We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.
Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.
No. 361. Der kint'inutogra|ih — Düsseldorf. aber cs int in hohem Masse wünschenswert, (lass die ein¬ zelnen. an einen zu verarlteitendet Ware vorgetiommtmen Manipulationen svstematixch ancinandergcrciht dein Stu¬ dierenden vorgeführt werden kamen, und dies nicht nur für wenige Warengut tungcn. sondern für eine grosse Zahl von Produktionszweigt n wie Land- und Forstwirtschaft usw.. in all ihren Zweigen. IHe systematische Zusammens'ellung ist nun durch das technische Hilfsmittel des Kincmategraphen relativ leicht und ohne grosse Kosten müglüh. In ähnlicher Weise, wie man durch Anlegung von Wäret - und Kohstoffmuseen dazu ühcrgogangcn ist. für den volkswirtschaftlichen Unter¬ richt eine erleichternde Ergänzung zu schaffen, so konnte auch an einer Zentralstelle eine Sammlung von kinomato- graphischcn Films angelegt werden die an die einzelnen Universitäten oder Handelshochschulen auszuleihcn wären, ltie Hörsäle, die ja schon jetzt häufig für Vorführung v*n Lichtbildern eingerichtet sind, müssen dann nur mit einem geeigneten kinematographischen Projektionsapparat aus gestattet werden Auf diese Weise könnte der volkswirt¬ schaftliche Unterricht eine anregende und nützliche Er¬ gänzung erfahren. Es könnten Hochöfen. Eisenwerke. Walz¬ werke. ganze Fabriken, die in der modernen Forst- und Landwirtschaft verwendeten masch nellen Hilfsmittel, die (tcwiniiung und Vorarbeitung von Waren aller Art. jeweils int Imweglichen Bilde, d. b. im ..Betrieh«»", vorgeführt werden. Insbesondcri ist die kinematographische Vorführung solcher Vorgänge von Bedeutung, die sich an solchen Plätzen ab¬ spielen. die dem Hörer nur schwer ialer überhaupt nicht erreichbar sind, so der Betrieb von Werften. Bergwerken usw.. oder die Warenerzeugung an ülierseeisehen Plätzen." Wie der Plan der Gründung eines Filmarchivs für volks¬ wirtschaftlich belehrende Films ausy.uführen wäre, regte Gcotg Bernhard in d«*r kritischen Wochenschrift „Phitus" an. Er schreib' : ..Die Zentralstelle für den wissenschaft¬ lichen technischen Anschauungsuntcrrrieht müsste zunächst darangi-hen. das Material, das für solchen Anschauungs¬ unterricht notwendig ist. zu bestimmen, und dann zu¬ sammen mit den ls-treffenden industriellen Unternehmen oder den Sachverständigen der einzelnen Wissenschaften und praktischen Beruh“ die Aufnahmen vorbereiten und zusammenstellen lassen. Diese Zentralstelle würde aus ihrem Archiv gegen gewisse Gebühren an den Vortragenden verleihen: sie wiird« sich gleichzeitig die richtige Aus- arbeitung und Veranstaltung von Ausbitdungskursen an¬ gelegen sein lassen Um dem Unternehmen, abgesehen von den für die Stiftung und Dotierung notwendigen Summen Mittel zuzufübren wäre vielleicht die Idee zu erwäg.-n. ähnlich der Bühne des wissenschaftlichen Thcat«“rs Urania in Berlin, die wesentlich geographische und natur- wissenschaftliche Vorführungen verunstaltet, eine wirt¬ schaftliche Bühne zu schaffen. Es erscheint mir ausser aller Frage, dass eine solche Bühne sich mindestens dem¬ selben Zuspruchs erficucn würde wie die Urania, nament¬ lich. wenn man sie womöglich mehrere Male wöchentlich an kaufmännische, juristische oder sonstige wissenschaft¬ liche Vereinigungen verpachtet. Wie wäre cs, »rnn die la-itung unserer Handelshochschulen, vielleicht auch die Universitäten und die kaufmännischen und technischen Berufsvereinigungen sich einmal etwas näher mit der Durch¬ führbarkeit dieses Projektes Ix-scbäftigt eil ? Die Kümtogramme könnte man dadurch, dass man irgend eine Handlung geschickt einflechtet, auch für die gewöhnlichen Ahend program me unserer Lichtspielbühnen geeignet machen. In diesem Falle würde also der Iwlehrcndc Zweck hinter den unterhaltenden treten, immerhin alx-r wäre und ist es möglich, dass das ganze Sujet so gestaltet wird dass es den