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Der Kinematograph — Düsseldorf. No. 358. Wendungen zu verwerten versteht. Der Wert der Belehrung wird dadurch nicht, wie weltfremde Griesgrame m- ’ien. horabg«‘s<-t zt. sondern im Gegenteil gehoben! W< daran zweifelt, der sei darauf hingewiesen, dass ein xi «gesehenes Unternehmen, wie die A. E G. (Allgemeine El« trizitäts-Gesellschaft) z. B. die Wirksamkeit der elektri¬ sch n Ventilatoren durch humoristisch angehauchte Photo- grii liien in bester Weise dem grossen Publikum zu Gemüte p-f lirt hat. Wer sich den Katalog dieses Welt Unternehmens üo< elektrisches Heizen lind Kochen an- ht. der wird anerkennend feststellen, dass hier in vor¬ ne! i humorvoller Weise die Wirksamkeit neuer technischer En .ngenschaften so eindringlich demonstriert wird, dass mu über den guten Effekt dieser IVopagandaform nicht im wcifel sein kann. Man kann auch in dieser Hinsicht für he Auswahl der Darbietungen der Lichtbild-Bühnen aut Ausstellungen in bezug auf Diapositive und Films, wi« auch für die Darlegungen des Redners vieles lernen. Es zeigt sich also, dass die Projektionskunst rationell in len Dienst jeder Ausstellung gestellt werden kann. I)u irch erst wird die Wirkung mul der Zweck jeder der¬ art en Veranstaltung in gewünschtem Masse erreicht E> ird mithin Sache aller Interessenten sein, der Verwen- <hn der Projektionskunst zur Aufklärung des Publikums üh. das wahre Wesen und die richtige Bedeutung jeder Au- ellung rechtzeitig das Wort zu reden, ln dieser Hin- >icl: sollte man schon hei den Vorarbeiten jeder Aursstellung für lie Durchführung der geeigneten Seit ritte sorgen. Ge- |«hi ht dieses, so kann es nicht mehr langt« trauern, bis l‘r« ktionskunst im weitesten Sinne des Wortt s und Aus- stcl mgswesen unzertrennbar zusammengehören. Dann »he t ird auch jede Schaustellung dieser Art einen helchren- lee. \utzen und einen wirtschaftlichen Erfolg hinterlassen. Jer «lern Ausstellungswesen überhaupt einen neuen Impuls bAk i und damit «las vielgebrauchte Schlagwort von der —V - s t e 1 1 u n g s m ii d i g k c i t" als nicln mehr be- *®chiigt erweisen dürfte. P. M. Grempe. Der Reichskinoverband. i*n Atlashotel zu Berlin tagte am letzten Donnerstag nnt in Dr. jur. Meseritzer, dem früheren Generalsekretiir ^ - hutzveibandcs deutscher Eichtbildtheatcr. im Auf- ’rag, . incr aus den Wirständen der Kinobesitzerverbände v, <n Rheinland-Westfalen, Frankfurt a. M.. Nord west- 'ieut- !dand und Hannover bestehenden Interessenten- zru l>|" ein berufene Versammlung, welche sich mit der B'planten Gründung des durch Veröffentlichung in unserer irift schon mehrfach berührten Reichskinoverbandes wm-Iii ttigen sollte. Anwesend waren einige vierzig IV.- überwiegend Berliner, dem Schutzverbande ange- I Theaterbesitzer. Herr von IWingendorf als Vertreter ' er nion“ und einige auswärtige Herren, die für die oben- Bnannien Vereinigungen sprachen und stimmten. Fabri- K »nten und Verleiher waren als solche nicht geladen und n,e ht erschienen. , Kin-hdem der Einberufe»- die Zwecke und Ziele der ^•»tisii iit igten Gründung dargelegt und die Herren Templiner «nd ! i.li x fjj r ,i,. n bestehenden Schutzverband eine Lanze ^ hatten, erklärte Herr Leopold namens der Vereine •üeinliind-Westfalens, dass dieser bisher seiner Aufgabe j®“t genügt lialx*. Es fehle die richtige Vertretung der kef !t ' St n OI Branche, den Behörden und der Ocffent lioh- u- gegenüber; die besten Männer, welche sich in je«ler Geltung zu verschaffen wissen, müssten an die "nd deshalb sei ein Zusanunenschluss der bestehenden Jj*“*®de unter Wahrung von deren Selbständigkeit drin- Z geboten. In diesem Punkte war man sich auch im ^Oleinen einig: nur hinsichtlich der Mittel und Wege. Wzu erreichen sei, gingen die Ansichten weit auseinander. So sprach sich Herr Becker - Schwerin, für eine Reorgani¬ sation des Schutz.verbände* aus und formulierte einen An¬ trag. der den Reichsverband aL eine Vereinigung aller !