Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

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ßr S V_^ UND v_y le UND SEHR VIEL SdiwiiiÄel Gii/bLu^ti0erAbeKteu>errom.aLVL VON LUDWIGvoN WOHL 7. Fortsetzung Sie sieht aus, als ob man mit ihr Pferde stehlen könnte, dachte Robby Valberg begeistert und beschloß, in Elan zu kommen. Dazu war der Heidsieck gerade recht. Er trank und hob sein Glas ebenso mutig wie unauffällig in ihrer Richtung, gerade als sie sich nach ihrer Serviette bückte, die herabgefallen war. Der einzige Mensch, der die Bewegung gesehen hatte, war eine kräftige Dame, durchaus antiquierten Formals, zwei Tische weiter als sie. Sie verwandelte sich sofort in zwei Zentner Empörung. Robby Valberg setzte das Sektglas hin und schimpfte leise, aber nachdrücklich auf sich ein. Was war denn los? Warum benahm man sich wie ein Oberprimaner, wenn die Kusine vorbeikommt? Er analysierte genau und stellte fest, daß dazu kein Grund vorlag. Na also. Ran an den Feind! Natürlich — jetzt sah sie dauernd zum Fenster hinaus. Es stimmte doch etwas nicht. Natürlich nicht. Sie hatte einen ganz leichten Zug um den Mund, der nicht zu ihr paßte. Wie ein Kind, das sich mit etwas schmerzlich abfinden will, das ein aufsteigendes Weinen tapfer unterdrückt. Weinen paßte nicht zu ihr, schien so fremd und so ungerecht für dieses zum Frohsein geschaffene Gesicht, das doppelt rührte. Ich habe Mitleid mit einem Mädel, von dem ich noch nicht so viel weiß wie vom Dalai Lama, dachte Robby Valberg und begann sich für gemütskrank zu halten. Was sollte man tun? Der Rädergesang ging jetzt vom Prestissimo in ein einfaches Allegro über. Die Bremsen kreischten wie alte Frauen. ,,Karossol!" Die Holztäfelung ächzte. Draußen auf regennassem Bahnsteig schwatzten, liefen, lärmten Menschen; Karren mit Koffern, mit den prachtvollen illyrischen Nachdruck verboten Zigaretten, Limonade und unleserlichen Zeitungen rollten vorbei. Der Zug hielt. Die junge Dame sah aus dem Fenster, und Robby Valberg gewahrte eine gewisse Spannung in ihrem Blick. Sie schien etwas zu suchen. Als der Zug anruckte und mürrisch wieder in Gang zu kommen suchte, atmete sie auf und lehnte sich mit halbgeschlossenen Augen zurück. Erleichtert. Hm. — Robby Valberg dachte einen angefangenen Gedanken nicht zu Ende. Die junge Dame war plötzlich sehr blaß geworden. Ihre Lippen zitterten leicht. Sie hatte die Hand zur Faust geballt. Sie schien mühsam nach Beherrschung zu ringen. Ganz langsam sah Robby Valberg sich um. Jemand saß drei Tische hinter ihm. Ein Herr, der noch vor wenigen Minuten nicht da gesessen hatte. Der einzige übrigens. Die andern Gesichter kannte man schon seit längerem. Es war also der, der die junge Dame erschreckt hatte. Er schien es übrigens gar nicht bemerkt zu haben, sondern studierte sichtlich intensiv die Speisekarte. Ein magerer, langer Mensch mit nicht allzu diskret kariertem Reiscanzug und ausgesprochen rötlichem Haar. Er nahm von seiner Umgebung nicht die geringste Notiz. Robby Valberg drehte sich wieder zurück. Der Platz der jungen Dame war leer. Unwillkürlich stand er auf, steckte ein paar Geldscheine unter die Serviette und schob sich in wunderlich krausen Gedanken an der dumpfheißen Miniaturküche vorbei, zwischen klappernden Verbindungstüren hindurch die Wagenreihe entlang. Im letzten Wagen mußte man natürlich seinen Platz haben. Es war eine Art von Privatreise bis zum Dinning-Car. Wagen sechs — sieben — acht — Endlich. Aha, da war ihr Coupe! In seinem Wagen, dem direkten nach Ragazza. Er beobachtete sie durch die Tür, ohne selbst einzutreten. Pliotograpliieren ist leicht geworde die praktischen Cameras gibt/ e Apparate sind auch billig, i e A ü f a S t a n d a r d • C a ni e r a s kosten 60 '771. bis t Ic 7K. die B i 11 \ nur Mi 9R.