Der Kinematograph (December 1912)

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No. 310 Der Kinematogrnph — Düsseldorf. Die aus Madeloines Fabrik entlassene jungt- Arbeiterin Kantine befindet sich in gnmser Not. Uin den Unterhalt für ihr Kind zu bestreiten, ist sie geswungen, ihre schönen Haart- zu verkaufen. Alter ihr edler Opfermut trägt ihr nur das Gespött ihrer Kolleginnen ein. welche die Unglückliche zur Verzweiflung bringen. Ks entsteht ein Handgemenge, in deren Verlauf Fantine auf die Anschuldigungen ihrer An¬ greiferinnen von Javert festgenommen wird. Auf dem Polizeibureau, wo Fant ine verhört wird erscheint plötzlich .Madeleine, welcher in Fantine die aus seiner Fabrik ent¬ lassene Arbeiterin wiedererkennt. Javert teilt ihm kurz den Vorfall mit und überreicht ihm einen bei Fantine ge¬ fundenen Brief, in welchem diese um Zahlung des fälligen Pflegegeldes für ihr Kind gemahnt wird. Erst jetzt erfasst Madeleine Fantines ganzes Unglück. Entgegen dem Willen daverts setzt er sie nicht nur in Freiheit. sondern bietet ihr in seinem Hause- ein Unterkommen ar. Vor der Hoch¬ herzigkeit dieses Mannes zögert Fantine nicht, ihr ganzes Jx*id zu beichten- und eine- Besserung ihrer ]>age in seine Hän<ie zu legen. Eines Tages kommen plötzlich Leute zu Madeleine gelaufen, um ihm einen Unglücksfall zu melden. Ein alter Arbeiter ist unter einen schweren J^astwagen geraten, und niemand ist da. der ihn retten könnte, da der Wagen infolge seiner J^ust nicht gehoben werden kann. Madeleine eilt nach «1er Unglücksstelle, mit einem Blick erfasst er die Situation, und kurz entschlossen geht er daran, allein den Wagen zu heben. Dank seiner Riesenkraft wird die I^ast bewältigt und der Verunglückte gerettet. Madeleinc ver¬ schafft dem dankbaren Alten eine leichte Anstellung als Gemeindegärt ner. Javert. der b«»i diesem Rettungswerk ebenfalls als Zeuge zugegen war. hat seinen Verdacht gegen Madeleine nicht mehr los werden können, und er teilt seine Ver- mutungen «lern Staatsanwalt mit. Aber zufällig kommt ihm eine Zeitungsnotiz zu Gesicht, aus welcher hervorgeht, dass in der kommenden Gerichtsperiode gegen einen gewissen Gerhard verhandelt werden solle, in dem man den ge¬ suchten Jean Valjean zu erkennen glaube. Javert ist über¬ zeugt. sich geirrt zu haben. Er begibt sich zu Madeleine, um diesen um seine Entlassung zu bitten, indem er ihm seine Verdächtigungen mit teilt und ihm die Zeitungsnotiz übergibt. Ma«leleine will dem pflichttreuen Beamten ver¬ zeihen, aber «lk»ser lehnt mit Bestimmtheit ab. Javert ist gegangen. Eine grosse Erregung hat sich Madelcines bemächtigt. Vor ihm taucht ein Geriohtssaal auf. in dem ein Unschuldiger verurteilt wird. Aber dies «larf nicht sein, lieber selbst zugrunde gehen! Madeleine eilt auf das Gericht un«l stellt sieh als der Schuldige.vor. Seine Verhaftung wird beschlossen; aber cs wird ihm auf seinen Wunsch noch Zeit gelassen, die sterbenskranke Fantine zu besuchen, die er in seinem Fabrikkrankenhaus hat- unterbringen lassen. Dies«* kämpft bereits mit dem Tode als er eint ritt; aber sie hat noch die Kraft, ihm einen Brief zu überreichen, in dem'sie ihn