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Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

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wissermaßen erst sortiert werden muß, ehe es die Bromsilberschicht erreicht, ist die Autochromplatte mit der Glasseite nach dem Objektiv zu in die Kassette einzulegen. Das Zustandekommen des farbigen Bildes geschieht nun auf ganz einfache Weise: Aus der Unmenge der Farbentöne greifen wir uns einmal fünf Farben heraus, und zwar Weiß, Gelb, Grün, Blau und Schwarz. Weißes Licht schwärzt das Bromsilber hinter allen drei Filtern, gelbes Licht geht nur durch das orangene und grüne Filter und schwärzt hier die Schicht, während die hinter Blaufiltern liegenden Teile unverändert bleiben. Grüne Strahlen schwärzen nur die hinter grünen Stärkekörnern liegenden Emulsionsteile, blaues Licht geht durch Violett und Grün hindurch und läßt die Bromsilberkörnchen hinter den orangenen Filterchen unbelichtet, Schwarz jedoch läßt naturgemäß die Schicht vollkommen unangetastet. Jetzt wird die Platte entwickelt, so daß die belichteten Bromsilberteilchen zu Silber reduziert werden. Während aber in der SchwarzWeiß-Photographie das noch unbelichtete Bromsilber in einem Fixierbad aufgelöst wird, lassen wir bei der Autochromplatte das noch vorhandene Bromsilber in Ruhe, durch bad" Silber wogegen wir ein ,,Umkehr das reduzierte auflösen, so daß Gutswiese Aufnahme von Willi Vi'entzke mit Ica-Anastigm. 7 6,S. '/so Sfk. Blende 6.S. Extra-Rupid. 9 X 12. — Papier Agfa Iwcliglänzend. Platte Agfa Pichelsdorf — Havel Aufnahme von Ully Ktiinmerling mit Zeiss-Throim. 1 : 4,5 F.-n. Agfa. Sek. Lifa-üelbseheilte. (Mimosa). Zeiss-ies.'iar Velotyp-Raster schließlich die Schicht nur noch aus unbelichteteni Bromsilber besteht. Bei der Betrachtung der Platte treten schon jetzt die Farben ein wenig zutage, doch noch viel zu blaß, da die Deckkraft des Bromsilbers nicht genügt. Erst eine nochmalige Belichtung des Bromsilbers und gleichzeitige Entwicklung (2. Entwicklung) lassen die Farben kräftig erscheinen. Alles, was nach der 1. Entwicklung belichtet war, ist im Umkehrbad aufgelöst und die Emulsionsschicht an diesen Stellen durchsichtig geworden, während die nach der 1. Entwicklung noch vorhandenen Bromsilberteilchen zum zweiten Male belichtet und in der 2. Entwicklung geschwärzt werden. Das Ergebnis ist im unteren Teil der Abbildung 6 aufgezeichnet. Genau, wie in der Einleitung angegeben ist, addieren sich jetzt die Grundfarben zu den gewünschten Mischfarben. Im ersten Feld der Zeichnung (von links an gerechnet) geht das Licht durch alle drei Filter hindurch und erzeugt so Weiß; im 2. Feld ist Violett abgedeckt, im 3. Feld liegt allein das grüne Filterchen frei, Blau (Feld 4) kommt durch Zusammenwirken von grünem und violettem Licht zustande t Die Kamera vor dem Aquarium Was für den photographierenden Aquariumfreund selbstverständlich sein sollte, ist für jeden anderen Amateur zumindest ein interessantes lehrreiches Experiment. Großtieraufnahmen führt wohl ein jeder durch. Doch schon Irsekten und Kriechtiere erscheinen den meisten für das Lichtbild so abwegig und wenig lohnend, daß sie dieses ,, Spezialgebiet" den naturwissenschaftlich stark Interessierten überlassen. Und gar Fischaufnahmen! Gewiß bot das altmodische runde Goldfischglas mit den kitschigen Tuffsteingebilden schon durch die in der Form des Glases gegebenen Reflexe oder gar Verzeichnungen der Fische allerhand Schwierigkeiten, die aber heute durch die geradwandigen Gläser, durch die natürlicne Gestaltung eines Aquariums nach biologischen Grundsätzen, durch