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Bild einstellen will, oder ob man kineniatographischc Aufnahmen aus der Hand machen möchte, wie ja die meisten Aniateurpholo<iraphen aus der Hand visieren und knipsen. Hierbei ist folßcndts zu bedenken: Vom Stativ aus aufzunehmen, gibt ruhigere Aufnahmen, die Ungeschicklichkeit des Aufnehmenden, der mit der Handkaniera noch nicht umzugehen versteht und infolgedessen manche Aufnahme verdirbt, fällt v, cg, man kennt im voraus beim Einstellen sein Bildfeld genau und arbeitet anfangs ruhiger und sicherer. Dem steht aber folgendes als Nachteil gegenüber: Man wird ein Bildfeld bestimmen müssen, danach Stativ und Kamera einstellen, man wird also nur das filmen können, was sich später innerhalb des gewählten Bildfeldes abspielt. Man ist während dieser Aufnahme, um einen bekannten Ausdruck zu wählen, an die Scholle gebunden. Bei der Handkaniera ohne Stativ wird man bei Gelegenheiten zu sofortiger Aufnahme nach etwas Übung das Aufzunehmende visieren können, das heißt, man v\ird durch den Sucher das Bildfeld finden, dann schnell einstellen und binnen kurzem filmen können. Bei etwas (jbung ist es dann möglich, mit dem Bildfeldc dem aufzunehmenden Objekt, falls es außerhalb des Anfangsrahmens gerät, leicht folgen zu können, man behält es also dadurch immer im Bildfeld und braucht deshalb die Aufnahme nicht zu stoppen oder zu unterbrechen. Beim Stativ wäre dies nur mit einem sogenannten Drehkopf möglich, der zuläßt, während des Filmens durcii Änderung der Kameralage das Bildfeld nach Bedarf zu wechseln. Das bedarf einmal der Übung, ein andermal wird man das Bild
feld bald mehr nach rechts oder links, bald höher oder liefer haben, man muß also einen Drehkopf benutzen, der freie Bewegung nach jeder Richtung hin gestattet. Solche Drehköpfe benutzt der fachmännische Kinematograph oder Filmer; sie sind vielleicht für den Amateur zu teuer, ihre Handhabung muß erst geübt werden, sie vermehren das Gewicht der zum Filmen mitzunehmenden Utensilien. Hat man bereits Übung im Filmen und Freude an dem Gelungenen, dann wird man sich zu einem Drehkopf entschließen können und der Amateurkinematographie neue Seiten der Befriedigung abgewinnen. Bei Stativarbeit wird man sich für das Handkurbeln entschließen, obwohl auch da mechanischer Antrieb der Kamera verwendet werden kann. Beim Filmen mit der Kamera in der Hand wird das richtige Halten der Kamera und gleichzeitiges Kurbeln große Schwierigkeiten verursachen, bis man beides zugleich geübt ist. Bis dahin wird aber vielleicht viel Filmmaterial unnütz vergeudet werden. Man wählt am zweckmäßigsten für den Handbetrieb automatisch funktionierende Kameras. Hat man eingestellt und sich zur Aufnahme entschlossen, so wird geknipst, dadurch löst sich das den Film durchrollende Triebwerk und arbeitet so lange, bis man wieder knipst und dadurch den Trieb wieder zum Halten bringt, wobei man acht haben muß, ob nicht vorher schon der Film der Kassette abgelaufen, d, h. zu Ende ist. Wer auf diesen letzteren Punkt immer genau achtet, besonders zu Anfang, wird mit der automatisch betriebenen Kamera in der Regel weniger Film verbrauchen wie beim Handkurbeln.
Der Kleinfilm setzt sich durch
Von Herbert Kiper, Berlin, Bd.F.A.
Endlich dämmert es auch in den Ainaleurvereinen, daß der Kleinfilm ein auf dem Gebiete des Amateurfilmwesens durchaus ernst zu nehmender Faktor ist. Bislang hatte der Pathefilm sich zwar fast die gan^e Welt erobert mit Ausnahme der Vereinigle Staaten, da dort der 16-mm-Schmalfilm sehr propagiert wird; nur in Deutschland hatten unbegreiflicherweise die Photohändler selbst kein rechtes Vertrauen dem ausländischen Fabrikat gegenüber; auch brachten leider nur wenige Photohändler so viel Interesse auf, daß sie sich genügend mit der Materie beschäftigten. So hatten weitaus die meisten der Photohandlungen gar keine Möglichkeil, in einem verdunkelten Raum die Projektoren vorzuführen, oder auch wußten sie nicht, einem Interessenten die Apparaturen zu erklären, kurz, es war eine bedauerliche Indolenz in der Händlerschaft vorhanden, so daß die Entwicklung der Amateurkinematographie dadurch sehr gehandikapt war.