bittet, ihr Kind nicht zu vergessen. Madeleine ist aufs tiefste erschüttert, und Javert. «ler an «k*r Tür steht, um seine Verhaftung vorzu- nehmen, hört Madelein«- murmeln: ..Schlafe in Frieden. Fantine! Früh oder spät werde ich für dein Kind sorgen." Erst als ihm Javert seüie schwere Hand auf die Schulter legt., wird Madeleine wieder an die bittere Wirklichkeit erinnert. Geduldig folgt er dem Gesetzes Wächter, und lässt sieh in «li<- dunkle Zelle schliessen. Aber kaum ist er sieh selbst überlassen, als ihn wieder «ler ungestüme Freiheits¬ drang jiackt.' Keine Kratt lässt ihn auch diesmal nicht im Stich un«l bahnt ihm wi«-der «len Weg zur Freiheit. (3. Epoche.) Cosette (1821). Jean Valjean ist entschlossen, das Versprechen, «las er der Sterbenden gegeben hat. zu erfüllen. Wir sehen in di«; Wohnung der Familie Thenardier. «ler Pflege«-ltern der T«>chter Fantines. Die klein«* Cosette ist «las Aschenbrödel der Familie, während «lie gleichaltrige Tochter verwöhnt und verhätschelt wird. Für Cosette gibt es keine Freude, kein Spiel — nur schwere Arbeit. Nicht einmal die Piipjie des Töchterchens «larf sie ansehauen. Als sie wieder ein¬ mal mit einem grossen Eimer nach deir. Fluss gehen muss, um Wasser zu schöpfen, kommt ein fremder Herr d«*s Wegs gegangen. Es ist Jean Valjean, der gekommen ist. um Cosette aufzusuchen, deren Versorgung er Fantine zu¬ gesichert hat. Er erkundigt sich bei ihr nach der Adresse der Thenardiers und erfährt hierdurch, dass sie die Gesuchte ist. Durch gütliche Uebcreinkunft mit den Thönardiers und Zahlung einer Abfindungssumme für das restliche I*flegegel«l wird Jean Valjean die kleine Cosette überlassen. Jean Valjean hat einen grossen Teil des Vermögens zu Gelde gemacht und führt mit Cosette ein friedliches Leben. Die Portiersfrau des Hauses ist sehr neugierig. Als sie wieder einmal «lureh die Türspalte blickt, bemerkt sie, dass sich Jean Valjean seine Banknoten in seinem Rockfutter versteckt. Die Frau, «ler dieses verdächtig vorkommt, läuft zur Polizei un«l erzählt hier ihre Ent¬ deckung. Zufällig befindet sich Javert auf «lern Bureau, und «*r ist Zeuge dieses Berichts. Er b«*gibt sich sofort nach dem benachbarten Hause, doch abermals entschlüpft ihm Jean Valjean. Dieser hat sieh in einen Klostergarten geflüchtet, wo er zu seiner Ueberraschung in «lern Gärtn«*r den alten Mann wiedererkennt, deu er einst unter dem Wagen hervorholte. Dieser ist sehr erfreut, seinen Retter wiederzusehen. Der alte Gärtnei sorgt dafür, dass Jean Valjean als sein Gehilfe angestellt und Cosette im Kloster erzogen wird. Javert, der Jean Valjeans Spur wieder ver¬ loren hat. gibt die Nachforschungen auf. 1. International« Kino-ftusstellung Wien 1912: „Ehrendiplom und silberne Medaille**. üheater-öestühl Otto & Zimmermann, Waldheim (Sachs.) Gegründet 103. SpGZialfabHk Gegründet 1883. Fernruf 194. — Telegramm-Adiesse: Zimmermann, Stuhlfabrik. tbso Arbeiterzahl: feg Verlangen Sie Katalog und Preisanstellung. feg Wochenproduktion ca. 150- la. Referenzen stehen gern 2 ur Verfügung. 2500 Stühle. Fflbriklager: ft. Grünthal, Berlin SW., Kommandantenstrasse 15. — Stets grosses Lager in allen Sorten.