Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

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^ ^ Hcktor, ein Insasse des Ufa-Zoos Neubabelsbcrg phm. Lfa die für einen Film zu ueni^ sind und vor allen Dingen nie den biologischen Zwecken dienen, welche sich die Kulturfilme zum Muslcr genommen haben. Man kann nicht eine Reise nach Indien unternehmen und dann abwarten, bis man auf einen Mungo trifft, der sich gerade mit einer Kobra balgt, man kann nicht an der Adria lauern, um Zeuge zu werden, wie ein Tintenfisch im Kampf mit einer Krabbe unterliegt — wobei sich dann gewöhnlich herausstellt daß wichtige Abschnitte der Vorgänge außerhalb des Kamcrafcldcs vor sich gehen, weil die Tiere ja bei solchen Gelegenheiten ihren Kampfplatz erweitern. AUin kann nicht einmal abwarten, bis es einem Käuzchen einfällt, eine vorwitzige Maus zu fangen, denn dann ist es gewöhnlich Nacht. Der Biologe, der das lierleben im Film darstellen will, 'ß die Menagerie um sich haben ...i mit dem Leben der einzelnen ;cn vertraut sein. Er muß . ,jch die Geduld eines echten ; Jc.iorschcTs besitzen, denn es gehl natürlich nicht an, den Tieren ;;cnschliciien Willen aufzuzwingen, •ie CS in läppischen Spielfilmen der Fall ist, deren Erzeuger dann noch gewöhnlich sehr stolz auf diese Leistungen blicken. Tiere sind keine Menschen! Eine biologische Mustcranstalt stellt der Ufa-Zoo in Neubabelsbcrg dar, worin Wolfram .lunghans und Dr. Ulricli K. T. Schulz ihre f'ilnif drehen, insofern der letzte nicht Meisler P./;. gerade auf der Reise ist und die rumänischen Niederungen oder den Golf von Neapel nach brauchbaren Motiven durchpirscht. Wer ein Tier vor die Kamera bringt, muß genau mit dessen Lebensablauf vertraut sein. Die Aufnahme erfordert Licht, mehr Licht in der Regel, als die Geschöpfe vertragen können, von denen sich ja die w-enigsten dem grellen Sonnenlicht aussetzen, w'eil sie sich damit ihren F^cindcn ausliefern. Das Atclierlicht muß aber auf die meisten Tiere den Eindruck des Sonnenlichtes machen, ja, es muß ihnen durch ■H^IPflHBHW^^HHB H seine höhere Temperatur noch un ^■i'tl'fll . *■' ^^^B H angenehmer sein. Dazu kommt das unbekannte Geräusch der Kamera, die Anwesenheit der Menschen, ihr Gespräch usw. Allen frei lebenden Tieren, die den Menschen kennenlernten, ist sein Anblick, sein Geruch unangenehm. Es gehört also eine außerordentliche Kunst dazu, aus dem Tier jene Bewegungen herauszulocken, die für die Aufnahme notwendig sind, Schöne Schauspielerinnen stellen sich vor der Kamera bisweilen auch unbeholfen an und bringen beim besten Willen nicht jenen Ausdruck zustande, den der Regisseur für notwendig erklärt, Ihnen kann man wenigstens erklären oder vorspielen. Aber wie spielt man einer Eule vor, daß sie auffliegen oder sitzenbleiben soll, wenn sie keine Lust hat, sondern nur darauf sinnt, wie sie sich am schnellsten in einen ti'i I\nsionär der Ufa sicheren Winkel retten kann.