Der Kinematograph (November 1912)

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No. 3 on D«r Kinrmntoerapb — Düsseldorf. rufen erscheinen. Es ist leider nicht möglich, alle Namen von Klang und Würde zu nennen, jedoch setzte sich diesmal das Publikum des U.-T. Unter den Linden aus den berfeunsten Vertretern der Literatur- und Zeitungswelt zusammen. Die .Spezialveranstaltung selbst brachte die Vorführung von verbotenen Films, die ein eigenartiges Schlaglicht auf die Handhabung der Zensur warf. So wurde u. a. ein Er¬ zeugnis der Firma „Itala": ..Der F ndling" vorgeführt, der eine Kindesaussetzung als Grundmotiv enthält und des¬ halb von der Berliner Zensur gänzlich verboten wurde, während die Hamburger Zensur den Film sogar für Kinder zur Vorführung zuliess. — Der weiter zur Vorführung ge¬ brachte Gaumont-Film „Das Burgverliess“ war von der Zensur beanstandet, weil ein in der Handlung „mitwirken¬ des“ Skelett nach Ansicht der Polizei beim Publikum Gruseln erregen könnte. — Selbst eine harmlose Burleske in bekannter Pathescher Inszenierung „Der Streich des Dieners" erregte das Bedenken der strengen Zensur und führte zum vollständigen Verbot, weil hier die Zensur der Handlung selbst ein Motiv unterschob, an das der Regisseur nie und nimmer gedacht hat. — Ausserordentliches Interesse fandfschliesslich das grosse iächtkunstspiel „Mirakel" der Continental-Kunstfilm-Ges. Dieser mit ausserordentlich« n Kosten inszenierte Riesenfilm soll der Oeffentlichkeit nicht ugängl ich gemacht werden, weil das religiöse Empfinden verletzt werfen könnte. Das Verbot ist um so unverständ¬ licher, da diese bekannte mittelalterliche Legende in den vielgestaltigsten Variationen dem Publikum zugänglich gemacht wurde und das religiöse Bedenken in keiner Weise rechtfertigte. — Die ganzen Vorführungen mit den zensur¬ rechtlichen Erläuterungen gaben den unumstösslichen Be¬ weis, dass die Zensurbehörfe, die ihr gesetzlich zustehenden Machtbefugnisse ständig überschreitet. Hier Reinedur zu schaffen, müsste die Aufgabe eines besonders schnellen, «ier Eigenart der Branche entsprechenden verwaltungsrecht¬ lichen Streitverfahrens sein. Inzwischen liegen nun die Kritiken der Tagespresse für «iiese Vorführung vor. Die massgebendsten Blätter wissen sehr wohl zwischen literarischem Wert und der zensurrechtlichen Bedeutung der vorgeführten Sujets zu entscheiden. Es fehlte allerdings auch nicht an Stimmen, die unserer Filmfabrikation Vorwürfe machen, nicht das Beste geboten zu haben. Sobald die Fabrikation von Sujets irgendwelcher Art ein entsprechend höheres Niveau erreicht haben wirf, zweifelt tler Kritiker der Tagespresse nicht daran, dass auch das Urteil des Zensors ein milderes wäre. Jedenfalls beweist uns die rege Beteiligung an der Ver¬ anstaltung selbst, sowie die Kritik in der Tagespresse, dass das Agitationskomitee der kinematographischen Fachpresse in dieser Vorstellung den Weg in die Oeffentlichkeit fand und sich in der Ansicht bestärkt sieht, dass der Zensor in typischen Fällen das zensurrechtliche Mass überschritt, und tragen derartige öffentliche Erörterungen dieser Frage dazu bei, die Filmfabrikation in ihrer ruhigen aber stetigen Ent¬ wicklung seitens der Zensur nicht weiter zu behelligen, und wird dann sicher der Wunsch nach höheren Qualitäts¬ leistungen den Zensor in die l>age versetzen, mit milderem Urteil eine günstigere Kritik der zur Prüfung vorliegende ' Sujets zu fällen. | 1 Aus der Praxis | »ue Kinos. Berlin. Hier wurde Müllerstr. 142 das Pharus-Lichtspiel- Theater eröffnet. Alt-Octting i. Bay. Unter dem Titel „Lichtspielhaus" wurde hier ein Kinematographentheater eröffnet, dessen Inhaber die HUPFELD UIOLinn:: Das einzige Geigen-Piano zuletzt ausgezeichnet mit diesem Preise, dem Großen Preise des Deutschen Gast- wirts-Verbandes. Dieser Brief eines Wirtes zeigt tuohl am besten, wie man = VIOLINA = einzuschätzen hat! Jc&t jetzt le&iee&t, vt^vivt cl ielie\ wt,id r AiviyUvi wüv olayiw wieder ttwa.1 vnoafvev t, vieHiaeAt wt t civWi ffu'jy^eld-'^jtiye. wd\e oUei% 4elle\ Jcwcacvi, yjcv tvt yleeeA Ici&iyt Litte \ adle tvt uyiac\e\ ^jcjevid jyuiicvi vt ua. olic ftwpfeld-^ciye-, *»t<*vt wuxeLt t&evi S’tAlch,. Ludwig Hupfeid a.-g., Leipzig, Petersstr. 4 Hamburg: Gr. Bleichen 21 Qeneraluertretung Berlin : Karl Braun, Friedridistr. 16 (Passage) Wien VI: Mariahilferstr. 3