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No. 355*. Iler Kinematograph — Düsseldorf. Bitte beachten! Oie nächste Nummer des „Kinematograph“ erscheint «regen des Buss- u. Bettages (inen Tag früher, also bereits am Dienstag, 18. Novembe", abends. Für diese Nummer bestimmte Anzeigen müssen unbedingt im Laufe des Montags in unsere Hände gelangen. Verlag des „Kinematograph“. (natürlich sein Steckenpferd). Nun möchte ich ihn doch bitten, mir dasjenige Darma des Theaters zu nennen, das nicht im letzten («runde eine alte, oft erzählte Anekdote von fünf Minuten Dauer ist. Wenn das ein wenig ülw r- trieben klingt — aller das ist >•. kaum! so niiiii auch das kühne Kraftwort des Tageblatt-Mannes als etwas pliantusi •- reich gekennzeichnet werden. Es gibt heute Millionen Zeugen dafür, dass man beim Kino dos öfteren Ueber- raschungeu erleben konnte, deren Grundbasis nicht gerade in einer alten, oftgehörten Anekdote von fünf Minuten Dauer bestanden. Mit solchen Kindereien sollte man doch nicht gebildeten Lesern aufwaru-n. die. wenn sie ehrlich sein wollen, zügelten werden, ausnahmslos im Bann des hin¬ reissenden Kinozaubers gestnn len zu haben und von tiefen Eindrücken erzählen können. Dass es auch minder (lutes, dass es Fehler und Miss¬ griffe. «lass es gar zu ' ic-1 Abstossendes. zu viel Unsinn in «1er Kiiujbranche gibt. wer wüsste das nicht und wer liedauert das wohl stärker als die «1er Filmbranche Nahe¬ stehenden ? Aber wo. in welchem (Jenr«\ in welcher Branche ist denn «las etwa nicht <ler Fall? „Wer unter euch «ihne Sünde ist — — Weil das Filmdrama so leer und nichtig ist. behauptet Fritz Engel, braucht es. um einigermassen zu wirken, Zutaten Diese Zutaten bestehen nach der Bilanz des Herrn Engel in Regiekunst und Technikerkunst Hier gibt er abermals zwei Dinge zusammen, die in diesem Fall«- uml in «lieser Beziehung ganz unterschiedliche Grössen bedeuten. Bogie un«l Technikerkunst können nur g «• - t rennt in Betracht gezogen werden. Was die R eg ie - k u n s t anbelangt, so kann ich wie vorher sagen: man nenne mir «las Drama «les Theaters, «las der Kcgickimst entbehren kann oder: «las weniger die Regiekunst in Anspruch nehmen müsse als «las Filmspiel! Hat nicht erst in «li«*s«Mi Jahren der geniale Max Reinhardt der staunen¬ den Welt bewiesen, wie «1er oftgespielteste, sozusagen von selbst gehende Klassik«-! «>«h-r auch umgekehrt das selten gespielte und niemals gehende Stück umgekrempelt und neu¬ geboren. zu Novitäten, zu Sensations- und Kassenstücken ausgearbeitet werden können, wenn sie von klugi-r Kegi«-- kunst in die Mach«- genommen werden?! Ls-hrt nicht Reinhardts revolutionäres Wirken evident, was die R«-gie- kunst für die Schauspiel bühne bedeutet?! Und soll dem Kimi nicht recht sein, was dem Theater billig ist ? Ganz anders stelit's mit d«-r Technikerkunst. Wohlweislich huscht der Autor der „Bilanz des Lichtspiels“ mit wenigen Worten iilx-r sie hinweg. Denn wenn er diesen Faktor nach seiner richtigen Ziff«-r einstellen würde, so käme ihm die kühne Bilanz doch ohne weiteres bedenklich ins wackeln. Er jammert in seiner ergötzlichen Auslassung vorwurfsvoll, d«-m Lichtspiel fehle «las Wort, das den Men¬ schen vom dressierten Pudel unterscheide. Ja. mein Gott. es tut uns ja