Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

üaS^HocL 9m,Ai^o^fkuum Vielleicht ist dieses Bild, das Joan Crawford auf einem j^roßen Lastwagen voller Autogramme zeigt, etwas übertrieben. Vielleicht ist die Post dieser beliebten amerikanischen Schauspielerin wirklich etwas kleiner. Aber eines steht fest: die Jagd nach dem Autogramm, die in Amerika einen nicht mehr zu überbietenden Höhepunkt erreicht hat, zeigt sich auch in Deutschland in immer größerem jMaße. Es ist an sich selbstverständlich, daß man ein Bild seines Stars mit der Unterschrift haben will. Aber es scheint doch nicht ganz richtig, daß jemand glaubt, gleich dreißig oder vierzig Karten und Photos mit der Unterschrift ein und desselben Darstellers besitzen zu müssen. Natürlich ist nichts dagegen zu sagen, daß man von seinem Liebling die Unterschrift unter dasjenige Bild gesetzt haben will, das ihn in einer Rolle zeigt, die besonders gefallen hat. Es kommt auch vor, daß dieses Bild jedes Jahr einmal wechselt, weil eben der eine oder andere Bildstreifen schöner dünkt als der, bei dem man sich das Bild zuerst besorgte. Aber die Dinge müssen ihre Grenzen haben. Conrad Veidt erzählt uns, daß neulich ein paar filmbegeisterte Damen mittags zu ihm kamen und ein Autogramm wünschten. Er unterschrieb die Bilder und ließ sie durch sein Stubenmädchen an die Adressatinnen zurückgeben. Abends erfuhr er, daß die jungen Damen noch um acht Uhr auf der Treppe gesessen hatten, um den heimkehrenden Conny persönlich zu sehen, und sie säßen heute noch, wenn nicht der Hausbesorger schonend darauf aufmerksam gemacht hätte, daß um acht Uhr die Tür verschlossen w ird. Man hat heute Gelegenheit, bei den Premieren im Theater oder bei Autogrammvormittagen unsere großen und bedeutenden Schauspieler persönlich zu sehen. Schließlich haben gerade unsere bekannten Schauspieler und Schauspielerinnen, die täglich schwer arbeiten müssen, auch noch etwas anderes zu tun, als ihre Verehrer und Verehrerinnen zu empfangen. Es ist nicht etvsa alles nur Reklame, was man vom Training der Filmschaffenden in den Mußestunden erzählt, und die Bibliotheken, die man auf den Bildern sieht, die aus dem Heim des einen oder anderen stammen, sind nicht nur Dekorationsstück, sondern Mittel zu ernstem Studium. An all diese Dinge muß einmal erinnert werden, wenn man dieses Bild sieht, das — wie gesagt — vielleicht etwas übertrieben ist, aber das schließlich doch der Wahrheit einigermaßen nahekommt, auch wenn es nicht gerade täglich ,.