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No. 309. Der Kini»inatograph — Düsseldorf. werden, so dass er seine Mitbewerber einfach unterbieten kann und meist den Zuschlag erhält. Nicht selten tragen die Lieferanten selbst die Schuld an diesen ungesunden Zuständen, indem sie den Angestellten allzu geflissentlich ..hohe Provisionen" anbieten.^ Wie die Erfahrung lehrt, können gesetzliche Bestimmungen das l'ebel wohl einschränken, aber nicht ausrotten. Wer das Schmiergelderunwesen erfolgreich bekämpfen will, muss seine Ursachen beseitigen. Viele Angestel' e werden wohl eines grossen Vertrauens, aber nur eines kleinen Gehaltes gewürdigt mul erliegen daher um so leichter der Ver¬ führung. Behörden und Privatfirmen, die auf guten Ruf halten, machen es ihren Lieferanten unter Androhung hoher Konventionalstrafen zur Pflicht, durch keinerlei Schmier¬ gelder oder sonstige Vergünstigungen auf die .Angestellten zu wirken. Erst wenn die Lieferanten sc gefestigt sind, dass sie auf Geschäftsverbindungen verzichten, die nur durch Bereicherung von Angestellten auf Kosten ihrer Arbeitgeber zu erlangen sind, lässt sich dem unlauteren Wettbewerb steuern. Auch bei den Angestellten muss sich allmählich die Anschauung Bahn brechen, dass das An- nehmen von Schmiergeldern nicht allein sirafbar, sondern überhaupt unehrenhaft ist. Wenn jedes Bestechen und Schmieren im Geschäftsleben streng verpönt ist. und den Schmierer wie Geschmierten die allgemeine Verachtung trifft, ist auch eine Ausrottung des l'ebels und somit eine Gesundung des Konkurrenzkampfes zu erwarten. Die Pressevorstellung verbotener Films. Das zurzeit bestehende nicht gerade freundschaftliche Verhältnis der Film-Industrie zur kilmzer.sur führte in¬ folge der überaus strengen Handhabung der Filmzensur zu fortgesetzten Schädigungen der Filmfabrikanten. Weiter- ge icnd kann man sogar von direkten l'ebergriffen der FUmzensur sprechen, die besonders in letzter Zeit Verbote herausgab, die sicher die Grenze der Rechte des Filmzensors weit hinter sich lassen u.die Ent wicklung der Kino-Industrie hemmend beeinflussen. Das Agitationskomitee der kine- matographischen Fachpresse sah sich daher veranlasst, eine Spezialvorführung einiger typischer Filmverboie in Berlin im Union-Theater Unter den Linden zu veranstalten. Die Einleitung dieser Pressevorstellung bildeten zensur- rechtliche Erläuterungen des Herrn Rechtsanwalt Dr. jur. Wolffsohn. deren Hauptinhalt kurz folgender sein dürfte: ..Nach dem Allgemeinen Landreeht ist es Aufgabe der Polizei, für die öffentliche Ruhe, Sicherheit und Ordnung zu sorgen und die dem Publikum drohenden Gefahren abzu¬ wenden. Bei der Dehnbarkeit dieser Begriffe verbietet der Zensor Filmhandlungen, die bei unbefangener Beurteilung nie und nimmer Ruhe, Sicherheit und Ordnung gefährden können. Gegen diese polizeilichen Uebergriffe steht wohl dem Filmfabrikanten der Klageweg offen, der. wie selbst Professor Dr. Brunner als Zensurberater zugibt, stets zur Aufhebung des Filmverbots führt, doch ist dieser bei der Eigenartigkeit dos Film Verkehrs praktisch nicht anwendbar, weil die endgültige Entscheidung erst nach Monaten zu er¬ warten ist und der strittige Film, auch der nichtaktuelle, inzwischen seinen Verlagswert verloren hat.“ • Was nun die Vorführung selbst anbetrifft, so sollten die gezeigten Films lediglich nach der zensurrecht liehen Seite hin unter Ausserachtlassung ihres künstlerischen Wertes geprüft werden und hierzu hatte man in dieser Vor¬ stellung berufenen Kritikern der öffentlichen Meinung Gelegenheit gegeben. Erschienen waren unter anderen prominenten Persönlichkeiten: Ludwig Fulda. ( >skar Blumen¬ thal. Fritz Mauthner, Rössler. Fritz Engel, Hans Olden, Professor Klahre, Dr. Wolf, die massgebendsten Persönlich¬ keiten unserer Tagespresse, sowie sonstige Literaten und Damen, diö im öffentlichen Leben eine Rolle zu spielen be- Ausschneiden ■« auf bewahren! Unser« durchaus fachmännisch zusammengestellten SchlBjet- Programme Oer Preis wird iusserst billig berechnet, da wir nicht an ===== Konventionspreise gebunden sind. ■ = Programme von 30.— Mark an. Tagesprogramme v. 15.— Mk an. Reichhaltiges Reklame-Material wird kostenlos mitgdnefert. Verleih/lhteiluna iTÄSS: — schaff „Deutschland" e. 6. tn. b. H. — Miül Hax Halfer, Berlin SU. 68 Friedrichstr. 207 Tel.: Hmt Zentrum Ho. 9611.