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No. 307. Der Kinematograph — Düsseldorf. Photochem. Anstalt Kopieren uon Negativen Entwickeln von Negativ- und Positivfilms Viragieren uon Films, speziell diem. Virage und Doppelfärbungen | Filmtitel I KINOCYPIE Q m. b. H. BERLIN - MARIENFECDE OC 0 FERNSPRECHER AMT TEMPELHOF Nr 728 000 TELEGRAMM - ADRESSE KINOTYPIE, BERLIN - MARIENFE-DE I 1 1 8 I KJ wenn auch die Eltern sich uns anschlössen und gegen die Eingriffe und Einschränkungen ihrer erzieherischen Rechte an den zuständigen Stellen Beschwerde einlegen würden. In besonderen Fällen, wie z. B. bei der kürzlichen Aeusserung eines Rektors: er werde den Kinos schon ihr Geschäft verderben und dafür Sorge tragen, dass sie ihr Theater achheaaen müssen, dürfte die Zivilklage auf Grund des $ N2»> des BGB Erfolg haben. Wo liegt nun aber die grösst- Gefahr für Moral und Sitte bei den Vorführung«! im Kinotheater ? Ich glaube, man dürfte sie vergeblich suchen, denn man könnte sie höchstens darin erblicken, dass ein Kind ein Drama nicht versteht. Mangel an Verständnis bringt aber noch lange nicht eine Gefahr für das kindliche Gemüt mit sich. Das Kind hat eben weder Schaden noch Nutzen von einer der¬ artigen Vorführung. Ich vertrete den Standpunkt, dass unsere Jugend nicht genug aufgeklärt werden kann, und wenn die Natur oder ilie (’harakteranlage des Kindes schon von Grund auf verdorben ist, wird man das Kino nicht dafür zum „Sündenbock“ stempeln können Die Verbreitung und Beliebtheit, die der Kinemato- graph in den letzten Jahren erfahren hat. müssen ein Ansporn für uns von der Branche sein, stets vom besten nur das Beste zu bieten. Lassen wir ruhig den Kinotheater¬ besuch den selben Beschränkungen unterwerfen, «lenen nach der Schulordnung auch der Besuch «1er Theater, Tingel¬ tangel und öffentlichen Vorträge unterliegt. Aber tragen wir dafür Sorge, dass den massgebenden Stellen keine Handhab«- zu einem berechtigtem Einschreiten geboten wird, sondern bemühen wir uns. das Niveau der Alltäglichkeit zu heben, indem wir die Programme sorgfältig zusammen- stellen und den Spielplan reichhaltig und abwechslungs¬ reich gestalten, ohne dabei unser Ziel und unsere Aufgabe aus den Augen zu lassen. Dann wird der Kinematograph für alle Kreise «l«-r Hevölka-rung ein«- reiche Kundgrub«- bilden und Behörden und Publikum werden uns Dank wissen! Pariser Cin6ma. Es ist nicht nur lohnend. ein«-n Blick in die Pariser Filmfabriken zu tun, sondern auch die ganz anderen Ver¬ hältnisse im Betriebe der dortigen ..<’iiü-ma“ sind von grösstem Interesse und dürfte vielleicht einem grossen Teil der Lest-r di«*st*s Blattes ein Beri<-ht darüber willkommen sein. Die überraschende Entwicklung und Ausgestaltung des Kinematographcn zu ein« tu so allbelicbten und zugkräftigen l'ntcrhaltungsmittc! verdanken wir doch in erster Linie «len Franzosen, und zwar jenen tatkräftigen Männern, die heute nicht nur mit ihrer Filmindustrie «lie führende Stellung in der ganzen Welt einnehmen, sondern auch gleichzeitig dort eine Anzahl «-igener I ’iin-ma die grösstt-n «ler Welt besitzen. Da Paris aber als mtcrnationaler Sammelplatz fiir «lie Reisenden aller Herren Länder, zugleich aber auch als Stadt des Amüsements, des raffinierten Ix-bensgenusses, «l«-s geschmackvollen Luxus unbestritten auch heute noch «len ersten Rang einniinmt. so dürften wir b«“i aller Hoch¬ achtung vor unseren nationalen ia-istungen uns die dortigen Verhältnisse in unserer Branche wohl etwas näher ansehen. in der Erwartung, dort dtm Weg uiig«*doutet zu finden, den die Entwicklung in utiM-rer noch so unruhigen Branche auch bei uns nehmen könnte, oder sollte. Ein so kurz«-r Zeitraum wie er dem Verfasser gelegent- lich d«*r Stmlienfahrt einer Anzahl süddeutscher Kmematn- graphenbesitzer zur Verfügung stand, gt-nügt natürlich nicht, um einen erschöpfenden Bericht zu geben, doch ist