Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

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Brief ans N e \v York. Was der Broadway sieht, gelangt meist ein halbes Jahr später nach Berlin. Manchmal dauert es etwas länger; ganz selten sind jedoch Ausnahmen, in denen ein Film in Berlin früher gezeigt wird als in New York, wie CS mit dem Lubitschfilm ,,Der König der Bernina" der Fall war, der einstweilen der letzte stumme Großfilm gewesen ist. Der Tonfilm hat auf der ganzen Linie gesiegt, und nur Charles Chaplin verhält sich einstweilen noch ablehnend. Dagegen sind die anderen Aktionäre der United Artists mit fliegenden Fahnen zu ihm übergegangen. Selbst .Mary Pickford, nicht mehr ganz Amerikas Sweetheart, aber doch noch der Liebling einer großen Gemeinde, hat sich zum Tonfilm bekehrt und damit Abschied von ihrem bisherigen Rollcngebiet genommen, Sie war bis vor diesem Film, der den bezeichnenden Namen .,Coquette" trägt, die Darstellerin armer, verprügelter A\ädchen, die durch einen seltsamen Zufall reich und glücklich wurden. Mary Pickford war den Amerikanern das moderne A\ärchen. Von diesem Thema, das sich allerdings kaum noch variieren ließ, ist sie abgekommen. Sie hat sogar das Haar kurz entschlossen gehobbt und ist aus dem Farmermädchen ein moderner Flapper geworden. Der eigentliche Reiz ihres Wesens, die Liebenswürdigkeit ihrer Erscheinung ist ihr geblieben. Aber noch sieht sie neu zum Tonfilm, der ihre Stimme auch vergröbert wiedergibt. Allerdings weiß man in Hollywood noch nicht, wie ein Tonfilmdrehbuch auszusehen hat. Man steckt ganz inmitten der Experimente, die von dem ,, Singenden Narren" angeregt wurden. Ein neuer Mann, John Brown, ist Marys Partner — ein typischer Amerikaner, dessen Name in jedem Telephonbuch seitenlang zu lesen ist. Auch Ronald Colman, jetzt Oben: Fat O'Mallcy und Chester Morris in ,,Voice of a City". Unten: Ronald Colman und June Bennet in „Bulldog Drummond"