Der Kinematograph (May 1912)

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No. 281. Der Kinematograph — Düsseldorf. werfen, auch nur gering, so ist doch Im Publikum ein dank¬ bares und ein Sperling in der Hand oft besser, als eine Taube auf dem Dache. — Hoffen wir. dass di-jser Hinweis manchem Theaterbesitzer und manchem Fabrikanten Anregung zum Nachdenken bietet. Trotz des Beginnes der toten Saison ruht alter der Unternehmungsgeist innerhalb unserer Branche durchaus nicht und wagt sich an immer neue Objekte heran. So plant die Projektions-Aktien-(Jesolbchaft ..Union" ausser dem schon früher erwähnten Theater von 1200 Sitzplätzen im seitherigen Tucherbrüu. an der Ecke der Fried rich- und Taubenstrasse, mit dessen Errichtung in nächster Zeit begonnen werden soll, noch einen weitem Bau am Kurfürsten¬ damm 2«. Es wird dies die siebente Bühne der ge¬ nannten Gesellschaft in Berlin werden und in seiner inneren wie äusseren Einrichtung allen Anfomerungen entsprechen, die an ein Theater der eleganten Welt im vornehmen Westen unserer Reichshauptstadt gestellt werden. Wünschen wir beiden Unternehmungen guten Erfolg und volle Häuser' Zwischen dem freisinnigen Abgeordneten Kopsch und den Kinemaeolor-Lichtspielen ist. wie ich bereits in «len vorigenStreiflichtem erwähnte, eine heftige Fehde entbrannt. In einer Sitzung des Preußischen Abgeordnetenhauses hatte dieser in seiner gegen die Generalintendanz gerichteten Kri tik auch bemängelt, dass die Bühne des ehemaligen Kroll- schen Opernhauses an einen ..Kientopp" verpachtet sei. Die Direktion des ..Kiko" wendet sieh jetzt in einer an die Tagesblätter versandten Notiz gegen die Auslassungen des Abgeordneten. Doch seltsam — nicht etwa auf der Be¬ gründung. dass ein gutes Kino besser sei als ein schlechtes Theater, basiert diese Replik — nein, das Kiko weist in flammender Entrüst ung darauf hin dass es kein gewöhnliches Kino sei, sondern im Gegenteil c.ie Aufgabe habe, durch ein vollständig einwandfreies, alles Sensationelle ausschliessen- des und durchaus künstlerisches Programm der ..Unkultur" des gewöhnlichen Kinos entgegenzutreten. Diesen Aus¬ führungen folgten noch einige weitere Angriffe gegen das ..gewöhnliche Kino", und das ganze wirkt noch viel lächer¬ licher. als die masslosen Anfeindungen de« Abgeordneten Kopsch. Wenn sich das Kiko denn schon einmal schämt, ein Kino zu sein und. auf seine künstlerischen Absichten pochend, l»ei jeder Gelegenheit möglichst weit von uns abrückt, dann soll es doch wenigstens unterlassen, uns auf solch hinterlistige Weise in den Kücken zu fallen. Kiko oder Kino — der eine Buchstabe rettet es doch nicht vor der ,,Schmach“ — ein Lichtbildtheater zu sein. Eine interessante Neuigkeit macht soeben die Runde durch die Presse: «1er Goethebund hat beschlossen, wegen der vorgerückten Jahreszeit seine gegen die Filmdramatik gerichtete Pmtest Versammlung auf «len Herbst ilieses Jahrt« zu verschiel*en. Wir sirnl also zunächst vor den Wurfge¬ schossen der gelehrten Herren noch sicher — vielleicht ändern sie inzwischen ihre Ansicht über «las +t+Kino; d. h. allz««grosser Pessimist darf man nicht sein, um das zu glati- ben. Nun. wir werden «ler Wrsammlung ja nicht wehr¬ und machtlos gegenüberstehen. Ob sie im Mai «Hier Oktober stattfindet — unsere Vorkehrungen sind getroffen. Die Waffen sind scharf und blank, ein stattlicher Kriegsfonds ist begründet — zu wünschen ist nur, dass niemand von «len Unsrigen sieh dureh den vorläufigen Rückzug des einen Feindes in Sicherheit wiegen lässt. Es bleiben ihrer noch genug auf dem Plan, gegen die es fest zusammenzustellen und dauernd auf der Wacht zu sein gilt. Eine andere, wenn auch weniger sensationelle Versamm¬ lung als die der Goetliehündler wird am Mittwoch, den 29. Mai. morgens 8 Uhr, in den Räumen de« Uniontheaters. Alcxanderplatz. stattfinden, eine Wrsammlung. «lie von deut- schen Lehrern einberufen ist und sich mit der Frage des * Bestellen Sie ““«™-k»».im r fachniän- nlBC h ztwammengest eilte Programme worin ohn.- Extrazahlung die grössten Schlager cmhalten sind. Nur dadurch, das* unser Einkauf sich jetzt wöchentlich auf ca. 8000 Meter beläuft, ist es möglich. Ihnen erstklassige Schlager- Programme in jedem Wochenalter und in jed«?r Preislage von Mk. SO.— an bei zweimaligem Wechsel die Woche zu liefern. Sonntags-Programme von Mk. 20.— an. Reklame - Maferial wird kostenlos mitgeliefert. Schlager-Neuheiten, welche im Programm geliefert werden: Verleih - Abteilung der Film-Kauf-, Tausch¬ und Leihgenossenschaft „Deutschland“ 0. m. *. n. Vertreter: M(IX Hoffer Sie erhalten : Um zu räum i Jedem Bilde die polizeilich gestempelte Zensurkarte. 300 OOO Meter Films zu 5 und IO Pfennig pro Meter ab.