Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

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Qx S V_^ UND W le UND SEHR VIEL Stfitu^iitÄel &ii/bLu^tiGferAbei4.teu.errovncLv^ VON LUDWIGvoN WOHL die rjAupldarstc ,,LHc Jclinuig^lcrbraut SCDcn den vorm. von II j o n n tag. 13. Fortsetzung Zum Schluß, nach bösen Erlebnissen ohne alle schädlichen Konsequenzen für die Tugend der jungen Dame, erscheint das britische Kamelreiterkorps und bringt gleich den Geistlichen mit, der den rettenden Leutnant mit der geretteten Heldin traut. Der hübsche junge Scheich resigniert in totem Zustand. Harmonium. Der alte Herr ließ auf sich warten. Seelenruhig machte sich Dorrit über das Konfekt her. — ,,Ich lasse bitten", sagte Exzellenz Schükri-Pascha. Das Zimmer betrat — Ranka Jancovics, Sie begrüßte den sofort aufstehenden und ihr entgegengehenden alten Herrn sehr freundschaftlich und mit einer Herzlichkeit, die an seiner betonten Höflichkeit abglitt. ,,Ich habe viele Grüße von Herrn Mircovich zu bestellen", sagte sie. ,,Er schickt Ihnen eine junge Dame, die sich nach einer Reise sehnt — nach einer möglichst langen und großen Reise, etwa nach Port Said oder Alexandria oder Südamerika." Exzellenz Schükri-Pascha blinzelte und strich sich den weißgrauen, borstigen Schnurrbart, der ebenso wie die Fingernägel sehr sorgfältig gepflegt war. Er liebte es nicht, wenn man so mit der Tür ins Haus fiel, wie es jetzt üblich zu sein schien. „Warum wendet sich die Dame nicht an ein Reisebüro?" fragte er steif. Ranka lachte. Das war ein guter Witz. Exzellenz war bekannt für seine geistreichen Bonmots. Exzellenz müsse entschuldigen, daß sie gezwungen sei, so formlos gleich von dem Geschäft zu sprechen, aber leider dränge die Zeit. Sie müsse noch in der Nacht zurück nach Ragazza. Vierzehn Stunden am Steuer — • eine Gewaltleistung. Exzellenz könne daraus ersehen, wie vich sei. Als Antwort ließ Exzellenz retten bringen. Es war zum Verzweifeln, und Ranka wurde immer nervöser. „Sie sind nicht zusammen angekommen?" sagte der Pascha endlich. Nein — es habe ein kleines Mißverständnis zwischen ihnen gegeben • — ganz unbedeutender Art — es sei besser, daß auch hier keine Begegnung stattfinde — Mircovich beanspruche übrigens nur fünfzig Pfund — trotz der großen persönlichen Vorzüge der Dame. — Wenn Exzellenz sich überzeugen wollte — Schükri-Pascha sog an seiner Zigarette. Der Diener habe die Kuchen vergessen. Er sei ein alter Mann und brauche zahlreiche Dienerschaft, Trotzdem sei er gezwungen, alles se'bst zu tun. JENNY JUGO und ENRICO BENFER er des Uia=FiInis Mallorca" von 4. /August/ 1 "Lllnr im Lira=i alast am Z,0( iito^rdiniine für die Leser des F 1 L M -MAGAZIN eilig die Sache für Herrn Mircoden Diener Kaffee und Ziga Nachdruck verboten ,,Es ist sehr schwer, ein milder Herr zu bleiben." Er entschuldigte sich und ging mit noch gar nicht sehr verkalkten Schritten aus dem Zimmer, trug seinen behäbigen Leib den Gang entlang. An einer Tür schob er mit einer sehr geschickten Bewegung der plumpen Finger ein winziges Brettchen beiseite und spähte hindurch. Er blieb viel länger an der Tür stehen, als er es vorhalte. Ein Diener, der vorbei wollte, bekam ein paar kurze, leise Worte an den Kopf, unter denen er sich duckte. Als der Pascha wieder ins Wohnzimmer trat, hatte er eine silberne Schüssel mit köstlichen flachen Maiskuchen in der Hand. Ranka griff ungeduldig zu. Der Alte mußte mit Samthandschuhen angefaßt werden. ,,Ja — um auf die junge Dame zurückzukommen — " ,,Sie haben mir noch gar nicht gesagt, wer sie ist, liebe Freundin." Ranka zuckte die Achseln, ,,Mein unseliges Gedächtnis, Exzellenz! Aber was sagt Ihnen ein Name! Sie ist eine kleine Angestellte bei einer deutschen Firma — ich weiß nicht einmal mehr, in welcher Stadt. Man wird sich auf keinen Fall viel um sie kümmern," Der Pascha schwieg eine Weile. Dann, als hätte er es beinahe vergessen: ,,Es ist gut, daß Sie mich daran erinnert haben, daß ich dem lieben und verehrten Herrn Mircovich noch fünfzig Pfund schulde. Erlauben Sie mir, das sofort zu regeln." Er zog ein Kuvert hervor. Ranka verbarg ein flüchtitiges Lächeln, während sie es in die Seilentasche ihres Jacketts schob. „Damit ist alles in Ordnung, Exzellenz. — Ach ja — was ich noch sagen wollte — lassen Sie mir, bitte, das kleine seidene Beutelchen geben, das sie um den Hals trägt. Es enthält Papiere — die uns gehören." Sic sah dabei dem Rauch ihrer Zigarette nach. Vielleicht habe ich es zu nebensächlich gemacht — und hörte ihr Herz klopfen. Unter den müden, schweren Augendeckeln des Paschas lag ruhige, kühle Gelassenheit, Das Netzwerk der Falten und Fältchen veränderte sich nicht. Er neigte ganz leicht den schweren, massigen Kopf. ,,Sie sollen das Beutelchen haben", sagte er und erhob sich abermals.