Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

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Hoot Gibson auf einem Spazierritt in der Umgegend von Hollywood p/wt. Universal Als er nach Kalifornien kam, hatte er sein Ideal schon geändert. Nicht mehr Texas Jack und Arizona Kid waren seine Vorbilder, sondern Harry Carey, der Meistercowboy der Leinwand. Der Film begann seinen Siegeszug anzutreten und brachte dadurch die Namen der Stars in aller Mund. Harry Carev war als Cowboy wegen seiner fabelhaften Kunststücke auf dem Pferde von der Farm zum Film geholt worden und stieg schnell zum Liebling der Amerikaner auf, die ihn grenzenlos bewunderten. Alle Jungens schwärmten von Harry Carey, der wie der Wirbelwind zu reiten vermochte und der immer das hübscheste Mädchen bekam — wenigstens im Film. Also wie Harry Carey wollte Hoot Gibson werden. Wer in Kalifornien lebt, hat es nach Hollywood nicht weit, und wer noch dazu über ein Pferd verfügt, der macht seinen Weg noch schneller. Also eines Tages war Hoot Gibson auf und davon nach Hollywood. Das Glück begleitete ihn, denn er langte im richtigen Augenblick an. Die Filmstadt begann eben zu wachsen, und wenn sich auch damals schon mehr Menschen zum Film drängten, als gebraucht werden konnten, so war der Ansturm nicht entfernt so groß wie in den Zeiten der Monumentalfilme. Hoot Gibson fiel in der Masse der Bewerber auf und wurde Cowboystatist, Nicht also, wie er gewünscht, Hauptdarsteller und rettender Held, der das schöne Mädchen den Banditen entreißt, sondern einer von den Freunden des Cowboys, die alleweil lustige Jungen sind und die nur auf den Augenblick warten, wo sie ihn aus der ijbermacht herauspauken können. Seinen Fähigkeiten hatte es Hoot Gibson zu verdanken, daß er nicht lange Komparse blieb. Man vertraute ihm bald größere Rollen an, und schließlich wurde er der führende Darsteller in jenen WildwestZweiaktern, die damals als Dutzendfabrikat in Hollywood hergestellt wurden. Ein paar hundert solcher Kleinfilme haben Hoot Gibson als Hauptdarsteller gesehen, bis ihm die Sache zu dumm wurde. Er wurde einfach Regisseur und schrieb sich selbst fünfaktige Wildwestfilme, die seinen Namen über Amerika hinaus populär machten. Hoot Gibson wurde vor allen Dingen durch seine außerordentliche Liebenswürdigkeit populär. Reiten und Schießen muß jeder Cowboy verstehen, und daß ein Wildwestler, der sich bereit erklärt, für den Film zu arbeiten, auch über eine gewisse Mimik verfügt, ist selbstverständlich. Aber Hoot Gibson kann mehr. Er, der ja auch als Regisseur arbeitete, weiß, daß es mit der herkömmlichen Lassogeschichte nicht getan ist, sondern daß die Handlung schon an sich dem Zuschauer etwas Neues sagen muß. Deshalb arbeitet er nicht, solange das Manuskript nicht seinen Ansprüchen genügt. Gerade ein Gebiet, bei dem Milicueinflüsse mitbestimmend wirken, wie es bei den Cowboyfilmen der Fall ist, erfährt rasch ein Überwiegen der Schablone. Die Gibsonfilme gefielen schon deshalb, weil sie wirklich interessante Vorgänge abrollen ließen, weil originelle Typen in ihnen auftraten und weil dem Humor ein weites Feld gelassen wurde. Und gerade diese geschickte Verquickung von Abenteuerlichem und Scherzhaftem macht jeden Hoot Gibson-Film zu einer angenehmen Unterhaltung. i