>••- reits bestehenden und noch werdenden Vereine der Theater licsitzcr. aller auch der Verleiher und Fabrikanten mit gleichen Rechten füi alle drei Kategorien gegründet sehen wollte. Dagegen stand nach längerer Debatte ein Antrag Gültzow* - Berlin, welcher verlangte, «lass alle, auch «li«- grossen Theater, die ein «in Reichskimiverbanfte- angehöre i wollten, sieh zunächst dem bestehenden Schutzverbande aL einziger Interessenvertretung der deutschen Theaterbesitz.-r anschliessen müssten. . . Der erstgenannte Antrag wurde gegen vier Stimmen ahgelehnt der zweite mit gross«-r Mehr heit angenommen. Infolg«* einer Erklärung «les Herrn von Langendorf. «lass der Beitritt zum Schutzverband für «lie Union ni«-ht angängig sei. wn*«l«*rholten sich bereits vorh« r laut ge worden«* Angriff«* in s«. aggressiver F'orm. «lass«*in wilder Tumult «-ntstan«! und d«*r Genannte in grosser Erlegung «len erst auf Wunsch der Mehrheit üht*rn«jmmenen Vorsitz nü'derlegte und den «Saal verliess. K schien, als s«-i damit die V« immlung i ch ni beendet : doch gelang «— «l«*m Einberufer. «lie Teilnehmer n>x-h heisamnr*n zu halt«*» und in der Person «les Herrn Beck«*r einen n«*u**n Leiter zu gewinnen. Nachdem di«* erhitz.en Gemüter sich etwa beruhigt hatten, wurden mildere Saiten aufgezogen. Verschi«- denen Herren war es wob 1 inzwisc' en klar geworden, «lass «ler Antrag Gültzow nicht «lurehe.uführcn s«-i. insbesonder« erklärte der Vorsitzende des Schutzverbandes selbst mit bemerkenswerter Objektivität, «lass er und seine Kollegen im Vorstand als Besitzer kleiner Theater wohl nicht immer «li«* geeignetsten Wrt rctci der Gesamtbranche gewesen seier. un«l sein könnten, und «lass sie sich gern nur als Mit¬ arbeitei betätigen würden, wenn andere ar. «li«- Spitz«- trät«*r. un«l vermöge ihr«*s Ansehens und des Gewichts der von ihnen vertretenen Institute mehr zu erreichen ver- möehton. Doch einem Phantom dürften «lie «leutseh«-n Theaterbesitzer nicht «las Bestehen«!«- opfern. un«l «ler Schutzverband sei f iir sic «las Gegchene, «lern si«- «hx-li schon manchen Fortschritt verdankten. . . Aber «lie Manm-n Templiner's waren zum grössten Teil päjist lieber als «ler Papst, sie wollten von dem Reichsverband nichts wissen Zwei ün Laufe der Debatte gestellte Anträge Felix und Gültzow. welche sieh im Prinzip mit d«*r Gründung dessellx-ii einverstanden erklärten resp. wenigstens die Sympathi«- «li*r Wrsammlunir «lafür «uisdrüek«-ii sollten. fan«l«-n keim- Unterstützung und wurden zurückgezogen, und die Mah¬ nung «les Vorsitzenden, dass «lie völlige Abkehr ein Fehler sei. «ler nur neue Zersplitterung herrvorufen werde, fan«l kein Gehör.. So schloss denn «lie Versammlung resultatlos mit einem wirren Durcheinander, aus dem nur ein H«x-h auf «len Schutzverband und «lie mühsam durchdringende Verkündi¬ gung des Herrn Di. Meseritzer. dass «ler Re ich» verband d«ich kommen werde, wenn nicht mit d.*n Berlinern and ihrem Anhang, dann gegen sie in greller Disharmonie herausklang«-«. Eis ist zu bedauern, «lass es so gekommen ist. N'iemaml wirtl bestreiten können und wollen, «lass eine wirklich ge¬ schlossene, machtvolle Vereinigung unter repräsentahlcr und zielbewusster Führung mehr zu erreichen vermag als die Einzelarbeit von Verbänden, «lie ja dadurch keineswegs ausgeschaltet werden soll. Getrennt b«*rat«*n und s«>weit erspriesslich auch getrennt marschieren, aber eins sein in grossen FYagen und entscheidende Schlachten vereint schlagen sollte das nicht möglich sein ' ln Oesterreich ist es unti*r «k*r Herrschaft eines tüchtigen Mannes gelungen eine solche grosse Organisation zu schaffen —— müssen w ir Reichsdeutsche immer wieder «lureh «len alten Fehler «ler Zersplitterung und kleinlichen eifersüchtigen Interesscn- politik alle «lahinzielenden Versuche vereiteln ' Es wäre wirklich schade um den grossen und schönen Gedanken