We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.
Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.
Der Kimniatngraph — Düsseldorf. No. 355 Uebrigens mehren sieh die kleinen Anzeichen. dass <iuin in Dresden seitens «1er Presse «1er Kineiuatographie mehr Aufmerksamkeit zu schenken beginnt. Ikr gegenwärtig herrschende Wirrwarr in «hm Organi- at ionsVerhältnissen der Theaterbesitzer macht sich auch (irr störend bemerkbar. Seit der leipziger Tagung mit liren mehr als sonderbaren Verhandlungssitten ist «las womöglich noch schlimmer geworden. Ks ist jammervoll. • ilcher inneren Zei rissen heit eines Standes zusehen zu nässen. Ganz abgesehen davon, dass die hiesigen Theater- "•sitzer nur zum Teil «lern Verein angehören, weil viele dierhaupt kein Interesse an der Organisation nehmen mit •in beliebten Einwand: Welchen Nutzen habe ich davon •icin. es sin«l neuerdings sogar Mitglieder aus «lern Verein msgeschieden. (de«- sonderbarerweise immer noch am -<hutzverband festhält) und haben sich dem Chemnitzer 'Vrein angesehl«»ssen. «ler allem Anschein nach «li« Führung n Sachsen dem Dresdner Verein streitig machen will b «l«*r Reiehskinoverband das ersehnte Heil wird bringen •nnen ! Fis ist niemand«*m zu verdenken, wenn er durch fortwährenden Organisationskämpfe innerhalb des "■' indes schliesslich misstrauisch wird und gänzlich beiseite ht. Nachgerade hat es den Anschein, als sei der Kino- '•atergeist lediglich ein Geist «ler Verneinung, als stecke !«• neuversuchte Organisation von vorn herein oll leicht ■ nl< aber barer Stoffe . . . F'iir den Menschenkenner ist die Erklärung leicht zu finden: Wo «ler Blick auf das meinnützige fehlt, ist die Organisation stets zu geistiger ifruchtbarkeit verurteilt. Und das fehlt allen reinen ' «‘ressenVereinigungen . . . Den ladtungen der Vereine wäre vielleicht daraus «in rwurf zu machen, aber mehr als theoretischen Wert inte das nicht haben Praktisch dürfte es selbst einem •-'«•I vom Himmel schwor fallen, «las Szepter eines Kino- itzerverems f«-st und unverräckt in d«-r Hand zu behalten, n könnte fast alle Hoffnung verlieren, dass jemals eine v uierung dieser traurigen Verhältnisse aus den Reihen u v Kinobesitzer selbst erfolgen werde. \lx-r von aussen « rd es freilich ebensow<-nig möglich s«-in. «ienn allen 1" 11 igungsbest rehungon stehen ja die Kinobesitzer zum I I gewiss mit Recht voll Misstrauen gegenüber. Vielleicht. dass die Mitarbeit an den Allgemeinfragen u Kinematographie wenigst«*ns «li«- Besitzer grösserer I -ater einigt und damit auch «lie Standesbewegung in ’ igere Bahnen lenkt. Arbeit lässt ja s<* manches ver- g. „m. warum nicht einmal auch unfruchtbaren Organi- ' • "inshader ? Es täte re . dass ein solcher ..Gottesfriede“ ITn Kinogewerhe einzöge! Das im Jahre 1!U2 mit grossen Hoffnungen eröffnet«-, ai" i- l«.i«i,. r von vornherein mit grösstem l T nVerständnis u«*te Westend-Theater in Dresden-Löbtau ist jetzt y* zur Bedeutungslosigkeit eines blossen Vorstadtkinos nerabgesunken. Fis ist bitter s«'hade darum, denn «*s ist ciu.w der am besten und geschmackvollsten gebauten J.icht- Nuclhäuser «ler Residenz, aus dem bei vornehmer, rühriger ui"l grosszügiger Jxütung ein bedeutsames Unternehmen hatte werden können. Einen immerhin interessanten, wenn auch mit un¬ tauglichen Mitteln unternommenen Versuch hat das "Insseumtheat«*r am Ereiberger Platz gewagt. Fis bringt K ‘ n dem Kino eine Art ..Versöhnung“ von Kino und « nämlich auf einer regelrechten kleinen Bühne «lie -.Führung e ' m “ s einaktigen Theaterstückes. Immerhin * ,n Zeichen der Zeit und ein bemerkenswerter Schritt, ... 