Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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' Für Feinschmecker ganz moderner Einstellung ist das iim Verlage von Ernst Rowohlt, Berlin, erschienene Bändchen ,,Die Rose" von Robert Walser. Daß das Buch „Die Rose" und nicht ,,Die gezinkte Gartenharke" heißt, ist wohl eine Tücke der Modernität, wie denn überhaupt — mit Respekt zu vermelden — manche Literaten sich die Sache sehr einfach machen und etliche Impromptus ohne jeden Zeitwert zusammenbauen, um ihnen einen Gcmcinsamkeitstitcl zu geben. Was aber — ich bitte den Leser! — haben wir mit derartigen persönlichen Angelegenheiten zu tun? ,,Wir" . , . das heißt . . . wir Unmodernen, die wir uns einbilden, ■es müßte, wenn etwas gedruckt wird, sich dabei auch etwas Wesentliches denken lassen. Was aber Herr Walser in seiner vielblättrigen ,,Rose" vereint, ist so unwichtig — und nach mc.ncr ergebenen Meinung: — so uninteressant, daß ich den verdienstvollen Vcrl?g ■der deutschen Balzac-Ausgabe um dieses Objekt nicht beneide. Dafür gibt uns denn der Eeekboom-Verlag in Hamburg wieder eine Entschädigung in ,,Wippsteert", einem plattdeutschen Roman von Otto Franz Grund. Die ■dialektischen Dichtungen werden bei uns erst neuerdings wieder besser gefördert, und um diese sympathischen Bestrebungen, die Sprache der engeren Heimat auch literaturfähig zu machen, zu unterstützen, sollten alle , .Provinzler" sich um ihre Dialcktdichter bemühen. Welche lustigen Stunden verdanke ich nicht dem Schlesischen! Und das, obwohl ich nicht einmal Schlesier von Geburt bin! Mit ,,Wippsteert" ist's kaum anders; zwar unterscheiden sich ja die verschiedenen Platts sehr voneinander, auch weicht die Schreibweise des einen Dialcktdichters von der seines Landsmannes unter Umständen recht beträchtlich ab, — aber die herzliche Aufrichtigkeit spricht aus dem einen wie aus dem andern! Ich möchte den Niederdeutschen sehen, der sich nicht köstlich erbaut an diesem ..Wippsteert". Die textliche Niederschrift ist nach meinem Dafürhalten so vorzüglich, daß sie auch den Mecklenburgern ohne weiteres verständlich sein müßte. „Von Bach bis Strauß" betitelt sich ein schlankes Bändchen von Musik-Novellen und -Skizzen, zusammengetragen von Walter Möller, herausgegeben vom Verlag Wilhelm Möller in Oranienburg. Das Büchlein ist Prof. Dr. Hans Pfitzner gewidmet und bringt auf rund 110 Seiten allerlei Geschichten, die mit der Musik in ideellem Zusammenhang stehen. Es sind keine Musiker-Anekdoten, wie man annehmen möchte, — es handelt sich nur um die Musik als gegenständliche Themenverbindung unter den einzelnen Erzählungen. Auch die Reiseliteratur hat wieder einige Neuerscheinungen zu verzeichnen, so Line Neuauflage des im Verlage J. H. W. Dietz N a c h f., Berlin, erschienenen Buches von Jürgen Brrnd. „Eine Reise nach Island und den Westmännerinseln". Das Buch gibt in seinem hübschen Einband weniger eine zusammenhängende Beschreibung der Insel, sondern lose Eindrücke und Tagebuchblätter eines Mannes, der hauptsächlich als Zoologe Island bereiste. Die Bilder sind sehr hübsch und geben zum Teil Anblicke wieder, die man in andern Büchern über dieses interessante Land vergeblich sucht. Ich möchte die unmittelbar wirkenden Tagebuchblätter Brands in meiner Bücherei jedenfalls nicht mehr missen. Weit nach dem Süden, in die holländisch-indische Südsce, führen uns zwei neue Bücher des AlbertLangen-Verlages in München, beide aus dem Nachlaß von Max Dauthendey, „Letzte Reise", und „Erlebnisse auf Java". Die Gewissenhaftigkeit gebietet es, zu sagen, daß die „Letzte Reise" Tagebuchaufzeichnungen aus der Kriegszeit enthält, also aus jenen sehnsuchtzerrütteten Tagen, die Dauthendey ferne der Heimat verbrachte, und daß „Erlebnisse auf Java" zwei besonders ausführliche Tagebuch-Auszüge sind, die sich mit einer Besteigung des Vulkans Smeroe auf Java . . . und mit der Schilderung von Hochzeitszeremonien bei einer Eheschließung des Sultans von Solo befassen. Was aber bedeutet diese trockene Aufzählung des konkreten Inhaltes? Ist Dauthendey — oder war Dauthendey ein Mensch, der mit derartigen Inhaltsangaben zu umreißen wäre? Ich wüßte unter den persönlichen Dokumenten unserer zeitgenössischen Dichter keine, die gleich ergreifend wären, wie die Dauthendcys. Zwei Sehnsüchte sind es, die dieses hohe und gütigmilde Herz erdrosselt haben, die Sehnsucht nach dem Vaterlande und die nach dem treu geliebten Weibe. Lieder sind zwischen den Briefen an seine Frau verstreut, von so schmerzhafter Innigkeit und Schönheit, wie blutstropfenrote Blätter, die einer sterbenden Rose entgleiten. Und ergreifend ist, zu verfolgen, wie sehr die Tagebuchblätter sich mit überragenden Lebensweisheiten füllen, je mehr der Körper Dauthendeys seine Auflösung herannahen fühlt. Ein Geschenk an uns Deutsche, — das sind diese beiden schönen Bücher aus dem Verlage Albert Langen! Blumen-Bäder Waschwassertabletten besitzen desinfizierende Eigenschaften, verdrängen lästige Körperausdünstungen und üble Gerüche. Sie hinterlassen auf der Haut einen zarten Duft, inachen diese sammetweich, wirken erfrischend. Gerüche: Lavendel, Eau de Cologne, Rose, Flieder, Ideal, Veilchen. Probe auf Wunsih völlig kostenlos. Gewünschten Geruch angeben. HA UTAL Fichtennadel-Bäder Herz und nervenstärkend Hautal Fichtennadel Bäder dienen zur Unterstützung von Kuren bei Rheuma, Gicht und Nervenleiden. 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