Der Kinematograph (November 1912)

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No. 306. Der Kinematograpb — Düsseldorf. fabrikanten und Theaterbesitzcm verübeln, wenn beider¬ seits gehegten Wünschen nachgekommen wird. Was den speziellen Fall «1er militärischen Mitwirkung beim „T heodor . Körner-Fil m“ anlangt, so ist die Erlaubnis hierzu sicher auch nur aus der Erwägung her¬ aus erteilt worden, durch das Anschlägen «1er patriotischen Seite die Pflege deutschen X a t i o n a 1 s t o 1 z e s anzubahnen. Und das Kino kann hier tat¬ sächlich eine vom wirklichen Theater gelassene Lücke ausrüllen. Man braucht ja dabei nicht immer an Krii-gsgesehiehten zu denken. Aber Kriegsgeschichten un«l Geschichten aus «ler Heldenzeit der Nation bedeut«™ jedenfalls den Anfang der grossen Aufgabe, das nationale Bewusstsein zu stärken und den Patriotismus zu wecken. Der Gedanke, vaterländische Films zu be¬ nutzen, um durch ihre Vorführung in den Kin«»theatem die Kenntnis der Heimatgeschichte zu verbreiten und dadurch das Xationalgefühl des Volkes zu heben, ist sicher ein ge¬ sunder. Gefährlich wird «lie S-vche nur, wenn sogenannte vaterländische Films in einseitiger, (enden - ziöser Weise benutzt werden, wie dies neuerlich durch konfessionelle Films und durch parteipoli¬ tische Kinoszenen der Fall zu werden droht. Die kineniat«graphischen Projektionen haben je nach ihrer Art einen ganz verschiedenen Einfluss auf die Gefühle der Zuschauer. Im Auslande hat man bereits mit Befriedigung konstatiert, dass in vielen Fällen «las patriotische Gefühl lebhaft geweckt wird. So beeinflussen «lie nationalen, zivilen «xier militärischen Ereignisse, die z. Z. die Macht und das Geistesleben des Landes herv«)rheben. wie Revuen. Manöver, Denkmalseinweilungen. Schauflüge von Luft¬ schiffen und Aeroplanen. sportliehe Wettkämpfe mit be¬ siegten Ausländern usw. den Geist der Zuschauer un«! sind von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Wenn wir die geringe Zahl thr Antipatrioten beiseite lassen, «lie aus Snobismus oder persönlichem Interesse für «jdle Regungen unempfindlich zu sein vorgeben, so haben wir demgegen¬ über «lie grosse Menge aufrichtiger Patrioten, die ungetrübtes Vergnügen empfinden, die Erfolge und Heldentaten ihrer Landsleute zu sehen. Es macht ihnen persönliche Freude, «len Huh'ligungen, Be di«*sen zuteil werden, wenigstens bild¬ lich beizuwohnen und ihrer Begeisterung durch Applau¬ dieren, Zurufe um! sichtliche Bewegung Ausdruck zu geben. Selbst die zahlreichste Kat«?gorie unter den Kinobesuchern, die der Gleichgilt igen. die nicht in das Kinema geht, um gerührt zu werden, sondern um ein interessantes und amüsantes Schauspiel zu sehen, wird von dem Ein¬ druck des Augenblicks unbewusst mit¬ gerissen. ln einem patri«»tischen Milieu steckt sie das Begeisterungsflimlum an und sie werd«*n gleichfalls patrio¬ tisch. Ihre Stimmung wird stets von äusseren Eindrücken beeinflusst. Nehmen solche Leute zufällig an einer öffent¬ lichen. sagen wir anarchistischen Versammlung teil, so werden sie sich w ilder gebärden als die wirklich anarchistisch gesinnten Besuche- Mit der Wandelbarkeit der Stimmung solch ungefestigter menschlicher < ’haraktere rechnen alle politischen Agitat«,. .n und die Erfolge ihrer Reden hängen nur von «ler Geschicklichkeit ab mit der sie auf gerade diese Massen einzuwirken verstehen. Das sind die leicht lenkbaren, impulsiven Menschen die für Rührung und Begeisterung empfänglich sind. Und da sie sich in der grossen Mehrzahl befinden, so kann auch der K i n e in a t o - graph eine sehr grosse und vom patrio¬ tischen Standpunkt aus glückliche Wirkung auf sie und ihre Umgebung ausüben. Die Szenen, die «lern Xationalgefühl schmei¬ cheln, die unser l^and und die grossen Männer, auf die es -N Der Siegeszug des Ernemann Stahlprojektor »Imperator" ist unaufhaltsam, fluch auf der Int. Kino- Ausstellung; Wien, wurden die ausserordentlichen Eigenschaften unserer Projektoren durch Verleihung der Höchsten Auszeichnung einwandfrei erhärtet, dem »Imperator" wurde wieder die Grosse Goldne Medaille zuerkannt. — Für die Eröffnungsvorstellung wurde erfolgreich der „Imperator" verwendet. Zu einer vollwertigen, modernen Ansprüchen genügenden Theater-Einrichtung gehört heute unbedingt ein Ernemann Stahl - Projektor „ Imperator“ Hochinteressante Kino-Hauptpreisliste und eingehende, den je¬ weiligen Bedürfnissen und den vorhandenen Mitteln sorgfältigst angepasste Kostenvoranschläge bereitwilligst und kostenfrei. Grösstes Photo - Kino - Werk mit eigener optischen Anstalt. Heinr. Ernemann A.-G., Dresden 156. < _ J