Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Es sind jene Antlitze, die eines Tages aus unserem Gesichtskreis verschwinden und deren Eigenart wir vergessen. Wir denken erst flüchtiger, dann kaum noch, später gar nicht mehr an sie und sind überrascht und erschreckt, wenn sie nach vielen Jahren wieder auftauchen: gealtert zwar, aber doch von unverkennbar echter Prägung. So ist es vor allen Dingen mit den Gesichtern jener, die für Jahre in den Gefängnissen verschwinden, weil sie eine Schuld zu sühnen haben, und deren man sich nicht gern erinnert. Vor allen Dingen dann nicht, wenn ihre Schuld eigentlich nicht so groß war, daß sie so hart gesühnt werden mußte, oder wenn gar der in Freiheit gebliebene Urheber des Vorfalls von einer Schuld bedrückt wird, die der andere mit abbüßen muß. Viel häufiger, als man meint, tragen sich ja solche Vorfälle zu und finden in irdischem Sinne keinen Abschluß. Es war daher einmal angebracht, das Thema zum Gegenstand eines Films zu machen und seine starke dramatische Bewegkraft mit filmdramatischen Effekten zu verbinden. Namentlich die Darsteller mußte eine solche Aufgabe reizen, denn hier fanden sie Rollen, die es ihnen ermöglichten, Menschen und Schicksale darzustellen und außerdem durch die Kunst der Maske die Wandlungsfähigkeit ihres Aussehens zu beweisen. Victor Scherlzinger, dem wir eine ganze Reihe hübscher Filme verdanken, hat auch diesmal wieder ausgezeichnet und sorgfältig gearbeitet. Seine Art, das Milieu stilecht aufzubauen und mit der notwendigen Atmosphäre zu versehen, bewährt sich gerade in vorliegendem Falle wieder bestens. Die Handlung gehl nicht in den bürgerlichen Kreisen zu, auch nicht in der robusten ,, Unterwelt", sondern in einer ganz merkwürdigen und reizvollen Oben: Olga Baclanoua. links unten: Clive Brook reclils: Marx Brian