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Der Kinematograph — Düsseldorf. No. 290 hatten“ und im allgemeinen „nicht hübsch genug" waren, ihr Interesse hatte also mit der Zeit sich verloren. Es muss entschieden mehr Wert auf gute, sinnvolleBilder gelegt und weniger Wert auf spannende Titel und nervkitzelnden Inhalt gelegt werden. Zu b) Tragikomische Szenen. Diese Art Bilder sind nicht genügend vorhanden; sie verdienen mehr Beachtung und es müssen hübsche, dramatische, nicht zu lange Handlungen aus dem Leben erscheinen, die am Ende zum guten auslaufen. Zu c) Komische Bilder. Von diesen Bildern will ich nicht viel sprechen. Ich habe recht selten ein wirklich gutes humorvolles Bild gesehen, das Anspruch auf Komik hatte. Die komischen Bilder sind meist zu über¬ trieben. Es mangelt also wirklich an „humoristischen Bildern". Zu d) Historische Bilder usw. Von diesen Bildern sieht man ebenfalls sehr wenig und diejenigen, die bestehen, sind fast alle gut und wirken schön und spannend. Es ist durchaus falsch, zu glauben, das Publikum schwärme nicht dafür. Die Filmabnehmerglauben «las und denken, nur „gesellschaftliche, moderne Dramen" bringen zu müssen Allgemeines Staunen und Interesse rief u. a. ein Ritterbild hervor, dessen Handlung und die Umgebung (Burgen, Burgtürme, Landschaft usw.) gerailezu herrlich wirkten. Zu e) Landschaftsbilder, Städte usw. Auch diese Bilder müssten mehr auf den Spielplan kommen. Gewisse Städte. Landschaften, Gebirge, Flüsse. Wasserfälle, Wälder, Schluchten usw. erringen stets das hohe Interesse bei dem Publikum, zumal bei denjenigen Zuschauern, die sich eine Fahrt dorthin nicht leisten können. Aber auch dasjenige Publikum, das dort schon war, sieht diese Gegenden gern im lebenden Bilde. Zu f) Wissenschaftliche Bilder. Diese Bilder rufen natürlich oft nur bei einem Teil des Publikums Interesse hervor; sie verdienen aber doch mehr Beachtung, da sie nie langweilig wirken Zu g) Bilder vom Tage — Wochenüber¬ sicht —. Diese Bilder werden immer mit Interesse ver¬ folgt und wer sie auf das Programm setzt, fährt dabei nicht schlecht. Zu h) Modebilder, Sportbilder usw. Auch diese Bilder gewinnen mehr und mehr Interesse beim Publikum und verdienen umfangreicher zu erscheinen. * Wenn die Kinematographie (wie im „Kinematograph" No. 265 zum Bilde „Das Todesschiff“ gesagt) „die moderne Macht der unbegrenz¬ ten Möglichkeiten ist“, so wird es ihr auch nicht schwer fallen, alle kleine n Mängel zu beseitigen und sich durch Vorführung s« 1c. , !■ Bilder dauernd auf der Höhe halten, auf der . jetzt steht. H. Prasse*. Smyrnaer Brief. '■s Vorige Woche ereignete sich in Smyrna ein Zwisch« nt I in einem dortigen französischen Kinotheater, det wohl ver¬ dient, der breiten Oeffentlichkeii erzählt zu werden. Ei¬ der französischen Kinotheater kündigte mit sehwarz-w« rot umrandeten Plakaten die Schaustellung des bekamt;, i „Madel eine“ betitelten Filmes an, der bekanntli.-ii eine Episode aus dem deutsch-französischen Kri«>ir<- von 1870/1871 darstellt. Guter den Besuchern des Kinothinter- an jenem Abend befand sich auch der französische General konsul in Smyrna, einige Beamte des Konsulates der Republik sowie mehrere Notabilitäten der französischen Kolonie. Selbstverständlich wohnte auch eine ganz«- Anza! t ’ von Mitgliedern «1er deutschen Kolonie der Vorstellung Im D er Clou der Vorstellung ,,M a d e I e i n e". auf den die Hauptreklame aufgewendet wurde, wurde mit Ungeduld erwartet und man kann sich die Enttäuschung ausmal. n die dieser Film bei den anwesenden Franzosen auswechselt<• zumal sich dieselben im Hause eines französischen Unter¬ nehmens versammelt fühlten. Bei den deutschen Besuchern des Theaters dagegen erweckte die Heldentat «1er jungen Madeleine, die ihren Bräutigam, einen jungen deutschen Offizier aus den Händen seiner Verfolger rettete, frenetischen Beifall und Hurrarufe durchbrausten den Kinosaal. Al- Zeichen des Protestes verliessen sofort alle imZuochauerrauni anwesenden Franzosen das Theater, obwohl über demselben die französische Flagge wehte. Man behauptet allen Ernst« - dass der Generalkonsul der Republik in Smyrna bei «len zuständigen Stellen gegen das Kinoprogramm, das soviel böses Blut geschaffen hat, Beschwerde einlegen wird. Die gesamte Französlingspresse, die in der Levante ja in jeder grösseren Stadt stark vertreten ist, ergreift natürlich diesen willkommenen Anlass, um sich Luft zu machen und zählt alle jene Frauen Frankreichs auf. deren Brust als Belohnung für ihre glühende Vaterlandsliebe das Kreuz der Ehren¬ legion schmückt. Im Grossen und Ganzen wird es auc h dein deutschen Leser dieser Zeilen unverständlich sein, wie ein französisches Kinotheater seinen Gästen, die in der Mehrzahl Franzosen oder doch wenigstens Franzosenfreunde sind, ein derartiges feine Empfindungen reizendes Fihnband vor führen konnte. Gesunder Geschäftsgeist allein widerstrebt doch hier, und übrigens ist doch ein so systematisch.- Au¬ fsehen der Nationalleidenschaft keineswegs zu billigen