furchtbar leid-, aber «las, Wort fehlt dem Filmdrama allerdings. Wir können nichts dafür! Das Filmdrama hat ja aucli nie und nimmer behauptet, ein Wortdrama sein zu wollen. Alw-r «-s ist etwas and« und will «lies andere sein, nämlich : c i n T e c h n i k • kunst-Drama! l*n«l darüber liinwcghuschcn zu w« <id«-r gar ganz nebensächlich anheim«!eilen zu wollen, «>■ Technikerkunstdrama einmal di Teehnikerkunst we; lassen. das ist di«- Höl-t- der Komik! Das ist Bt-gt irrung. Was dem Theaterspiel «las Wort ist, «las ist ■ Lichtspiel die Technikerkunst. Wort «nid technisch«- K W'-nh-n hierzu i.usgleiehemlen Werten. Was «las Tlieat« trotz schweisstriefenden Bemüh« ns ni«* uml nim t-rzi«*l«*n kann —: «li«- vollendete la-istung d*-s tcehnis« Kabinen- die Verwirklichung der unglaublich-ten t nischcu Möglichkeiten. das ist unbestreitbares Eigen «l«-s Kinematographen! Dafür muss dieser Ix-i seinen Sp: «las Wort entbehren und si«-li hei elfen. Daraus ist ihm- k«-in Vorwurf zu machen ! Wortknnst g«-g«-ii Te«-hnik«-rki in solchem Sinne ist «l«-r Ausgleich zu suelien uml Rc«-I«iiung zu ziehen. S«u;st gibt es cii.e Bilanz. <li Pleite ankündigt, während «I r. «len «lies«- Bilanz am. mit berechtigter H«-it«*rkeit si«-h ins Fäustchen Ia<-1 t ! Emil Hartmai Pioniere der Filmkunst. Reiseplauderei von Em i 1 Perl m a n n. i als Pariser Visiten. Wenn später einmal die Geschichte graphie geschrieben werden sollte, so wird n: Marksteine auf dem aufsteigentlen Wege, «um nt< matographische Industrie in so \««-nigen .lahrvn gern i mit ehrender Hoehaehtung die Firmen r.«-nii«-n, «li> auf «lein (Jebiete di«-s«-r jungen Branche einen X\ < geschaffen haben. Die französischen Filmfabrikanten haben, wem «l«-r Wahrheit «lie Ehr«: gelx-n will, nicht wenig zu mti Entwicklung beigetragen, und es gab eine Zeit. «lie Fabrikanten Frankreichs zum grossen Teile «len nationalen Filmmarkt kontrollierten un«i nicht unlxsl- '-txl beeinflussten. Wie viele wertvolle technische Neuerungen Fabrikation «ler Apparate und in «ler Projektion "-t- wie viele wichtige und hochinteressante Erfindung ,K " treffen«! die Herstellung der Rohmaterialien usu n ferner von Paris aus ihren Weg nach Deutschland m 1 de» anderen Ländern ? Ich glaube daher unserer. Jx-sern mit dies« « H'-r*'" plauderei eine in vieler Hinsicht interessante I*ktüm * bieten. Die karg bemessene Zeit meines Sommi-nnl"' - stattete mir nur die zwei grösst«-n Firmen «ler K" ' graphi«-. Pathe Fr Öres und L. Gaumont a ' '' die mit «len Brüdern Lumierc in Lyon die Piotm " Filmkunst genannt werden dürfen, zu besuchen. Ein- - ,u * führ liehe Sehihh-ning d«-s Gesehenen in einem km/- 1 satz.e zu geben, ist nicht möglich. Ich beschränk«- t"'* daher darauf, lediglich mit einigen Worten uml /'j ' «len Lesern d«-s „Kinematograph“ ein , t"-‘‘ f *.^ | Bild häuser v«»rzufiihren ihaften Bett «ler bei«l«*t Resin-h hei Patin* Freres. Ih-r grösste Teil der Patheschen Fabrikation -' M " in VinoenneB, einem dicht an der Pariser Stadt gren»^ legenen, ca. «H> 000 Einwohner zählemlen, von s*- » ^ geraden, baumbepflanzten Avenuen uml Strass» - » pur zöge neu Vororte. Die liebenswürdige Aufnahme- 1 iw i t -h von seiten der Herren Pathe Freres zuteil wurde- 1» e j„ sofort erkennen, «lass der „K inematograp