0,ln auch von Kunst, also von einem eigentlichen Werte ur (l as Renommee des Lichtspiels im allgemeinen noch jj * die Rede sein kann. Vielleicht gibt dieser Schritt • Anregung zu einer geschickteren Nachfolge. Auch das “‘"variöti hat hier noch keinen Vertreter, wird wohl rdings auch so bald keinen erhalten, weil die hiesigen ^ • 1 ' ®ri4tetheater stets nebenbei auch Kinovorführungen tagen und selbst der kapitalgewaltige Uircus Sarrasani, der übrigens in diesem Jahre nicht seihst in seinen eigenen Hallen wohnen wird, sondern «lies«- verpachtet ha». < 1 1 «• Lodkung der Zauberstrahlen nicht verschmäht. Interessante Gelegenheiten zu kinematogra phisehe i Arbeit böte «ler jetzt im Entstehen begriffene l)i«->dnei Flugplatz, zu dessen Besichtigung unter offizieller F'ührung ich kürzlich eingeladen war Gegenwärtig ist dort die ungeheure Luftschiffhallo mit d«‘n heiden halbkreisförmig sieh öffnenden Riesen-Torpaaren im Bau. Welche Fülle von aktuellen, belehrenden und sogar von Wissenschaft liehen Motiven würde nicht schon allein dieser Bau bieten! G m/ zu schweigen, von dem im Herbst zu eröffnenden Betrieb.- Aber an allen Enden des Platzes und auch sonst in ge¬ nügender Anzahl sieht man die ominösen Tafeln Photo¬ graphieren verboten! Was im Amtsdeutsch natürlich auch auf «las Kinematographieren sieh bezieht Mars regiert eben, wie auf aller. Flugplätzen. so auch hier «li«- Stunde. Indessen werden vielleicht doch demnächst- einige Kim¬ matographen diesen Verbotszaun durchbrechen dürfen, was sic umso «‘her k«">nntcn. als ja der Militärflugplatz v. n dem öffentlichen streng getrennt ist. Hoffentlich gest.itt.-i man in Zukunft in weitgehendstem Masse die kincmat..- graphische Aufnahme, di. «ler Dresdner Platz einer der wenigen Binnenplätze sein wird, der auch Gelegenheit zur Betätigung von Wasserflugzeugen gibt. Auch Luft- sehilfahrts- und Flugzeugkinematographie wünschten wir recht eifrig hier betrieben zu sehen. Dresden kann noch viel, sehr viel kinematographisches Interesse brauchen O. Th. Stein. Streiflichter aus der deutschen Filmmetropole. Im K impf.- ctc-n «ll<- Beoörds. Da* Hcrliner Ftlmsrrblv Kin «well««. Berliner Film tum- SpezIatWemnirs-Symptoine auf dem Filmma-kt.- Klmmn-mii'ren. Fllmdlclilerltis. ..Die Abteilung VIII (Theaterabteilung) des König¬ lichen Polizeipräsidiums hat sieh infolg«- der ausserordent- liehen dienstlichen Inanspruchnahme ihres gesamten Be amtcnpersonals genötigt gesehen. für «l«-n Verkehr <!«-- Publikums bei den Dienststellen der Abteilung (Rück¬ sprachen bei «lern Abteilungsdirigenten und den Dezernenten. Auskunftserteilung. Ausfertigung von Zensurkarten um besondere Sprechstunden festzusetzen, um die durch «li«- häufigen Rückfragen des Publikums zurzeit entstehenden fortgesetzten Störungen tunliehst zu vermeiden. Die-- Sprechstunde ist auf die Zeit von 12 Uhr festgesei/.t worden und tritt vom erst«-n Oktober d. Js. ab in Kraft Also lautet der neueste, in tadellos«>m Bureau-Deut >« h abgefasste Erlass des Königlichen Polizeipräsidiums. Zwei Stund«*n pro Tag sin«! der achten Grossmacht geweiht und damit hat sic sich einfach zufrieden zu geben! Wo¬ zu geschehen hat. wenn «lics«‘r Zeitraum zur Erledigung aller schwebenden Fragen, aller Auskünfte. Ausfertigungen von Zensurkarten etc. nicht genügen sollte, davon erwähnt der FIrlass nichts. Jedenfalls wird die berühmte lange Bank wieder in Funktion treten. auf welche alle Akten zu schieben sind, um in einem Menschenalter erledigt zu werden. Wahrlich, es ist eine ziemlich starke Anmassung der P«>lizei- behörde gegenüber den Kinobesitzern und -Interessenten welche dieser Erlass dokumentiert. Abgesehen davon. «l.i-~ die Zeit zwischen 12 und 2 Uhr eine überaus ungünstige und unbequeme ist, berührt die Festsetzung einer auf 2 Stun¬ den beschränkten „Sprechstunde" um so eigentümlicher als ja der Erlass selbst von einer „ausserordentlichen dienstlichen Inanspruchnahme spricht. Und «lies«- Arbeit s- überbürdung, deren grösster Teil anscheinend «loch auf das Kino entfällt, soll nun ph'itzlich in dieser kurzen Spanne Zeit erledigt werden ?! Das ist ein unlösbarer Widersprach Geradezu rätselhaft aber erscheint es, wie die Polizei das