Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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Leichter ist es immerhin, eine ältere Frauensperson durch einen Mann verkörpern zu lassen, als eine jugendliche ; im Alter, in den Momenten des werdenden Verfalls, ähneln sich die Geschlechter in ihren Aeußerlichkeiten, während in der Jugend eine gewisse Fülle 'der Merkmale vorgetäuscht werden muß. Das ist im nebenstehenden Bilde unbedingt ausgezeichnet gelungen. liehen. DieReformderGarderobenRäumlichkeiten unter milberatender Assistenz des „Chefs des Maskenwesens" sollte eine der vornehmsten Aufgaben der führenden Firmen in der Filmindustrie sein. Unter welchen Verhältnissen und in welchem Milieu man des öfteren, namentlich bei Außen oder Reise-Aufnahmen, gezwungen ist, seinem Beruf nachzugehen, entbehrt oft nicht der Originalität. In einigen Jahren wird es wohl kaum noch ein Jungfernstübchen auf der weiten, weiten Erde geben, wo nicht bereits ein Filmkünstler seine Vorbereitungen für eine Aufnahme getroffen hätte. Auf der Terrasse des Grand-Hotels in Lugano mit dem Blick auf den imposanten Monte Bre und Salvatore, oder in einer stillen Gartenlaube eines idyllischen Gasthofs am deutschen Neckar ist es entschieden reizvoller und amüsanter mit Schminke und Palette zu arbeiten, als auf dem Sauhofe des prächtigen Großherzogl. Oldenburgischen Gutes Güldenstein in SchleswigHolstein, lieblich umringelt von 30 Mastschweinchen. Noch lieblicher aber bei 60 Grad Hitze an den offenen Riesenfeuern der Gasanstalt Berlin-Tegel. Aber auch auf der Kommandobrücke der Stinnes-Yacht Lensahn, bei steifer Brise gen Helgoland steuernd, oder 2500 m hoch am „Großen Licht" im Allgäu, umgeben von Schnee und Eis, waltet sich's schön des Amtes, das ich beim Film auszuüben habe. Zur vollkommenen Erfüllung der Mission ain Film sollte der „Filmfriseur" der Zukunft, wenn er ernst genommen sein will, nicht nur Maler sein, sondern auch mit umfangreichen Kenntnissen in der Kostümkunde, in Anatomie und Physiognomik ausgestattet sein. Das Antlitz des Menschen, das sein Pflegling, der darstellende Künstler, zur Schau trägt, ist der Spiegel seiner Seele; also das nach außen gekehrte Abbild des inneren Menschen! Herr Carf Eduard Scßufz, einer der öftesten und ßewäßrtesten Tacßfeute auf dem Geßiete der Büßnen* und Ti[>nsd)»iin6=Kunst, wird in einem zweiten Artißef iißer die Perücße und ißre Wirkungen pfaudern. Er ivird ßierßei auf seine reießen Erfaßrungen an den Berfiner MeinßardBernauer Büßneit sowie auf die fangjaßrige Praxis afs „ Cßef der Maske" ßei der Pßoeßus Tilm= Geseffscßafi zurückgreifen und nießt nur für den Laien, sondern aueß für den Künstfer maneßerfei Beacßtficßes tnitteifen können. 27