Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

"^ ^OJwwW\ Henny Porten, ein ganz anderer, rein deutscher Typ, zeigt auch in ihrer Hand, deren feste, frauliche, vertrauenheischende Form angenehm auffällt, diesen deutschen, ich möchte sagen schulmeisterlichen Typ. Ich nahm sie in einem seltsamen Milieu auf, eine Nachtaufnahme im Freien, in fliegender Eile. Doch kam ich auch später, am ruhigeren Ort der Efa, nicht mehr dazu, ihr das Charakteristische ihrer Hände, die Schicksalsrunen, zu verdolmetschen, da ihr Gatte bei ihrer (oder seiner?) Nervisität dagegen Bedenken hatte (vielleicht auch aus anderen persönlichen Gründen). Ihre Hand ist außerordentlich klar und rein gezeichnet, die Hauptlinien schwungvoll, leuchtend, die vielen kleiner Nebenlinien gleich feinen Blumenranken oder Arabesken gezeichnet, das Ganze wie eine Federzeichnung von Meisterhand. Die Kunstlinie reichverästelt und vielgestaltig, Sinn für Komik und Humor ist durch die hüpfenden Gestalten unter dem kleinen Finger (Merkurberg) angezeigt. Unter dem Mittelfinger sind mehrere Schrägkreuze ineinander verwoben (Intuition, Einbildungskraft, Mystizismus). Die Kopflinie senkt sich stark, in breiter Gabelung, was auf schnelle Depressionszuslände hindeutet. Die Hinneigung des Ringfingers zum Mittelfinger verrät Anlehnungsbedürfnis in der Kunst, sei es auch nur an die selbstkreierten Rollen, der weite Abstand des kleinen Fingers dagegen das Streben nach Selbständigkeit und Dispositionskraft. Der Umfang eines Artikels läßt es nicht zu, noch ausführlicher zu werden, sonst würden ähnliche Handvergleichungen wie diese zwischen amerikanischen und deutschen Filmkünstlern auch zwischen Filmregisseuren und ihren hauptsächlichsten Filmkünstlern, interessante Einblicke in das Innere mittelst der menschlichen Hand geben. Als Schluß möchte ich wie Peter Eyppner ,, Tiere sehen dich an" sagen: ,, Hände sehen dich an, nur mußt du dir die Mühe nehmen, ihre Sprache verstehen zu lernen." dem Ende der Kopflinie angebracht, wo es auch in Marys Hand zu sehen ist, hier allerdings umgeben und verflochten von zahlreichen wellenförmigen Reiselinien. Ihre zierliche Hand, winzig, feingliedrig, kindhaft, ist doch fest im Zugreifen und Gestalten, wie sie es auch ihren Filmen gegenüber ist. Sie verrät besonders gutes Dispositionsund Organisationstalent (langgestreckter kleiner Finger, gerader Daumen) und große geschäftliche Tüchtigkeit. Lya de Putti, das ganz zur Amerikanerin gewordene zarte, quecksilbrige Geschöpfchen voll unberechenbarer Einfälle, nahm ich kurze Zeit vor ihrem ,, Sprung aus dem Parterrefenster" auf. Ich warnte sie vor allzu intensiven Entschlüssen, vor Extravaganzen, doch war es mir mehr als fraglich, ob ihr bewegliches Gehirnchen überhaupt solche Warnung registrieren würde, da alles bei ihr von Augenblicksregungen abhängt. Ihre Hand mutet seltsam an, alles erscheint zusammengedrängt, die Finger fügen sich eng, fast ohne Zwischenräume, aneinander, nur der kleine Finger wird etwas abgespreizt hingelegt, ihre Hinneigung zu plötzlichen, unaufhaltsamen durchgeführten Entschlüssen und Entscheidungen. Die Linien leuchten klar aus der Hand hervor, die Kopflinie ist sehr lang und gerade, ein weitcntwickelter Intellekt ohne große Phantasiebeschwerung. Was uns in diesem Künstlerschicksal phantastisch anmutet, muß ganz anders gewertet und erklärt werden. Die Kunstlinie steht wie ein feiner, langer Strich zur Mitte des Ringfingers gereckt in der Hand und verrät großes Darstellungstalent und Kunstverständnis. |N( brc Spi ; ^cv siel Hei iol( ih l.s ikrc * E, Idafi IWlB Se '.der