Der Kinematograph (April 1913)

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No. 330. Der Kinematograph — Düsseldorf. Schivelbein. Dieser Tage verkaufte der Hotelbesitzer Ruhnke zu Tempelburg sein Hotel daselbst an einen Herrn Häusl*- aus Danzig für den Preis von 56 000 Mk„ und da in Teiupelburg noch kein Kino vorhanden wird der neue Besitzer in dem Saal des gekauften HoteU ein Kino-Theater anlegon. Schwei nfurt. Ein neues Lichtspiel- und V arietetheater grösserer Stils wird gegen Ende dieses Jahres hier eröffne« werden. Pariser Chronik. Ein Rekord. Der unfreiwillige Besuch des „Z IV“ in Luneville hat der kirematographischen Industrie Ge¬ legenheit gegeben, einen wirklich erstaunlichen Rekord in der Schnelligkeit der Berichterstattung im Bild aufzu¬ stellen. Am Donnerstag nachmittag war der Zeppelin- kreuzer auf dem Truppenübungsplatz der französischen Gamisonstadt gelandet und schon am Samstag abend konnten die Pariser Oinemis ihren Besuchern eine Film vorführen. ■ uf dem alle Einzelheiten jenes den! rdigen Zwischenfalls, von der Verankerung des gewaltigen Luft¬ riesen durch die französischen Soldaten und der Unter¬ suchung durch die Behörden bis zu seine* endgültigen Freigabe und Abfahrt im Bilde festgehalten waren. Be¬ sonders bemerkenswert ist, dass erst am Sonntag oder Montag die zahlreichen in Paris erscheinenden illustrierten Journale die ersten Aufnahmen von dem Zw ischcnfall von Luneville veröffentlichten. Das Verdienst, diesen Erfolg der Kinematographie gesichert zu haben, gebührt der rührigen Pathe-Gesellschaft, die den Film in ihrem „Pathö- Journal“ herausgebracht hat. Die unerreichte Fixigkeit und Be¬ deutung dieser Leistung kann man erst voll ermessen, wenn man weiss, dass in Paris erst am Donnerstag abend gegen 6 Uhr die Landung des Zeppelin bekannt geworden war, dass von Paris nach Luneville etwa 5 Stunden Bahn¬ fahrt sind, so dass erst in der Nacht vom Freitag auf Samstag die Aufnahmen in die Pariser Ateliers gelangten und dort in weniger als 24 Stunden das Negativ entwickelt und eine ganze Anzahl von Positivs hergestellt wurden. Ein Maeterlinek-Film. Das auch auf den deutschen Bühnen bereits gespielte Meisterwerk Maurice Maeterlincks „Der blaue Vogel“ wird demnächst „gefilmt“ werden. Der Dichter hat der Nordisk Co. in Kopenhagen das Recht der kinematographischen Adaption das Stückes überlassen, das in der wunderbaren Inszenierung und Aus¬ stattung des Theatro Rejane auf genommen werden soll. Mme. Rejane, die berühmte französische Tragödin, wird selbst die weibliche Hauptrolle spielen. * * Aus der französischen Industrie. Die „Soci£tö des Etablissements Gaumont" hat die Erhöhung ihres Aktienkapitals^von Ä 3 £auf fc 4) Millionen beschlossen. Die neuen Aktien lauten auf einen Betrag von 225 Francs. Gleichzeitig sollen die früher ausgegebenen Anteilschein zum Werte von 402 Francs das Stück zurückgekauft werden * * Obligatorische Einführung der un¬ entzündbaren Films. In den Norddepartemei - von Frankreich haben die Behörden ein neues Reglemt t für Kinematographentheater erlassen, das sehr scharfe V< r- sichtsmassregeln gegen Feuersgefahr enthält. Unter anden in wird darin vorgeschrieben, dass zwischen der Projekti.n - lampe und dem rollenden Film ein Gefäss mit einer <lie Wärmestrahlen der Lichtquelle absorbierenden Lösung an¬ gebracht sein muss, solange nicht die Technik ein andeivs Mittel gefunden habe, um die Entzündung der Films u verhüten. Die Stadtverwaltung von Lille hat diese V« r Schriften nun dahin erweitert, dass sie in allen Kinos < r Stadt künftig nur noch die Vorführung von „unentflam i- baren Films" zulassen will; diese Bestimmung soll in eijv m Jahre in Kraft treten und von da ab die Anwendung ■ r gewöhnlichen Zelluloidfilms verboten sein. Die städti» nt Verordnung, die soeben herausgekommen ist. trägt ben 'ts das Datum vom 13. Fehn. »r. * * Statistisches. Nach 1er neuesten Zusammen¬ stellung eines französischen Fachblattes gibt es geg' n- wärtig in Paris nicht weniger als 173 Kinotheater. I>is sind genau 50 mehr als zu Begiiui des Jahres 1912, während 10 Jahre früher, im Jahre 1902, übcrhaiq nur 2 Cinemu in Paris existierten. Die Zahl der Etablissements wäcl-t dabei noch immer von Woche zu Woche, so dass man ich ungefähr einen Begriff machen kann von der ungeheuren Beliebtheit, deren sich der Kino beim Pariser Publikum erfreut. * * Der Kinematograph in der Schule. Nachdem eine Reihe bedeutender französischer Städte. ■ ie Bordeaux, Marseille, Lyon u. a., mit der Verwendung des Kinematographon in ihren Schulen vorzügliche Resul tc erzielt haben, plant jetzt die französische Unterrickts- verwaltung, ihn in allen Unterrichtsanstalten einzufüli n Eine vom Kultusministerium eingesetzte Kommission, der zahlreiche Vertreter der französischen Industriellen^ eise angehören, ist bereits mit dem Studium der Frage be¬ schäftigt. 11- Hubert v. Herkomer als Filmfreund. Eine Londoner Korrespondenz berichtet: Bis jetzt Ist England so glück beb gewesen, von dem Kampfe für und gegen den „künst¬ lerischen“ Film verschont geblieben zu sein. Wenigste ^ 8 hielten die angeseheneren Künstler und Schriftstelle: i® Gegensatz zu ihren deutschen Kollegen sich von der Kontro¬ verse fern. Jetzt wird wohl aber auch hier der Streit uni den „Kientopp" entbrennen, denn der berühmte Maler Hubert v. Herkomer, bekanntlich ein geborener Bayer, hat sich mit grosser Energie auf die Seite der Filmfreunde liefert In erstklassiger Ausführung « 7, ‘ Express-Films Co., Freiburg i. Breisgau (Redaktion und Verlag „Dtr Tag Im Firn'! Erste deutsche tägliche kmematographische Berichterstattung, gesetzlich geschützt). _Agentur: BarBw W M, Maueretr. 03.. . Fernsprecher 2176. - _