We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.
Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.
No. 331. Der Kinematograph — Düsseldorf. IbIIbIIB I - I bIIbIIhE 33]|Hl|5IZ=DElIäll£ Kinofilm- pH Druckerei Berlin-Steglitz PAUL KRIEN KOPIEREN SchloBstr. 90 ENTWICKELN, F/ERBEN L=J Steglitz 527. Kino-Films Tel. - Adr. s Fllmdrnck. 3-He ca ca ca ca habung der Geräusche im Orchester, wie die Handhabung der Geräuschmaschinen im Theater und es ist nötig, mit den Vorurteilen zu brechen, die aus jener Zeit stammen, da höchstens noch der einfahrende Eisenbahnzug durch einen Pfiff und das abfahrende Auto mit einem Hupensignal illustriert wurde und noch dazu ganz ülterflüssiger Weise, denn die Zuschauer sahen sowohl Zug als auch Auto und wussten, dassein Auto keine Pfiffe ertönen lässt. Die gewohnten derben Mittel des Schlagwerken, dom bisher die Rolle zufiel, Geräusche zu machen, sic verfangen nicht mehr, und es eröffnet sich ein neues, dankbares Feld für den Kinomusiker. Die bereits sehr hochstehende Begleit¬ musik im Kino hat es mit sich gebracht, dass nun mit einem Male alle jene Geräusche deplaciert erscheinen, die man früher nicht unterlassen wollte, um doch auch Kinomusik zu machen. Den besten Beweis für die enorme grosse Ent¬ wicklungsfähigkeit der Geräusche in der Kinomusik bildet die Tatsache, dass einige denkende Kapellenleiter und Musiker in Lichtbildtheatern bereits mit Erfolg begonnen haben, systematisch au die Ausarbeitung von Geräusch- apparaten zu gehen. Ob diese Musiker ahnen, dass es sich in Zukunft abermals weniger um die Geräusche selbst, als vielmehr um Effekte, um notwendige Effekte handeln wird, die auch dem Theater unentbehrlich sind? Der Eifer, mit dem an manchen Kinotheaterorohestem diese neue Zweig¬ kunst in der Musik des Lichtbildes gepflegt wird, lässt darauf schliessen, dass bald positive Resultate entstehen werden. Gibt es doch in jedem Bilde, auch wenn es völlig auf mimischer Wirkung beruht, nur wenig Geräusche, die der Musiker nicht nachahmen könnte, und er muss sich be¬ mühen, aie nachzuahmen, weil zwar Menschen sich mimisch verständlich machen können, nicht aber leblose Dinge und »sichtbare Ereignisse. Zu diesen Geräuschen reichen die Instrumente in der Kiste des Schlagwerkers nicht mehr . 1 *. Die meisten Erfindungen, die ich in der letzten Zeit sah nd ihre Wirkung hörte, sind zwar durchwegs geistiges Eigen' im dessen, der sie gebrauchte, sie zeigen aber sämtlich, das» die Kinomusiker auf dem richtigen Wege sind. Der heran- sprengende Reiter wird durch Schläge gemeldet, die mit len Trommelwirbeln auf Filz ausgeführt werden, der wieder auf einer Holzunterlage ruht, Pferdeget rappe 1 auf steinigem Boden wird durch Auffallen von Nußschalen auf eine Steinplatte hervorgebracht, Hundegebell imitiert ein Kinderspielzeug, der sogenannte „Frosch 1- , der mit einem Tuch bedeckt ist; das Knarren des Bodens, das Krachen ge¬ waltsam geöffneter Möbelstücke besorgt, der Geigenbogen durch Druck auf das Holz der Geige sehr täusc hend und Regen, der in Wirklichkeitdiekinematographische Aufnahme unmöglich macht, stellen ein paar Erbsen dar, die au- g® - ringer Höhe auf den Stuhl fallen. So unscheinbar, so dürftig die Mittel zur Erzeugung der Geräusche sind. *° wichtig sind die Geräusche selbst, und es wäre gut, wenn die Musiker häufig Gelegenheit nehmen würden, ihre klein* Neuheiten und Entdeckungen den anderen Kinomusi körn mitzuteilen. Weniger erfreulich aber ist das Thema über die Vernach¬ lässigung, die Nichtbeachtung der physikalischen Gesetze- Optik und Akustik müssen gleich wichtig gelten, soll der Zuschauer durch die Geräusche nicht aus der Illusion ge - rissen werden. Es besteht eine Perspektive zwischen der Begebenheit und dem Orte, es besteht aber auch eine zwischen dem Zuschauer und dem Bilde und hier wäre ein wenig Beachtung der Entfernungen, ein Binngema** klanglicher Gebrauch der Geräusche sehr w Ansehen-" ert L. Sehmidi.