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Xo. 349. lirr Kineiiiatocraph — Düsseldorf. Hm 19. September endielnt: Eine gefähr liehe Frau Kriminalroman von HÜHS HVnH Regie: JOSEPH DELIOOHT Preis: nk. 1210.- Eiho-nim G. iiLb.fi., Berlin sni.48 Telephon: Hmt Lfllzoip. 9635 Friedridistrasse 224 TeL-Hdr.: Eiho-Film Berlin. Filiale: LOIlDOn ID., Oxtord üouie 9115 Oxford Street. arlx itor" der alten Schule haben sich vi»‘le unnnigheh fir- niaeht, als ..Reformatoren“ dag»-sren könnten sie ihre jrros,s«> Pose wahren und dabei ihr S<-hnfob«‘n ins TnKkene bringen. Da sind zunächs* die Bühnenleiter. <lie früher in heiligem Eifer Überflossen. Seitdem sie ab-.-r zu Filminszeiiieningen hinzugezogen werden. «>der. wie das in .Miihlhause^n in Thür, jetzt der Fall ist. eint'ii wes-ntüehi-n Teil der Kinosteuer von der Stadt als Subvention empfangen, hüben .jie sieh mit den Tat.saehen abgefuiideii und wirken nun zu unserem Heil und Segen als Reformatoren. Dann die .■^ut-oren! Früher: Kino — äh . . . Ober, bringen Sie mir einen Spuck¬ napf! — Jetzt: literarischer Beirat von Filmfabriken. Ver¬ fasser von Lichtbildertragödien usw. — —- — ja, das ist doch etwas ganz anderes! Das ist Idt^lismus* Man hat doch die Pflicht, zu -eformieren . . . Nun, wenn alle unter der Maske der Weltverl>es«erer ihr Plätzchen am Euter der melkenden Kuh finden, weshalb sollten da nicht auch die bildenden Künste etwas profitieren ? fiewiss, sie hab<>n ebensoviel Anspruch darauf, als Reformatoren tätig zu sein, als jene, von denen oben die Rede war. LTnd so wird denn nun ein Künstler-Kino-Verliaml ins LcJxm gerufen werde«, der die liekannten hohen Ziele auf neuen Wegen verfolgim will. .kuf der letzten Hauptversammlung des \erhandes deutwhcr Illustratoren hielt Giorio Graf Buo- naeeorsi einen \ ortrag über das Tltema: Kinematographie und Illustrator.^ Dabei trat er lebhaft für den erwähnten Künsth‘r-Kino-\ erband ein und fand damit selbstredend Das Hauptziel der Vereinigung soll sein, Einfluss auf die Durchführung der Kinozensur zu gewinnen. Friedrich Kallmorgen. Max Liebermann und anden* füh¬ rende Künstler bekundeten ihr Interesse an der Sache. Ein .4rbt>itäausschuss wurde gebildet, der die ers+en, not¬ wendigen Vorarbeiten übernommen hat und sich n^t Flug¬ schriften an die mas.sgebenden Stelle« wenden will. Gleich¬ zeitig soll ein gleicher Verband auch in München gegründet wi-rdcii Parole Kinoreform . . . man kann es den bil- deiid<M Künsten natürlich nicht verdenken, dass sie auf <lcm l'mw«-ge der R<-formation auch für sich etwas ..heraus bihlcn" Wollen. Gespannt darf man .sein, wclc-he Bildi-r dann als-r noch das Forum tlcr Ziuisur in ungekürztem Gewände pa.s.sicrcn wcrihui. wenn auch nach küiistleris<‘hen (rt“siel:tspuiikten lieurteilt wird. Hoffentlich gelangen da nicht einmal die Futuristen oder Kubisten auf dem hohen Polizeipräsidium ans Ruder, sonst dürften an den Film Anforderungen gestellt werden, denen di«i lHTÜhmtest<-n R<*gis,seure und Schau.spieler schliesslich nicht mehr gerecht werden können. Jetlenfalls alH*r ist es rührend und wirkt auf die Tränendrü.si'n wie frische Zwieln-l. wenn man so sieht, wie treu, uneigennützig und gewis.-.enhaft alle Welt auf <las Wohl dw armen Kinematograplien Inxlacht ist. Gespannt aller sind wir, wk'viel dieser ..aufrichtigen Freunde“ die kommende Saison ülK^rdauern und im Sommer 1914 noch Lust zum Weiterreformieren verspüren wer«: “ii • • ■ Eine andere Sorte von Reformatoren, die sich keine Mül:c gibt, den Mantel des Idealisten umzuhängen, macht sieh neuerdings auch in unst‘rer Branche breit. Immer und imn'.er wied<-r tauchen in den Tageszeitungen Inserate auf. welche sogenannte ..Kinoschiiien“ für angehende Schau¬ spieler. Vermittelung.s.stelk“n für Filmidecn usw. empfehlen. Es handelt sich hierliei gewöhnlich um jene Vampyre, welche auch in anderen Branchen ihr Unwesen treiben m'd es auf die Aermsten abgesehen haben, um ihnen unter der Vorspiegelung einer glänzenden Zukunft, grosser finanzieller Erfolge etc., ihre letzten Grosch.en aus der Tasche zu locken Vor derartigen uneigennützigen Instituten sei also dringcinl gewarnt. Durch die Tagespresse macht gegenwärtig eine iiiter- es.sante Notiz von dem Kino-Archiv des Kaisers die Runde. Es dürfte vielleicht noch nicht allgemein bekannt sem. dass ein solches schon seit längerer Zeit existiert,