterdarsteller jugendlicher Männerrollen, und den berühmten Engländer Hugh Miller. — Niebuhrs Frau, amerikanisch-sachlich und anmutig zugleich, hinter einer Hornbrille versunken, notiert exakt Regiebemerkungen. Es ist eine Zimmerszene. Die Männer mit den Lampen und Scheinwerfern rücken heran. Jupiterlicht flutet von oben, aus zehn Metern Höhe, von allen Seiten herein. Es wird heiß. Es schmeckt nach Schminke, Puder, Moschus, Pa füm. Die weißen Gesichter und Hände der Akteure wirken magisch, phantastisch. Begrabene Jahrhunderte scheinen erwacht. Und rundherum hantieren und lärmen Zimmerleute, Techniker, Ingenieure, Maler, Tischler, um das riesige Portal eines venetianischen Palastes zu errichten. Kübel stehen herum; Stangen, Treppen, Möbel, bunte Fetzen da und dort, überall! Parkett wird gelegt. Folianten werden hereingeschleppt und in einem schweren Bücherschrank verstaut, der als Kamin umgebaut und als Wandverkleidung zugleich verwendet werden kann. Haushohe Kulissen lehnen herum; Koffer; Kist und Ka~ schwer. Und hier, verlassen in einer Ecke, em Paar zierlicher Frauenpantöffelchen. Es sieh* aus wie die große Puppenstube großer Kinder. Ein gigantischer Raritätenladen. Eine ungeheure Zauber vverkstatt. In einer anderen Ecke steht ein halb nach Boudoir, halb nach Salon aussehendes Zimmer. Ein Erdball schwebt darüber, Reste, die zu Innenaufnahmen für Joe Stoeckels neuen Herkules-Film, betitelt: „Der Bezwinger des Tode s", gedient haben. Apropos: Joe Stoeckel, ein Herkules. Man kennt ihn als Marcco, den rettenden, jede Situation bezwingenden Schutzgeist der Schwachen und Verfolgten. Er mustert eben das Heer seiner Statisten nach geeigneten Erscheinungen für Aufnahmen ab. die nachmittags im Freien stattfinden sollen. Die Front eines modernen Hauses steht draußen; massiv, nackt; frierend in Wind und Wetter. Davor ist richtiges Asphalttrottoir. sind Straßengraben und Pflr.ster errichtet worden. Die Qesells haftsi I n 84 sberß ;iuf cm I la.ir . . . Pin i : Emelka