Der Kinematograph (January 1913)

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I 1 Photochem. Anstalt Kopieren uon Negativen Entwickeln uon Negatiu- und Positiufilms Viragieren uon Films, speziell chem. Virage und Doppelfärbungen i Filmtitel KINOÜYPIE Q. m. b. H. BERCIN — MARIEN FEHDE OC 0 FERNSPRECHER : AMT TEMPELHOF Nr. 728 OOO TELEGRAMM - ADRESSE : KINOTYPIE, BERLIN - MARIENFELDE I 1 1 I ,1 10 keinen Schaden nimmt. Unschätzbare Büdungs werte kann uns 60 das Kino vermitteln. Ausser diesen beleihenden Films brauchen wir auch Films zu Studienzwecken. Die Aerzte können durch solche Films manchen interessanten Aufschluss über Klein- und Lebewesen erhalten, die sie in solcher Ge¬ nauigkeit selbst nicht mit dem Mikroskop beobachten kön¬ nen Ich nenne hiervon nur als Beispiel den vielfach ge¬ zeigten Film über die Erreger der Schlafkrank¬ heit. Für die medizinische Wissenschaft bietet das Kino ein neues Feld zu Stu¬ dienzwecken. Sehr interessante industrielle Films zeigten die Siemens-Schuckert-Werke auf der Tariner Welt¬ ausstellung, wie z. B. Elektrische Schleppschiffahrt im Teltowkanal bei Berlin, Hochofen der Grube Hoffnungshütte in Oberhauseil, Bohrungen im Steinbruch Speronberg i. M. usw. Das Kino wird dem Lehrer zum unschätzbaren Hilfsmittel für den Unterricht werden, ein Anschauungs¬ mittel, das den Schüler mit Leichtigkeit in ihm bisher un¬ bekannte Wissensgebiete führt. Von solchen Films als Lehr¬ mittel nenne ich: Die Darstellung der Niagarafälle, Tabaks¬ bau auf Java, Krokodiljagd auf Sumatra, eine Fahrt durch Kairo und die Nillandschaften unsere Singvögel beim Nester¬ bau usw. Der Kinoapparat wird mit der Zeit der Univer¬ sität genau so unentbehrlich sein wie der Volksschule. Wir besitzen hier ein L*e hrmittel wie wir es uns lebenswahrer'und eindring¬ licher nicht denken können. Als Yolksbil- dungsmittel verdient das Kino energische För¬ derung. Anna Knust, Hameln: Man kann heutzutage nur noch selten eine Zeitung oder ein Journal aufschlagen, ohne irgend eine Notiz über das Kino darin zu finden. Bald ,,für“, bald „gegen", aber in den allermeisten Fällen „für“. Die Stimmen, die sich dagegen erhoben, sind in so verschwindend kleiner Minderzahl, dass sie auf Beachtung keinen Anspruch er¬ heben können. Das Kino hat sich nun einmal die Gun>i des grossen Publikums erobert und wird sie sich auch zu bewahren wissen. Wenn uns vom alten Rom und Byzanz berichtet wird, dass di® Bevölkerung zweierlei energisch be¬ anspruchte, nämlich Brot und Zirkusspiele, so wird viel¬ leicht in einem Jahrtausend ein Geschichtsschreiber von unserer Kulturepoche die natürlich übertriebene Behaup¬ tung aufstellen, es habe zweierlei das Interesse besonders in Anspruch genommen: nämlich der Wunsch nach Verbilli¬ gung der Lebensmittel (Zündhölzchen mit einbegriffen) und die Leidenschaft für grollstadtmassige ..schlagerbringende“ Kinoprogrammc. Wenn jemals etwas den Ge¬ schmack des grossen Publikums — des vielgeschmähten — glücklich zu treffen wusste, so war es das Kiuoprogramm und das Kinoschauspiel. Dieses Gemisch von Sen¬ timentalität, Pikanterie und Romantik, groteskem Humor und Anlass zur Spannung und Gruseln war so treffend ge¬ wählt, wie ein gutes Bowlen- oder Ragout-Rezept. Und nun einmal im Ernst gesprochen — ein besseres Vo 1 ksbi 1 d ungs m i 11 e 1 als das Kino gibt es schon gar nicht. Wer jemals ein Programm mit schönen Naturaufnahmen oder Darstel¬ lungen aus der Tierwelt gesehen, wird das gern bestätigen. Und wie mit manchem für den Film „bearbeiteten“ klassi- schen Werk, so wird auch hier die Be¬ kanntschaft mit mimischen Grössen ver¬ mittelt. Zwar das gesprochene Wort fehlt, aber man vermisst es kaum, ja man hat nicht einmal Zeit daran zu denken, wenn man z. B. Asta Nielsen in irgend einem „Schlager“ bewundert. Von dieser vielgenannten Kinodiva darf man behaupten, dass sie die populärste Sohau-