Film-Photos Wie Noch Nie (Jan-Dec 1921)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

GLORIA SWANSON J FILMKARRIERE r ast niemand aus dem Heer des Publikums, das uns allabendlich auf schattiger Leinwand bewundert, ahnt etwas von der Mühe, die wir jetzt erst hinter uns haben, wo man uns in die „Starliste" eingereiht hat. Niemand ahnt etwas von der Verantwortung, die immer größer und größer geworden ist, in dem Maße, wie der Erfolg wuchs. Mein Leben war immer ein Kampf. Schon mit sieben Jahren trat ich das erste Mal auf. Es war bei einer Wohltätigkeitsvorstellung in Key West, Florida, wo mein Vater als Offizier lebte. Wenige Jahre später spielte ich in einer Operette die weibliche Hauptrolle, es war eine der üblichen Schüleraufführungen. Als ich dann mit siebzehn Jahren nach Chicago, meiner Geburtsstadt, zurückkehrte, hatte ich noch in keiner Weise die Absicht, zum Film zu gehen. Natürlich war ich genau wie jedes andere junge Mädchen lebhaft vom Film begeistert. Dann, eines Tages, führte man mich zum Essanay-Atelier und dort war ich so gepackt und tief erregt von dem, was ich sah, daß ich den Wunsch, auch zu filmen, zum erstenmal fühlte und er mich nicht mehr losließ. Bald fand sich die Gelegenheit für mich, anfangs natürlich als Statistin, später als mittlere Gagenspielerin, draußen in den Filmateliers mitzumachen. Ich entschloß mich dann mit einemmal nach Kalifornien zu fahren, um auf dringend besessenes Bitten eines Impresarios, der mich hatte singen hören, dort an der Küste bei einem berühmten Lehrer Gesangsunterricht zu nehmen. Ich wußte damals noch immer nicht, was ich wollte, was ich konnte, — und um ein Haar wäre ich abgetrieben worden von einer Laufbahn, auf der ich kaum die ersten Schritte getan hatte, wenn nicht in letzter Minute vor meiner Abreise Mack Sennet mit einem größeren Angebot mich für seine Gesellschaft verpflichtet hätte. Von nun an sah ich meinen Weg, auf dem ich bleiben wollte. Ich wurde bald für meine Entschlossenheit, die ich für das Wichtigste in jeder Karriere halte, belohnt und hatte als Partnerin von Bobby Vernon in einigen Lustspielen den ersten großen Erfolg. Ich kam nun zur alten Triangle-Gesellschaft, wo ich einen Star-Kontrakt erhielt, der mir die langersehnte Gelegenheit gab, in ernsten Rollen vorwärts zu kommen. Danach kam meine Karriere mit Cecil B. De Mille und dann mein langer Star-Kontrakt mit Famous Players. 1926 wurde ich Mitglied und Mitbesitzerin der United-Artists. „Sunyas Liebe" war mein erster unabhängiger Film, den United-Artists verlieh. Dies ist der bedeutungsvollste Schritt meines ganzen Lebens gewesen und ich hoffe, daß der Enthusiasmus, mit dem ich meine Arbeit begonnen habe, als Resultat Filme gebracht hat und weiter bringen wird, die dem Publikum der ganzen Welt gefallen. FILMENDE LAMAS Von W. Pudowkin Der berühmte russische Regisseur erzählt hier voll <ler Expedition, die er für seinen Film „Sturm ül»cr Asien" unternahm. Der Ausgangspunkt unserer Expedition war Werchneudinsk, das im Herzen Sibiriens, östlich vom Baikal-See liegt. Von dieser Stadt aus, wo man noch einigen Komfort genießen konnte, sind wir per Auto in das Innere des Landes gefahren. Unendlich große Ebenen, kaum mit etwas dürrem Gras bedeckt, von Zeit zu Zeit eine Kette von nicht hohen Felsen, — noch nie in meinem Leben habe ich einen so ungewöhnlich großen Horizont gesehen; es schien, als ob der Himmel ganz andere, außerordentlich große Dimensionen angenommen hätte. Menschliche Ansiedlungen trafen wir selten, wir mußten oft 100 bis 200 km fahren, ehe wir auf eine kleine Siedlung stießen. Es mag sein, -daß diese großen Maßstäbe auf das ganze Leben der Bevölkerung einwirken. Wir mußten beispielsweise oft aus einem Nachbardorf Leute zu den Aufnahmen bestellen, — und sie kamen vier 42