Der Kinematograph (April 1913)

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No. 331. Der Kinematograpb — Düsseldorf. auf dom offenen Markt verkaufen werden, unabhängig vom guten oder vom bösen Trust. Wer das nötige Geld hat, kann die Films bekommen. Andere Zeitungen wollten es besser wissen, indes waren die Leser des „Kinematograph", wie immer, richtig infor¬ miert und zuerst benachrichtigt. Seit kurzem annonciert Ambrosio und zeigt an. dass die Films dieses Fabrikates direkt an die Filmverleiher verkauft werden, und zwar an alle, die die Films kaufen wollen. Einstweilen bringt Ambrosio wöchentlich zwei Films auf den Markt. Zweifellos werden andere Fabrikanten folgen und der lustige Krieg karm losgehen. Dr. Berthold A. Baer, Philadelphia. Musikalische Geräusche im Kino. Es ist ohne Zweifel eine Ueberraschung für den Musiker gewesen, als er sich vor die Aufgabe gestellt sah, der Bild¬ begleitkunst im Kino eine neue Seite abzugewinnen. Mit dem ihm zur Verfügung stehenden Material an Musikalien war die Aufgabe zwar leicht durchzuführen, ihre Lösung musste aber daran scheitern, dass es hier keine Vorbilder, keine Lehrer, keine Richter und keine Kritiker gab. Das Publikum nahm alles so hin, wie es gegeben wurde und — als ob es so sein müsste. Art und Weise, die jeweilige Lösung neuer Probleme und die bisherige Entwickelung der Kino¬ musik habe ich hier und an anderen Stellen öfter besprochen. Was jedoch bisher leider keiner. Anlass zur Erörterung bot, ein Thema, zu dem niemand den Mut hat, das Wort zu er¬ greifen, das ist die erste Etappe in der Entwicklung der Kino¬ musik überhaupt und zugleich ihre Zukunft, die musikalischen Geräusche. Schon lange bevor die eigentliche musikah che Bildbegleitung festere Formen anzunchmen begann, h<»teo wir eine Unzahl von Geräuschen derart, dass ihre Anwen¬ dung wohl nur das ganz naive Publikum befriedigen koi ite. Je häufiger dann später intelligente Musiker den Küv al» Ort für ihre Kunstausübung wählten, desto rascher gii j es auch mit der Begleitmusik bergan. Die Ansprüche den Publikums an die Musik verfeinerten sich in einem M -sc. dass heute jede aus dem Rahmen fallende Musik, also M -ik. welche nicht auch sinnentsprechend ist und die Illusion \ bl. recht unangenehm empfunden wird. Gegen die musik&li- liea Geräusche aber haben gerade die feinsinnigen Musikei ein Vorurteil behalten, das gerechtfertigt scheint, wenn man ich an deren Anfänge erinnert. Wenn aber die Begleitmusi uii Kim» die Aufgabe hat, die Illusion durch Inanspruchn me tles Ohres zu verstärken, so kann es unmöglich Aufgab' der Geräusche sein, diese Illusion zu zerstören. Notwendig tber sind die Geräusche. Und während sie früher nur dort ;u»ge¬ wendet wurden, wo in komischen Bildern rocht drast -che ,,Fälle" und „Schläge" vorkamen, macht sich heute (lau Bedürfnis geltend, die Geräusche in allen jenen Situati n»*u ertönen zu lassen, die nicht mitten in der Handlung st» »ca. sondern die eine Handlung entweder einleiten oder sie /um Stehen bringen. Einfahrende Wagen, heranstüru. nde Pferde, »Schritte, die sieh nähern und denen gelauscht ird. nicht sichtbare Vorgänge im Nebenzimmer und hu» iert andere hörbare Bewegungen müssen dem Zuschauer iru Kino durch das entsprechende Geräusch besonders in jenen F Heil verdolmetscht werden, da sie eine wichtige Phase in der Handlung des Bildes darstellen, denn sie sollen dem Zu¬ schauer lücht entgehen, sie sollen durch das möghehrt natürliche Geräusch gehört werden, wenn sie nicht -lüg sichtbar sind. Das ist alles genau so wiemig, wie dio Hund- Das idealste Musik-Instrument für Kinematographen-Theater ist die :: Hupfeid :: Phonoliszt-Violina 1IIII1IIIIIIIIIII1IIIPIII Illllllillllllllll die einzige selbstspielende, durch Rosshaarbogen gestrichene Geige mit künstlerischer Klavierbegleitung. Während der diesjährigen Leipziger Frühjahrsmesse wurden den Herren Kinobesitzern im Hupteld- Saale kinemafographische Vorführungen geboten, welche durch eine Phonoliszt-Violina begleitet wurden. Das Instrument ist mit 2x# Rollen ausgestattet, befindlich in zwei nebeneinander angeordneten Magazinen. Je nach Erfordernis wird durm einfachen Druck auf den Knopf aus beliebiger Entfernung die Musik gewechselt, zum Stillstand gebracht und wieder eingeschaltet. Eine einfache Umschaltung bewirkt das alleinige Spiel des Klaviers ohne die Geigen, kurzum, jeder Möglichkeit, die im Kino¬ betriebe erdenklich Ist, wird Genüge geleistet. Die Handhabung ist einfach, oie Funktion zuverlässig und geräuschlos. **************** Alles Nähere bereitwillig ohne jede Kaufverbindlichkeit. Ludwig Hupfeid Akt.-Ges., Leipzig, Petersstrasse 4 Fi 1 '« 1 «: I General-Vertreter: Karl Braun, I Filiale: Hamburg, Grosse Bleichen 21 | Berlin, Friedridistr. 16 (Passage). | Wien VI, Alariahilferstrasse 3 llllllllllllillM