Zuschauer, ohne dass dieser die Absicht merkt, belehrt zu werden, in irgend «»in Gebiet der Volks¬ wirtschaftslehre einführt und ihn somit fas* spielend auf¬ klärt. Wenn auf diese Weis« die Lichtspieltheater, di“ bisher fast ausschlü-sslich der Unterhaltung dienten, auch der Wissenschaft, und zwar in Form der für weitere Kreis« der Bevölkerung l*cstimmtcn. unterhaltenden Wissenschaft dienst ha r gemacht werden, dürfte das einen grossen Schritt in der Heranziehung des Kinematographen für volkswirt¬ schaftlich belehrende Zwecke und Ziele bedeuten. Ohne Frage liegt hiev für unsere Filmfahrikantcn ein reiches und lohnendes Feld zur Auslastung, und es war« aufrichtig zu wünschen, dass man derartigen Films ein« weit g«T ende Beachtung schenkt. Wenn « ir hoffen. das- «lie Kinematographie n der Schule der Zukunft ein unent bchrlichcs Mittel «larstellen wir«!, dann dürfte diese Hoff nung wohl angesichts unserer fortschrittliohcnden Film Industrie auch eine sehr Ix-rechtigte sein! Walter Thicicnwinn Münchner Brief. Vom stolzen Bau des Schutz Verbandes bröckelt genun ein Stein nach dem andern ab. Im Interesse einer g« schlossen«“!! Einigkeit «ler Lichtbil«ltheater-B«*sitzer Deutsch lands ist diese Tatsach«“ gewiss im höchsten Grade bt*dau«“i lieh, anderseits alter kann dem Sehutzvcrband nie un nimmer der Wr.vurf erspart bleiben, dass an. dieser .V hröckelungsarlieit er selbst am allermeisten Schuld tri«■_> Der Verein bayerischer Kinematographen -1 nt e reeee nten hört seit I. März ISM2 dem Schutz verbände an und m kann mit gutem Gewissen sagen, «lass der Schutzverbai. für die bayerischen Verhältnisse nie «*twas auderes get hat, als für die Einkassierung «ler Verbandsbeiträge Ix-s«-« zu sein. Dadurch, «lass gar nichts, auch nicht «las all- mindeste geschah, um unseren im Süden im argen liegen« Verhältnissen irgendwie aufzuhelfen, wurde ein Misstrai gegen grosse Verband«* geschaffen, welches de«: Schm verband vollkommen vernichten und etwaige wirkl segensreiche Neugriindungen in unglaublicher Weise schweren wird, ‘Jeder Interessent wird sich sag«»n: Sch «*s wird da ein Reichskinnverband gegründet, aber machen wir mit ihm? Es wird gehen wie immer, X« deutschland ist Trumpf und um den Sü«l«“ii kümmert - keine Katze Diese wahrhaft hoffnungsmüde Gl giiltigkeit inirnrhalh des Vereinslehens der deutschen K- lx»sitzer ist ein Werk, als dessen Vater der Schutzverb. ! anzusprechen ist. Wir im Süden haben uns nun entschlossen, den Ver~ zu machen, die badischen und württembelgischen Kollc*-> 1 an uns heranzuziehen und eventuell mit einem noch gründenden Elsass-Lothringischeo Fachverein einen stari l! süddeutschen Bund zu gründen dessen Sitz Mün«*hen. natürliche Heiz des Südens sein soll, und der sieh von «h- 1 gemeinsamen Zentrale aus dirigiert. au«“h nur mit s *■ * deutschen Verhältnissen befassen und allen norddeut- I-« " Verbandsgründungen geg.-nüber Gewel r lx*i Fus< «last« I u soll. Der Verband süddeutscher Kinematographen l««' - «»ssenten wur«le nicht aufgelöst; er lx*«larf nur der N- 11 Ix'lebung und diese X'eubelebung soll von uns München" 11 ausgehen. Möglich, dass er vielleicht schon in ganz kurzer Zeit wieder in neuer Blüte «lasteht. möglich auch nicht Jedenfalls w ird der Münchener Verein, unliekümmert n" 1 alle unter der Reichs- «xler preussischcn Flagg«“ segeln«I '■> Veninigagen Mms Weg geben. Wir «faeeu ms «ahlrei und bitteren Erfahrungen mit dem Schutzverbanfle. nur auf uns selber Verlass ist. Vorläufig steht die Frage der Film beschaff ung * u der Tagesordnung. Unsere Münchener Verleiher, den*® wir zu Zeiten der Fiag uneigennützig aus der Patstim¬ geholfen, sind jetzt erstarkt, so erstarkt, dass sie glau uns ungestraft das Messer auf «lie Brust setzen zu «hüten- Kann sein, «lass die Hemm «lies«*s gewagte Expcrimen^ schon in ganz kurzer Zeit bitter bereuen werden, wissen nämlich gar vieles, was die Verleiher nicht *'•**