Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

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Die letzten Wochen haben uns ein paar der schönsten Tierfilme gebracht, die man bisher auf der Leinwand bewundern Uonnte. Wieder waren es Expeditionsfilme aus Afrikas Wildkammern, deren Reichtum einstweilen nicht erschöpft ist. Es ist kein Zufall, daß die großen Tierfilme aus dem dunklen Erdteil stammen, der sich inzwischen vollkommen gelichtet hat. Denn auch der Kameramann findet darin neben den mannigfachsten Tierarten vor allem eines, ohne das seine Kunst zwecklos ist, nämlich das Licht. Die großen Wildarten leben in der sonnendurchglühten Steppe, die dem Licht nach allen Seiten zugänglich ist. Die Tiere des afrikanischen Urwaldes, das Okapi, der Schimpanse und andere, sind ja auch noch nicht gefilmt worden. Sogar die Raubtiere kommen in den Expeditionsfilmen nur so weit zur Sicht, wie sie sich in die Steppe wagen, was vom Bären wie vom Leoparden gilt, die immer nur durch ein paar Schnappschüsse der Kamera zur filmischen Beute werden. Die Löwen sind im afrikanischen Seengebiet eben zu Steppentieren geworden; ihre Brüder im Gebirge sind im Film bisher viel seltener zu sehen gewesen. Die besten Tierbilder aus dem Urwalde hat bisher die Dungern-Expedition vom Amazonenslrom heimgebracht. Leider haben eine ganze Anzahl Tiere die Angewohnheit, Nachttiere zu sein und entziehen sich damit der Gelegenheit, gefilmt \ ... t r. ■^.. '" f % 1 ^..cMiM'^M^^. m m :^ ^< zu werden. Das gilt besonders auch von den Tieren unserer Heimat, die außerdem viel scheuer sind als das afrikanische Großwild, da sie den Menschen fürchten gelernt haben und viel weniger Gelegenheit finden, sich zu verstecken. Obwohl ein Heer von tüchtigen Amateurphotographen auf der Jagd nach Tierbildcrn ist, sind Aufnahmen in freier Wildbahn recht selten. Ja, sie gelingen eigentlich nur dem, der genau mit den Eigenschaften des Wildes vertraut ist und es an den Wechseln belauschen kann. In Deutschland leben im Harz noch die letzten Wildkatzen, aber ihre Schlupfwinkel sind die dichtesten Dichtungen, wohin kein Mensch diesen scheuen Geschöpfen folgen, geschweige sie dann mit der Kamera belauern kann. Der Kulturfilm der Ufa ,, Natur und Liebe" zeigte ein paar Bilder der letzten Elbebiber, die mit Hilfe von Teleaufnahmen zustande gekommen waren. Aber damit ist es auch aus. Man verfolge einmal den scheuen und blitzschnellen Fischotter auf seinen Pirschgängen mit der Kamera, man belauere die kluge Trappe oder das ängstliche Wildkaninchen oder die , Bache mit den Frischlingen, die in dieser Zeit /nicht weniger gefährlich als ein Leopard ist. 4jf Es wird einleuchten, daß die Kinematographie sich auf solche Zufälle nicht einlassen kann, wie sie bei uns Aufnahmen des frei lebenden Wildes immer sein werden. Außerdem kann ^^ eine solche Aufnahme stets nur ganz be^•^ -'.stimmte Lebensäußerungen der Tiere zeigen, Aus dem Ufa-Film „Der Wilderer" P/wt. Ufa