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Die Filmregisseure Myers und Mjete bei der Aufnahme des ersten nur von Hunden gespielten Films
Phot. M.-a.-M.
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Neun Jahre sind ts her, seitdem die Jazz-Musik in Europa heimisch wurde und sowohl der Musik als auch dem Tanz ihren Stempel aufdrücken konnte. Jazz-Orchester haben sich die kleinsten Städte erobert, und schneller als ein anderes Instrument hat sich das Saxophon durchsetzen können. Sogar klassische Musik wurde verjazzt, was weder ihr noch der Idee vom
Rhythmus unserer Zeit zugute kam, r . , , >
Aber es macht sich seit einiger Zeit eine lebhafte Stimmung gegen die Synkopenmusik bemerkbar, die nicht nur in den Kreisen der Musiker, sondern auch beim Publikum Anklang gefunden hat, das müde des ewigen Jazzlärms ist. Nun kommen die Pariser Tanzmeister und erklären, daß die Jazzmusik in diesem Winter voni Parkett der Tanzsäle und der eleganten Privathäuser verschwinden werde, Sie sind der Meinung, daß auch der Step ein völlig überholter Tanz sei, der im nächsten Jahre von distinguierten Leuten nicht mehr für salonfähig gehalten werde. Der Step kam aus den kleinen Kneipen und eroberte sich durch seine gewisse Originalität das mondäne Parkett. Es war die Zeit, in der man für Apachen schwärmte und ihre Tänze für erregend und abwechslungsreich hielt. Aber die heutige elegante Well, so erklären die Tanzmeister, die es schließlich wissen müssen, ist dieser Laune längst müde geworden und verlangt nach anderer Unterhaltung. Von Paris wird daher als Tanz des Winters der Tango kreiert, der allerdings kleine Re
Der Jazzkönig Paul Whileman in seinem Heim
formen aufweist und nur aus fünf Schritten besteht, weil ein paar Figuren des bisher üblichen Tangos für die Durchschnittstänzer zu schwer sein sollen. Der Tango wird langsam und schwebend getanzt und durchaus als Gegenstück zum Step gehalten, der dem Variete überlassen werden soll, wie Fox und Shimmy, an
den kein eleganter Tänzer mehr denkt. Daß der Tango, der ja eigentlich nie vom Parkett verschwunden ist, wieder an die Spitze gesetzt wird, erklären die Tanzlehrer für eine Folge der Mode, die lange Abendkleider vorschreibt, Herr Colombier, der Tanzlehrer eines besonders vornehmen Pariser Stadtviertels, äußerte sich zu einem Interviewer über den Tanz des Winters wie folgt: , .Können Sie sich vorstellen, daß eine Tänzerin in modernem langen Abendkleid einen Jazz wagen darf, ohne für ihre Schleppe zu fürchten? Sehen Sie: als die Generation unserer Mütter tanzte, hatten die Ballkleider so lange Schleppen, daß sie von den Damen über den Arm geworfen werden konnten. Die heutigen Ballkoslüme lassen das nicht zu, außerdem kennen wir auch den Luxus des Frou-Frou noch nicht wieder, den die jetzige sportliche Frauengeneration ablehnen dürfte. Mit einem Abendkleid im heutigen Stil läßt sich nur ein sehr langsamer Tanz ausführen. Es bleiben also nur Valse Boston und Tango. Von ihnen ist der Tango der weitaus schw ierigere und weitaus elegantere, so daß man ihm schon deshalb den Vorrang zugestehen wird."