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No. 358. Der Kinematograph — Düsseldorf. und grüner Farbenfilter mul sekundlich je D> abwechselnd mit dem dazu gehörigen Filter aufgenommener und wii-der- gegebener Bildchen, also mt Hilfe einer * Gesamt liildzahl von 32 pro S«-kiiii«h- zwar gelöst, aller auf reine Sonnen¬ lichtaufnahmen angewiesen und durch einen ausserordent¬ lichen Filmverschleiss dazu so kostspielig, «Ia>»s au eine allgemeine Verdrängung des Schwarz-Weiss-Lichtspiels nicht gedacht werden kann. So hat man zum Ersatz eine maschinelle Kolorierung durch Schablonen hcrai»gezogen. Diese sind nichts ande-es als normale Positiv-Films für jede Farin* einer), aus denen Bildchen für Bildchen eine geschickte Xylographci.hand die in der betreffenden Farlte gedachten Teile herausgeschnitten hat. Dann kann ein zu kolorierender Positiv Film nach dem anderen ge¬ meinsam mit «lein ihn überdeckenden genau identischen Sfliablnncn-Film am Farbenpinsel maschinell vorüber¬ geführt und an den gewollten Stellen gefärbt werden. Diese Schablonen-Kolorierung hat. wo lei geringer Beweglichkeit im Bilde verhältnismässig grosse Flächen gefärbt werden können (bei Lan<lseha f tsaufnahmcn z. B ). prachtvolle Resultate gezeitigt, aber wiederum jahrmarkts- mässige Klecksereien zutage gefördert, wo bei grosser B<-- wegliehkeit viele kleine Flächen (Personen) zu färben waren. F]inmal ist die Färber,zahl hierfür immerhin eine zu Ik*- sehränkte. sodann lass«>n so winzige Konturen sieh nicht immer scharf treffen, aus welchem (Irunde man im Sinne dis guten Geschmacks darauf verzichten sollte, mit solcher Farben ,, Za uberseh lag“ die Liehtspielwelt zu beleben. G i n f a r b e n t ö n u n g. Kineii weiteren, ein wenig n ei’r noch impressionistischen Ersatz für die ungern vermissten Farben sucht das Licht¬ spiel in der strcckenwciscn F!ii farbentönung der gesamten Bildlläche*). Sie dient einmal zur besseren Charakteri¬ sierung des Ortes (völlig grüne F'ärhung : Wald. Park. Wiest*: blaue Färbung: Wasser: braun: Gebirge et«.). In «ler Hauptsache ala*r dient sie zur Andeutung «1er Tageszeiten, für «iie sonst ein bestimmtes Ausdi ucksmittel fehlen würfle Wie der Regisseur «ler Bühne <l«-n Beleuchtungs- Inspektor kommandiert, verfügt hier «ler Film-Arrangeur über «lie Farl«enbottiche in «len Filmfabriken F’reilieh hat er kein «ler Natur vollendet nahekonunendes Drei-. Vier- und Mehrfarbensystem zur Verfügung, sondern in fast allen Fällen nur ein Einfarhcnsystcm. das eben gerade hin- reichende, impressionistische Näherungswerte hergibt: blass- lila. r«»sa (Morgen dämmerung), hillrot (starkes Morgen- und Abentlrot). goldgelb (Sonnenschein), tiefblau (Nacht), blassblau-grün (Mondschein). ln Verbimlung mit tech¬ nischen Kunstgriffen (unscharf eingestelltem Aufnahme- Objektiv «>«l«*r unscharf kopiertem Positiv) lassen sieh so oft treffliche Wirkungen, huschende Nachtgestalten, my- stiijehe Schattenrisse auf «lie Ix*inwand zaubern. Die Farbentönung gestattet auch für Innenräume manch hübschen Beleuchtungseffekt: s«> weicht plötzlich die lila Dämmerfarbe «l«*m Gelb, wenn eine Lampe ins Zimmer getragen oder z. B. «ler Schalter einer elektrischen Krone betätigt wird. Bei «ler Darstellung eines brennenden Haus«*s wir«l man mit gutem Gelingen von feuerroter Färbung Ge¬ brauch machen. Eine Zwischenstufe zwischen Kolorierung und Tönung, die (technisch mit Koloriersehahhiueii erzielte) Zweifarben- tönung, kann z. B. zur Darstellung <l«*s Morgenrots oder «les Sonnenunterganges auf dem lilauen Meere benutzt werden. Der l.aut-F'.rsatz. Die Musik im L i c h t s p i e 1. Die unheimliche Totenstille, in der «las stumme Spiel der Bewegung»-Photographie (theoretisch) vor sich gehen *) V ancMacti . Vir.,;»' Benannt. sollte, weicht in der Praxis einer Geräusch-Sympl« deren Partitur ein«* «‘igenartige Instrumentation auf« Knattern «ler Vorführungsmasehine. Käusp«*rn. Sei n und Scharren der sitzenden. Sesselklappen. Schritt« Tritte d«*r kdiniiieiiilcii und gehenden Zuschauer. Dieses «li«* Aufmerksamkeit ahlenkende. stören«!