Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

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Qx.S SckiriiiÄel UNDV^ylC^UNDSEHRVIEL' GiR. LiA^ti0er Abei/tteaerronaaLi/L ^ VON LUDWlGvoN WOHL 19. Forlsetzung Jetzt war sie doch etwas blaß, und die rasende Reihenfolge der letzten Tage stand plötzlich unter einem furchtbaren Zeichen, das ihre Unbefangenheit dem Pascha gegenüber zerbrach. „Woher er seinen Paschatitel hat, weiß kein Mensch, am wenigsten wohl die türkische Regierung", fuhr Robby fort. ,, Ziemlich dunkler Charakter. Daß Sie mit dem fertig geworden sind!" Sie lächelte — aber es war auf einmal sehr schwer, zu lächeln. Man hatte so ein sonderbar gelockertes Gefühl in den Kniekehlen, als wären die Knie hohl. „Mädel, Sie fallen ja um!" Er hielt sie fest, und sie hing ihm ein paar Augenblicke schwer im Arm. „Sofort lassen Sie mich los!" sagte sie ernst, während sie sich ganz eng an ihn preßte. ,,Aber sofort " „Ja, ja", sagte er und gab ihr den Kuß, auf den sie beide seit fünf Minuten warteten. ,,Das ist eine ganz unglaubliche Frechheit", sagte sie und küßte ihn wieder. Und dann riß sie sich los und war sehr rot und sehr verlegen und wußte absolut nicht mehr, was sie sagen wollte. ,,Sie haben mich auch geküßt, mein Fräulein", sagte Robby mit der Steifheit eines Oberhofzeremonienmeisters. ,,Wir werden uns erlauben, darauf zurückzulvommen, aber erst, wenn wir in Sicherheit sind." Sie machte plötzlich ein ganz unbefangenes Gesicht. ,,Wie sind Sie eigentlich auf meine Spur gekom ,, Durch eine sehr hübsche junge Dame mit schwarzem Haar und einem etwas übertrieben stark entwickelten Temperament — sie heißt Ranca Jellacic und war die Edle, die Sie im Zug überfallen hat und später Ihren Chauffeur hierher spielte. — Im Hauptberuf ist sie eigentlich die Freundin des Herrn Mircovich, der ein ganz ausgekochter Schwindler ist. Das heißt, jetzt strebt sie vor allem der Million nach, die ihr aber — • vielmehr Ihnen — der Pascha abgeknöpft hat." Und er erzählte ihr die Geschichte von den Tausendpfundnoten, die zu Einpfundnoten geworden waren. Dorrit nickte. ,,Also der Pascha hat das Geld. Ich dachte es mir gleich. Übrigens, finden Sie die Dame wirklich so sehr hübsch? Sie hat eine Indianernase ■ — und ihre Beine sind nicht sehr gerade — glaube ich wenigstens", fügte sie ehrlich hinzu. ,,So sehr hübsch ist sie eigentlich nicht", gab er mit schrägem Kopf und unter kritischem Stirnrunzeln zu. ,,So'n bißchen finsteres Weib, — Und mit den Beinen können Sie recht haben — Roll von Coth, der jun^c Berliner Filmschauspieler Pimt. Binder t^achdruck verboten aus Schwarz mache ich mir sowieso nicht übertrieben viel — und dann hatte sie ausgesprochen wilde Manieren." ,,Titta, das kleine Räubermädchen", nickte Dorrit eifrig, ,,Das habe ich ihr schon selbst gesagt." „Ja, sie hat eine ziemliche Wut auf Sie," ,,So, so. Wo haben Sie sie denn jetzt gelassen?" Er machte ein ganz verschmitztes Gesicht. ,, Abgehängt", sagte er vergnügt. ,,Sie fing an, mir furchtbar auf die Nerven zu gehen. Ich bin ihr richtig ausgerissen. Wahrscheinlich streicht sie mit ihrem Auto hier irgendwo in der Umgebung herum. Im übrigen halte ich CS jetzt für an der Zeit, daß wir uns durchschlagen. Wieviel Dienerschaft ist in diesem niedlichen Lustschloß?" Aber sie schüttelte den Kopf. ,,Ich gehe nicht ohne das Geld", sagte sie. ,,Ja, glauben Sie, daß uns der gute Pascha die kleine Million in die Tasche stecken wird — so als eine Art von Abschiedsgeschenk oder so etwas? Oder wie haben Sie sich das vorgestellt?" ,,Ich weiß nicht, wie ich mir das vorgestellt habe", sagte sie, ,,aber ich gehe auf keinen Fall ohne das Geld. Ich bin dafür verantwortlich. Es gehört doch nicht mir." ,, Sondern Herrn Stavrides — wenigstens im Augenblick. Aber wenn es nach dem gegangen wäre, hätten Sie das Geld schon lange nicht mehr. Sie wissen ja gar nicht, was hier gespielt wird." Sie trat überrascht einen Schritt zurück. ,,Wer — woher — • wer sind Sie eigentlich?" Da klangen draußen die Stimmen zweier Diener. ,,St — leiser!" flüsterteer. ,, Wir müssen vor allen Dingen machen, daß wir hier herauskommen. Das Geld kriegen wir später auf diplomatischem Wege. Ich habe Regierungsbezichungen. Es ist weiß Gott wichtiger, daß Sie wieder sicheren Boden unter den Füßen haben. Ich will auf keinen Fall, daß Sie sich noch länger der Gefahr aussetzen. Ich nehme mein Schießeisen wieder, und dann werden zusammen — — Was ist denn, Kind?" Sic hatte über seine Schulter aus dem Fenster hinausgesehen. Zuerst mit einem fast geistig abwesenden Ausdruck — dann mit einem strahlenden, geradezu triumphierenden Lächein. ,,Ich denke nicht daran' , sagte sie plötzlich mit tanzenden Augen, ,, Seite an Seite aus dem Schloß gestürmt, die Pistolen in der einen, den Säbel in der anderen, zwei junge Menschenschicksale in der dritten Hand — sehr hübsch — aber veraltet. Ich weiß nicht, Sie wollen mich immer sofort retten, wenn Sic mich zu sehen bekommen. Das ist beinahe ein Komplex bei