Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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1 4 B& f ^H • H g Hals und Händen hingewiesen werden. Hierfür verwende ich mit Vorliebe flüssigen Puder in einer dem Teint angepaßten Nuance. Beachtung verdient aber auch, damit die Maske vollkommen sei, das Schminken der O h r e n. Die schönste Maske hat etwas totes und starres, wenn die Ohrläppchen nicht entsprechend geschminkt sind; ein Steckenpferd des Direktors Meinhard von den Aleinhard-BernauerBühnen, — übrigens ein Meister der MaskenKunst für den das Ohrläppchen zu schminken von überragender Wichtigkeit ist. Mit einem Pinselchen wird auf kariöse Zähne und Goldplomben ein Zahnweiß aufgetragen, daß gleichfalls in keiner modernen Schminkschatulle fehlen sollte. Aber auch Zahnschwarz vergesse man nicht, in die Schatulle zu tun, weil es für allerhand Charaktermasken, z. B. für Hexen, Wahrsagerinnen u. a. gebraucht wird. Es zerstört nämlich die Illusion selbst der besten Charaktermaske, wenn etwa eine Reihe blendendweißer Zähne zu sehen ist. ebenso wie für das geschulte Auge des Beschauers auch an 26 Selbstverständlich wird die Wirkung auf den Beschauer durch die ganze Körperhaltung sehr beträchtlich unterstützt, aber wer es unternimmt, sich auf die Mimik des Körpers zu verlassen, muB doch vorerst wissen, twie er das Gesicht typisch sprechend zu „bemalen" hat. Der „Meister vom Schminkkasten" hat dabei die Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Ausdrucksfähigkeit sehr genau zu unterscheiden. den Händen das eigentliche Alter des Darstellers abzulesen ist, wenn nicht Schmelz und Glanz des Auges bereits die Jugend des Darstellenden verraten. Nichtsdestoweniger ist es gerade beim Film nicht zu empfehlen, die Hände zu stark zu schminken, da im Bild leicht der Eindruck einer Geister oder Totenhand entsteht. Auch hier gilt der Leitsatz, daß im Wenigen viel ausgedrückt liegt. Ein Kapitel für sich bilden die Garderobenverhältnisse, über die Asta Nielsen vor kurzem in einer mondänen Zeitschrift berechtigte Klage führte. Jene sogenannten Garderoben mit ihren unzulänglichen Lichtverhältnissen kann man wohl ohne vieles Suchen beinah in den meisten Aufnahme Ateliers finden. Anscheinend ist noch nie ein „Fachmann der Schminke" vor dem Installieren der Beleuchtungskörper in diesen sogenannten Garderoben zu Rate gezogen worden. Mancher dienstbare Geist aus gutbürgerlichem Haushalt würde mit Entrüstung die Zumutung zurückweisen, ihre bescheidene Mädchenkammer mit der Garderobe ihrer angebetenen Film-Diva einzutauschen! Und doch: wie sehr ist hier das beste Licht kaum noch ausreichend für die Subtilität der Film-Maske; denn das ideale Licht hieifür wäre eben nur das volle, sonnbeschienene Tageslicht. Man muß aber oft aus Gründen des Raummangels auf das Tageslicht verzichten, so ist es doch nicht notwendig, daß der Darsteller in einem hühnerstallähnlichen Raum bei einer kleinen, noch dazu an der Decke angebrachten 25 kerzigen Glühbirne seine subtile Maske ausführt! In vielen Fällen befindet sich nicht einmal ein Spiegel in einem solchen Raum, und wenn, dann ist es gewöhnlich eine Art Vexierspiegel aus dem Lunapark. Zum Schminken aber gehört Licht, viel Licht! Und auch ein Spiegel in Ausmaßen, die eine Kontrolle der darzustellenden Figur in ihrer Ganzheit, d. h. vom Scheitel bis zur Sohle, ermög