Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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•der Filmdichtcr! Vielleicht bemächtigen sich jetzt die Dramaturgen dieses Stoffes? Für diejenigen, die den Quellen unserer Filmdramaturgic nachgehen, sei hier noch ein kurzer Hinweis hergesetzt: der Film ,,Pictro der Korsar" wurde nach dem Roman , .Pietro der Korsar und die Jüdin Cheirinca" von Wilhelm Hegeler gedreht; das Buch ist im Verlage <Ier Deutschen Verlagsanstalt Stuttgart, Berlin, erschienen. Es ist erfreulich, beim Vergleich dieser beiden Werke von Literatur und Film Vergleiche anstellen zu können, die sowohl für Hegeler wie auch für den Regisseur Robison schmeichelhaft sind; was dem Buche noch über den Film hinaus zum Vorteil gereicht, ist die weitere gedankliche und landschaftliche Perspektive. Hegelcr ist kein alltäglicher Schriftsteller, sondern ein Mann von tiefen Ueberlegungen, und er stattet diese Ideen dadurch mit hervorragender Plastik aus, daß er sie in eine bestimmte Umgebung verlegt — und nicht in eine farblose, allgemeine des Mittelmeeres. Ich glaube, daß auch derjenige, der den Film bereits kennt, das Buch mit stiller Genugtuung lesen — und die Handlung des Filmes um ein Wesentliches besser verstehen lernen wird. Eine dünne Broschüre aus E. Webers Verlag, Bonn, Erotik" von Dr. Alexander Elster, zur Sexualsoziologie der Musik. diesem Heftchen die Art, in der, Zusammenhängen, das musikalische Genießen sowohl wie das musikalische Schaffen in Beziehungen zur Sexualität gebracht wird; nicht umsonst nimmt unter den Künsten die Musik eine besondere Stellung ein. Auch über die Auffassung, die man gewissen tanzlustigen Perioden gegenüber an den Tag legen darf, ist einiges Fesselnde in dem Heftchen gesagt. Als Wegweiser für Wissensbegierige eine akzeptable Gabe auf dem Büchertisch. Die Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart, Berlin, hat eine Neuauflage von Georg Ebers' „Eine ägyptische Königstochter" veranstaltet. Es ist eine ganz individuelle Frage, wie der Leser eines Romans zu wissenschaftlichen Fußnoten steht — ich selbst habe stets ein Gefühl der Dankbarkeit für die Leute empfunden, die es über sich gewannen, Kommentare zu den Klassikern herauszugeben, beziehungsweise die Klassiker besonders zu bearbeiten. A. Marcus und betitelt „Musik und bringt Betrachtungen Uns interessiert an losgelöst von großen Ohne Fußnoten und Kommentar wäre mir beispielsweise heute eine Lektüre Wielands vollkommen unmöglich; woher sollte ich die Belesenheit nehmen, all die geistreichen Anspielungen zu verstehen, zu denen |ene Dichter Gelegenheit hatten, die noch ,, Bildung" besaßen? Ich freue mich also auch, wenn ich heute ftei Ebers eine Fußnote etwa des Inhaltes finde, daß Herr Amasis für die Bibliothek des Phryxus einen Beitrags von tausend Zentner Alaun, also von 750 Mark beisteuerte ... So etwas macht mir den Roman verständlich und wertvoll — und ich lese ihn mit größter Anteilnahme zu Ende. Das muß gesagt werden, weil auch, die Gattung des archäologischen Romans nicht etwa eine Verirrung, sondern eine Bereicherung der erzählenden Literatur überhaupt ist. In unserer Periode, in der wir in der erzählenden Prosa noch immer gegen eine»~ hysterische Ueberschätzung der Erotik anzukämpfen haben, ist ein Roman wie diese „Aegyptische Königstochter" ein stets herzlich zu begrüßendes Werk. Für die Freunde des amerikanischen AbenteurerRomans, wie sie beispielsweise von Gerstäcker gepflegt wurden, hat der Wilhelm Goldmann Verlag, Leipzig, zwei hübsche Werke herausgebracht, und zwar von Emil Droonberg „Die Goldwäscher am Klondike" und „Das Gold der Nebelberge". Ich weiß nicht, ob Emil Droonberg je in Alaska gewesen ist; jedenfalls aber gewinnt der Leser die Ueberzeugung, es hier mit einem Autor zu tun zu haben, der das zu schildernde Milieu aus eigenstem Erleben kennt. Und gerade das ist bei einer Wiedergabe von Begebnissen aus den amerikanischen ,,claim"-Distrikten erforderlich. Romane dieser Art sind genau so vonnöten, wie etwa der Sensationsfilm — ■ und wenn, wie hier, die literarische Voraussetzung erfüllt ist, so wird man den Geschichten unbedingt mit Spannung folgen. In den „Goldwäschern am Klondike" steht zudem ein junger Deutscher im Mittelpunkt der Handlung, ein mutiger Draufgänger, der eigentlich Zeitungsreporter ist, aber durch die sensationellen Nachrichten vom Klondike veranlaßt wird, das Goldgebiet einmal selbst in Augenschein zu nehmen Daß hierbei sehr bald ein junges Mädchen eine Rolle spielt, wen könnte das verwundern? Aber Emil Droonberg weiß, was der Leser sucht, und er gibt ihm alles. was — selbst in Alaska — mit Fug und Recht erwartet werden darf. Auf deutsch: wir haben hier zwei sehr Sind Sie m us ik a lisch ? Soeben sind folgende Musikneuheiten erschienen." GOTTFRIED HUPPERTZ Potpourri aus »Die Nibelungen« Preis M. i. — Potpourri . . aus »Die Cruonik von Grieshuus« Preis M. 2. — Berlin SW 68 Bücherei der »Filmwoche« Neuenburger Str. 4 Postscheck-Konto Berlin NW 7, Nr. 155655. — Versand geg. Ndcb.il. od. Voreinsend. d. Betrages neUst Porto 101