Der Kinematograph (October 1912)

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Der Kinematograph — Düsseldorf. No. 305 esses und wünschte ihren Bestrebungen gedeihliche Früchte. Für die niederösterreichische Handels-Gewerbekammer- sprach Kammerrat Müller, der den Fortschritt der Kin«*- üidustrie in ui crer modernen Zeit voll und ganz anerkannte. Den unbedingten Schutz der Konzession ver¬ langte Abgeordneter l)r. Heilinger üi seinen Ausführungen, der unter lauten Bravorufen die erschienenen Vertreter «ler Behörden daran erinnerte, auch bei den späteren Emp¬ fängen ihrer bei «lern Kongress^ gesprochenen schönen Worte nicht zu vergessen. Zum Schlüsse seiner Rede versprach Abgeordneter Heilinger sich den Kinointeressenten vollständig und jederzeit zur Verfügung zu stellen. Nachdem daun nr>ch der Wrtr«‘tcr der ungarischen Kinomdustriellcn und jene der Kinobesitzer von Berlin zu kurzen Ansprachen das Wort ergriffen, führte Hollmann, «ler Präsident der Sektion Böhmen des Reichsverbandes, aus. dass eigentlich nur die Not, die Bangigkeit um die Existenz, alle hier zusammengeführt habt*. .Sodann meldete sich ein Vertreter der Wanderkinos zu Worte, Herr Mück aus Mähiiseh-Trübau. der «lern Reichs¬ verband «len Vorwurf machte, dass er die Interessen der reisenden Kinobcsitzer nicht genügend schütze. Es ent¬ spann sich über diesen Punkt eine äusserst lebhafte Debatte, in tlor einzelne R«><lner den Standpunkt vertraten, dass das reisende Kino im Aussterben begriffen uiul «-in Stabili¬ sieren in dem kleinsten Orte unbedingt zu empfehlen sei. Am ersten Kongresstag wurde auch eine sehr ausführ¬ lich gehaltene Resolution zur Verlesung gebracht, die gleichfalls Anlass zu heftigen Debatten gab und auch am zweiten Kongresstage in allen ihren Punkten nochmals viel erörtert wurde. Um die Verordnung bezüglich «ler Zensur ad absurdum zu führen, propagierte ein Kincbesitzer einen F i 1 m - streik, der selbstverständlich akklamicrt wurde. Da aber «lieser Streik meiner Ansicht nach undurchführbar ist. will ich erst gar nicht ins DetaU gehen. Einzelne Redner sprachen noch am ersten Tag über die Erbberechti¬ gung der Lizenzen, über die Kartensteuer, die in einzelnen Städten, wie Innsbruck, Bozen. Reiflhenberg etc. schon eingeführt ist, über «lio Reichszensur und sodann wurden die Verhandlungen auf den zweiten Tag verschoben. Auch am zweiten Kongresstage hatte sich ein Vertreter der Behörde eingefunden, im allgemeinen war der Kongress aber schon schwächer besucht als am Vortage, obgleich einzelne Themen viel sachlicher durchberaten wurden. Ueber die Lage «ler Ki'.iobcsitzer in Oesterreich sprach Direktor Müller. Er führte aus. dass im .Jahre l!K»t Oesterreich etwa 7 Küios bestanden uiul man die Film- I . - aus Deutschland un«l Frankreich bezog. 1905 erriel 1 . 1 .- Pathe Freies ihre erste Filiale in Oesterreich. l'.Hts «ii■ Firma Gaumont. Im Jahre 1909 hatte Oest«*rr«-iel 300 Kinos, für welche schon 10 Fabriken die Film- . In diesem Jahre zählt Oesterreich an DM« Kino- >lie Un von 100 Fabriken mit Films versorgt werden un«l u> denen auch schon österreichische Fabrik«*!« erfolgt-« i K mitkonkurrieren. Im allgemeinen herrscht zurzeit « ine Ueberprodukticn an Films. «*s werde!i «*iwa 150 000 Meter per Woche erzeugt und inielgede»» ! das Angebot in gar keinem V <• r 1 - zur Nachfrage. Schliesslich betonte Direkt, u M i auch noch, dass heute bereits alle Wissenschaften den Film als Hilfsmittel für ihre Stu.li. n w- weiulen. Dem sorgfältig ausgearbeiteten Referat Direktor Müllers wurde grosser Beifall gezollt. Herr Alexander Ortony, der Vizepräsident d> - Bun<h der Kinoindustriellcn. hatte sieh «las heikle Tln-m.i der Zensurfrage in Oesterreich zum lt« i. i at«- auserkoren. Er meinte, dass «lie gegenwärtig« i. Zen.-ur- zustände vielleicht ui Russland und in «ler Türkin am Platz.- wären, aber keineswegs in dem Kulturstaitc Oesterreich Er schilderte die empörenden Schikanen d«*r Zensurlx'ln -r-lt n in der Provinz un«l fand besonders kräftig« Worte für «I ..Raubrittertum in der Provinz ", welches nur aut «li« bestehende Rechtlosigkeit der Kinobesitzer zurückzufiil r.-n ist. Einen äusserst krassen Fall erzählte er aus Pola. wo ein Kin««besitzer im Verlaufe einer Woche 4 s Krim, für die Zensurierung von Films (darunter den cuchari-t i-< • Kongress') bezahlen musste, für dieselben Films, die bereit- in Wien gründlich zensuriert wurden Statistisch i.-t t at ii- gewiesen, belichtete Ortony, dass von 5000 zensurie r - ten Films im Jahre etwa IO Films ausgescbaltct «ir¬ den. Um so b«?gründeter erscheint also <las Verlangen Ortonys, der von der Regierung die Einführung einer Reichszensur fonlert. da eine Zensur durch die einzelnen Landesbehörden die Existenz der Kinobesitzer in der Provinz ernstlich gefährden könnte. Dass die Lage der Kinobesitzer keine allzu rosig«* i-t das wusste uns auch Präsident Juliasz vom Reichsverbaml der österreichischen Kinematographenlic-sitzer ungemein lebendig zu schildern. Er führte bittere und berechtigt«- Klage «larüber, dass die von derEmiuete erwarteten Reform' ti ausgeblieben seien un«l dass man bei dieser selben aus den Experten kurzweg Angeklagte machte. Das Lizenzwesen sei für die Kinointen—. ■ Kino -Theater- Einrichtungen Schlüsselfertige Umbauten. Gesamteinrichtung nach eigenen, gegebenen Entwürfen und nach neuester Polizei Vorschrift. Höchste technische Vollendung. StromsparanlageD. 4286 Kulante Zahlungsbedingungen. Riüdorier MetallMen-werte, — Berlin -Neukölln. — TAeafer- Klappsitze Technisch vollendet, verblüffend bequem, grösste Raumausnut z ung, markant billige Preise schnellste Lieferzeit.