Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

den Vordergrund zu treten. Fritz Lang hat dann in „Spione" den Zusammenstoß eines abgehängten Wagens mit einem in Höchstgeschwindigkeit daherstürmenden Zug zu einer dramatischen Szene von äußerster Wucht gestaltet. Noch realistischer allerdings baute Cecil de Mille den Zusammenstoß zweier Züge auf, wobei die empfindsamen amerikanischen Flappers den aufregenden Moment erleben konnten, da dem jungen Schildkraut die Puffer durch die Coupcwand in den Rücken stießen. Die großartigste Erfassung eines Eisenbahnzuges, die absolute Übertragung des Maschinenrhythmus auf die Leinwand ist Artur Robison in ,, Looping the Loop" geglückt. Hier erlebt der Zuschauer die Reise eines Zuges von der Lokomotive an. Die Bewegungen gehen voUkomm^u vom Rhythmus der Räder aus und sind aus der Perspektive des Räderbaus aus gesehen. Die Erschütterungen der Wagen, das Schwanken der Kuppelungen, das Ziehen des Federwerkes sind so echt, daß der Zuschauer das Stampfen und Schnaufen des Zuges zu hören meinte, ohne daß eine Geräuschplatte eingeschaltet wohdcn war. Diese höchste Kunst, die Phantasie des Zuschauers anzuregen, besaßen auch die Bahnhofsszenen des ,, Quartier Latin", in denen der Lokomotive ebenfalls eine führende und entscheidende Rolle zugefallen w.\r. Der zischende Dampf der Ventile, das Stoßen des Kolbcngestänges ließen schon das kommende Unheil ahnen. Denn die Lokomotive ist als lebendes Wesen ein Gigant, ein Ungeheuer, das sich von der Bevormundung durch den Menschen freizumachen strebt und dann aller Fesseln ledig, drohend und flammend durch die Nacht stürmt. Solcherart sind die Lokomotivszenen in den Avant-Garde-Filmen, in den konstruktivistischen Arbeiten deutscher Regisseure, die die Vielseitigkeit der Lokomotive auf ihre Arbeil dokumentieren. Oben und unten: Bahnhofsszene aus „Quartier Latin." Unten rechts: „Spione" P/iol. OrpliJ-MessIro, I an<;lilm der l'ja