Nun kamen von Jahresfrist deutsche 16-nini-F^ilmgeräle auf den Markt, und da es große Firmen waren, so konnten die Phofohändler nicht länger abseits stehen und mußten sich nun allmählich doch für die Amateurlilmerei interessieren. Und wenn Kauflustige zurückschreckten vor den sehr hohen Preisen, so erinnerten sich die Händler wieder des Patheformates, und nun sieht man fast in jeder seriösen Photohandlung eine genügende Anzahl von „Kinlein'-Projekloren und ,,Pathex"-Kameras, denn die Konkurrenz des 16-mni--Hlms hat segensreich gewirkt dadurch, daß das Interesse des Publikums mehr geweckt wurde, jedoch wurden viele durch die hohen Preise abgeschreckt und wandten sich der Kleinfilmerei zu. Das ist kein Wunder, wenn man bedenkt, daß dieselben Resultate mit ca. 40 "„ Ersparnis erzielt werden.
Und da nun auch in den deutschen Aniateurvereinen verschiedene Kleinfilme einen durchschlagenden Erfolg bei der Vorführung erzielten, so ist es sehr erfreulich, daß Fachleute, wie Dr. J. Graßmann, der Vorsitzende des Bundes der Filmamateure, Berlin, und der bekannte Operateur Guido Seeber, sich über den Kleinfilm zustimmend äußern.
Diese Anerkennung ist besonders hoch zu werten, wenn man v/eiß, daß gerade Dr. Graßmann er^t durch die Arbeiten einiger Pioniere des Kleinfilms zu dieser hohen Meinung gekommen ist.
Hieraus ergibt sich ein enormes Anwachsen des Interesses für den Kleinfilm, und es ist unschwer tu prophezeien, daß in Zukunft auch die deutschen Amateure den Kleinfilm viel verwenden werden.
In letzter Zeit ist viel über den Wert oder Unwert der Stillslandsvornchlung beim Pathekleinfilm geschrieben worden.
Die filmsparende Einrichtung ist gewiß eine gute Lösung der
Film wird genial be
Titelfrage bei kleinen Spulen, denn wenn eine Rolle 10 oder 20 Meter Film enthält, so würde, wenn der Film mit auskopierten fitein versehen wäre, doch ein allzugroßer Prozentsatz des Films aus Titeln bestehen. Durch die Stillstandskerbe im Film und die Einrichtung an den Kleinfilmprojekloren ist es jedoch möglich, durch wenige Zentimeter Titelfilm den gewünschten Effekt zu erzielen. Bekanntlich schnappt ein kleiner Bolzen in die durch eine Stanze eingedrückte Öffnung, der sogenannten Stillstandskerbe ein, worauf das zweitnächste Bildfeld automatisch einige Sekunden vor dem Filmfenster stehenbleibt, während der sonstige Mechanismus des Projektors weiterläuft.
Danach schnappt der Bolzen zurück und der wieder weiter transportiert!
Diese Einrichtimg konnte man schlechtweg «Is zeichnen.
Konnte man . . . aber jetzt nur mit Einschränkungen!
Als vor Jahren der Patheprojektor, der sich ja auch bei uns großer Beliebtheit erfreut, eingeführt wurde, war man erstaunt über die verhältnismäßig großartige Wirkung der projizierten, lächerlich gering dimensionierten, Filmstreifen.
Eine ganz neue Lösung des Heimkinoproblems war erfolgt und die Zahl der Anhänger wuchs rapide.
Inzwischen war aber auch der 16-mm-Film eingeführt worden und erwies sich als starke Konkurenz.
Insbesondere hatten die Projektoren des 16-mm-Films den Vorzug, größere Bilder in der Vorführung zu ermöglichen, auch größere Filmmengen konnten auf einmal vorgeführt werden.
So wurde der kleine Projektor bald verbessert, so daß nicht mehr, wie ursprünglich, nur 10 sondern 20 Meter vorgeführt werden konnten.
Aber der Kampf ging weiter. Dir lö-mm-Projek'torcn wurden meist mit Spulen ä 100 m und sehr lichtstarken Niedervoltlampen ausgerüstet!
Pathe verbesserte seine Optik und Kondensatoren, und die deutsche Firma Osram stellt neuerdings die kleinen Lämpchen für die Patheapparate her.
Diese ergeben in der Tat ein weitaus helleres Bild v\ ie die bisherigen von Philipps (Holland) hergestellten Lampen, haben aber einen Nachteil, sie werden sehr warm und der Film wird, wenn er längere Zeit vor dem Filmfenster stehenbleibt, gefährdet. So habe ich die Erfahrung machen müssen, daß der Film nach ganz wenigen Vorführungen an den Stellen, wo er als Standprojektion gedacht war, also vornehmlich bei Titeln und unbeweglichen Landschaften etc. so gut wie unbrauchbar wurde, da die große Hitzeentwicklung den Film verbiegt und ihn rauh und häßlich macht.
M,