Bepflanzungen, Stein und Sandgrund u. dgl. behoben sind. Andererseits hat sich das Interesse am Zierfisch durch Einführen vieler exotischer Arten mit ihrer Farbenpracht und den eigenartigen, zum Teil geradezu grotesken Formen sehr gehoben, die Zahl der Aquariumfreunde hat sich erhöht, so daß es geradezu auffällt, daß man so überaus selten Fischaufnahmen begegnet. Brauchen die ersten Versuche auch nicht immer zu glücken, so stellen sich andererseits dem Vorhaben keine außergewöhnlichen Schwierigkeiten entgegen. Derjenige Amateur, der als Aquariumfreund rnit den Lebenserfordernissen der Fische und der Einrichtung eines Aquariums Bescheid weiß, ist zweifelsohne im Vorteil. Wie gelingen nun gute Aufnahmen? Der Glasbehälter selbst sei nicht ZV. groß, damit vor allem die Fische weniger Bewegungsfreiheit haben und leichter im Bil.lfeld des Objektivs verbleiben, da sonst d<e Geduld des Amateurs luf eine harte Probe gestellt oder eine gu^c, biidmäßige Aufnahme in Frage gestellt wird. Damit die 5j:. die Aufnahme ausgewählten Fische auch keinen allzu großen bpiclraum in der Tiefe haben und sich an der Vorderwand auf•i^Uen und dadurch möglichst in der Tiefenschärfe des Objektivs verbleiben, empfiehlt sich, eine Glasscheibe in Breite des Aquariums einzusetz a. Sie tritt besonders dann nicht in Erscheinung, wenn der Behälter nicht in seiner vollen Breite aufgenommen wird. Die zur bildmäßigen Wirkung erforderlichen Pflanzen sowie die anderen Fische können vor und hinter der Scheibe des Behälters sein. Die vordere, dem Objektiv zuge kehrte Scheibe muß aus planparallelem, reinem Glas zur Vermeidung von Verzerrungen und frei von Algenbelag sein, das Wasser klar; auch eine Reinigung der Pflanzen, Steine usw. ist geboten. Die Frage der bestmöglichen Beleuchtung läßt sich dann am einfachsten lösen, wenn der Glasbehälter ins freie Licht oder an ein gut beleuchtetes Fenster gesetzt werden kann. Im anderen Falle sind künstliche Beleuchtungen durch Blitzlicht, starke Glühlampen oder dgl. von oben her geboten. Durch mehrere verteilte, gleichmäßig starke Glühlampen und sinngemäße Lichtreflexion durch weißes Papier lassen sich gut durchgeleuchtete Aufnahmen erzielen. Da wegep der unberechenbaren Bewegungen des Fisches und der Notwendigkeit, selbst sich bewegende Flossen scharf abzubilden, mit möglichst kurzen Belichtungszeiten gerechnet werden muß, ist eine gute Beleuchtung eines der Haupterfordernisse. Den Hintergrund bildet eine zur hinteren Glaswand im Winkel von etwa 45 stehende Pappe, deren Farbe mit der des Fisches im Gegensatz stehen muß. Zur Aufnahme eignet sich vor allem eine größere Plattenkamera, etwa ab Format 6 mal 12 Zentimeter, mit lichtstürkem, auch bei voller Öffnung bis zum Rand gut auszeichnendem Objektiv. Das Bildfeld wird auf der Mattscheibe, die Bildschärfe nach den Wasserpflanzen oder Steinen, in deren Tiefe der Fisch am günstigsten stehen dürfte, eingestellt. So vorteilhaft auch ein Abblenden wäre — sei es zur Erzielung einer größeren Tiefenschärfe, sei es zur Gewißheit, selbst mehrere hintereinander schwimmende Fische gleichmäßig scharf abzubilden — , so verbietet sich das von selbst, zumal die Belichtungsdauer sich auf eine oder mehrere Sekunden ausdehnen kann. Im. Hinblick hierauf ist ein hochempfindliches, dazu wegen genauer Wiedergabe der Tonwerte ein orthochromatisches Plattenmaterial, möglichst in Verbindung mit heller Gelbscheibe vorteilhaft. Probleme sind bei Aquariumaufnahmen nach den Ausführungen gewiß nicht zu lösen. Wer die Möglichkeit zu selchen Photos hat und Gefallen an ihnen findet, dem eröffnet sich ein dankbares Gebiet. A