« rausch muss, wenn man s«i sagen «larf. „gedeckt" w« i was natürlich nur wie in «ler Pantomime - durch B«•_ musik geschehen kann. 1h-r Musik fällt also hier zunächst die Aufgab« von «ler Ablenkung abzulenken (ohne selbst abzuh-n Es darf also lM*ispielsweiae. wenn nicht eben <la i eine liestimmt«* (meist belustigende) Wirkung I) e a l> - t igt wird, di«- Wahl nicht auf Vokalmusik fallen. « Text unterläge s<» populär ist. dass schon «lie ersten K die Gedankenkonzentration vom Bilde auf sieh selb lenken. F’s «larf ferner «lort. wo ein Lichtspiel uml ein« 1 > «len Stoff aus gleicher Quelle schöpften (beispi«l- . Kameliendame“ und „Traviata“), wo also ein« liegende Ih'gleitmusik gar nicht umgangen w«*r«len nun nicht etwa die normale ..Phantasie“ herunterget lt «erden, weil dann leicht wie man es ähnlich hun« faltig «*rlebt «'ährend «l«*s Bullaktes du* Tiauein während der Sterbesxene der Walzer ertönt. Km sprechende«, besonder«-s Arrangemei.t unter et wag« i kapsclung künstlicher Uebcrgangstakte ist hier unerlä-- Denn es kommt darauf an. Bild und Musik in > mungs - R e s o n a n z zu bringen, um so den isich der Ijcinwand nur schemenhaft lK*wegenden Gest alt ri mit dem äusseren Schein steh enden und fallenden I spiels durch die tiefe Mystiik der Musik I mi«»rli«-h k« it. s I.cIm ii einzuhauchen. Die Wahl «ler Begleitmusik kann. w«*nn si«* gl«i «•ine ungeahnte Steigerung «l«*r Illusion hervorrulen g*‘hört als-r auch zu «len sehwi«*rigsten Funktionen Lichtspieltheater-Dramaturgen. Di«- F>fahrung lehrt, «lass lustige Bilder möglichst populärer, zu Parodie neigender Vokal-, ernste Bil«l« i gegen mit wenig bekannter Instrumentalmusik heg!« t werden sollten. Denn hier muss jedes, vielleicht « " unfreiwilligen Stimmuiigsutiiselilag herbeiführende |« distische Moment ängstlich verhütet werden. Nachahmung der Naturlaute. Die Illusion, die das Lichtspiel erweckt, bleibt « n«- unvollständige, wenn wir einfache äussere Vorgänge **. im Leben mit einem ganz bestimmten Geräusch verlnm ' sind, nur ..sehen”. Es muss daher darauf gehalt«‘ii wer«: n dass — mit freilicli rechtzeitigem Einsatz — einfael« 1 schcinungen ihres entsprechenden Naturlaut«*s nicht behren, was — wie tii«* Krfulirung lehrt — unbekünm < tt um die fortspielemle Begleitmusik geschehen kann. 1 mit (von «ler Bühne her liekanntcu) Apparaten erz« in. « 11 Geräusche fügen sich illusionsstcigernd ganz prachtvoll " «len orchestralen Klangkörper «>in Naturerscheinungen, Hegen, das Rauschen eines H « falles, ein Schuss. Peitschenknall, Pferdegetrappcl, «Schiit!« fahrt, ein Druck auf den Klingelknopf, «las Flindru« 1 ■ 11 einer Fensterscheibe, Geschirrbruch, Fall etc. könn«*n v««H endet vorgetäuscht werden. Das gesprochene Wort im L i c h t s p i © I Es muss hier erwähnt werden, «las» hier uiul «lort <!«•' Bühnen-Lichtspi«*l durch erläuternde Worte eines •_ ,, ‘' , r mehrerer ..Erklärer“ fortlaufend begleitet wird. ” 01,11 ein wortgewandter, nicht gerade sächselnder <>«h‘r ' preusselnder Rezitator gewissenhaft inifi wohl vorbercit© «les Amtes waltet, ist für ein einfaches Volkstheati-r der Effekt nicht übel. In allen anderen Fällen aber wird «li«^**-*** Breittreten «ler an sieh schon s«> einfach sieh mitteilenden Handlung des Lichtspiels als ein bc«lenklich<*s He rau beschwören der seligen Moritat mit all’ ihren Gefahre