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Der Kinematograph — Düsseldorf. No. 34«. kommenden Saison, die historischen Schaustücke, die grossen populären Dramen, die doch fast alle in irgendein Gebiet von ethnologischem, wissenschaftlichem oder technischem Inte rosse hineinspielen, die alle nicht nur das Auge für eine Stunde unterhalten, sondern auch zum Nachdenken und. wie nachgewiesen worden ist. auch zum Lesen anregen, werden sicherlich die Feinde der Kinematographie zu einem kleinen Häuflein unentwegter Nörgler oder Reformfatzken zusanunenschrumpfon lassen. Vor der Eröffnung steht auch das Weltstadtischo Eta¬ blissement „Gross-Düsseldorf“, dessen vergnüglichster Teil schon in Betrieb ist. An der Stelle des Varietetheaters Zillertal ist ein ruhig und vornehin wirkendes neues Th« ater- gcbämle entstanden, das einer ganzen Reihe von Göttern und Musen geweiht ist. Die Architektur dieses Theaters hat auf der Städtehauausstellung Irorecht igtes Aufsehen erregt, wo «las Modell dieses modernen Vergnügungspalastes viel bewundert wurde. Auch hier wird die Kinokunst ein neues Heün finden und sicherlich wird sie das Variete¬ programm nicht nur vervollständigen, sondern einen wesent¬ lichen Teil dcssellten bilden. Unter Führung der Lehrerschaft hat sieh bekanntlich in Düsseldorf «»ine „Kino-Reform-Kommission'" begründet. Durch den Namen gibt diese „Kommission“ sieh den An¬ schein des Offiziellen, Behördlichen und Fachmännischen. Der Name Kinobekämpfungs-Lehrerausschuss würde besser passen. An der Spitze dieser Kommission steht der Schul¬ rat Dr. Schmitz. Die Kommission hat nicht die Mittel, «•in Reformkino zu eröffnen, sie scheint sogar zu ahnen, dass sie diese Mittel niemals erhalten wird. Ihr«- Tätigkeit beschränkt sich daher vorläufig auf den Verbrauch von Tinte, Papior und Zeit. So entstand eine Eütgabc an den Reichstag, die sich unter anderem mit der Zei tralisation «ler Filmz«'iisur beschäftigte. Sie verlangt erstens eine Verschärfung und zweitens eine Verd« ppelung der Zensur, da sie neben der neu cinzuführcndcr wohl allgemein • r- wünschten Reichsfilmzensur «Iie örtliche Zensur beibehalten und weiter ausgeliaut wissen Brächte. Die Eingabe nmi-lit auch Vorschläge Itezüglicli des Kinder Verls»;«-- Natürlich sollen die bestehenden Bestimnnmg«-n verschärft werth n Erst nach«lein dies-? Eüigals-«lern Reichskanzler zuge-ehick, worden war, li«*ss H« rr Schulrat Schmitz in <l«-n ihm uni«- stellten Schukm eine Umfrage an Lehrer und Schüler < gehen. «Iie Material beschaffen soll. Ueberhaupt hat di«- Kino-Reform es furchtbar eilig mit «l.-m n«-gativen Teil ihres Programmes. Aber auch die in dieser Kommi—inn kondensierte Kinofeindschaft ist nicht mehr gefährlich Die Hemm schimpfen nicht mehr übt»r di«- Kinotheat«- In-sitzer. nachdem sie die Erfahrung gemacht, halx-n. d.is- sie Films nur von Filminteressonten grati- geliele-n l>« kommen. Proben von Reform-Kino Vorführungen hals-u folgende Neuerungen gezeitigt: 1. Die Films werden gezeigt, eine Leihgebühr uinl nicht liezahlt. Apparat«» und Operateur müssen von d«-n Kinointeresaenten gratis gestellt werden. 2 Vor j«*d«*r Vorführung spricht ein Dir«-kt«>r «sl.-r Professor von «ler grossartägen Erfindung und ihn-r l>i- h origen missbräuchlichen Verwet.dung im Dienste d«-s S« i sationelk»! und Aktuellen. 3. Die Vorführungen lx < *ginuen mit einer halbstündig«-n Verspätung, <la die Verdunkelung des Saales Schwierig keiten macht. 4. I>er begleitende Vortrag wird «l«m Zwischentiteln «mtnoiuineu. die. damit mau das nicht merkt, nachher vor deckt werden. Die dadurch entstehenden Pausen werden durch Husten «ies Publikums ausgefüllt. 5. Di«* Feuersicherheit «1« s Raumes und d r pi-ovi-«- rischen Einrichtung wird dadurch gewährleistet, «hiss man nicht davon spricht. i i Trick- Industrie- M □rmpul - Aufnahmen Beste Photographie — preiswert verfertigt: WILLY BURR oo Film - Kapier - aa und Entwickelungs-Anstalt Berlin 0.112, Blumentalstr. 18 Fernsprecher: Amt Königstadt, 117 35.