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Der Kineinatograph — Düsseldorf. So. 361. ■ Strafe konnte] Das Fleisch des Toten den jungen Leuten zun» Essen besetzt .... — Viele Knochen und Knoclienrestc . . . ■he im Nebenzimmer .... Auch diese kleine Auslese «1er zahlreichen Sjier- 'on im Druck dürfte genügen. Hs zeigt sieh also ga iz (lieb, dass die Presse stelenruhig in bezug auU Sensation i den schlimmsten Film übertrifft Man hat bekannt lieh vielfach Filmdarhietungeii auch W.rwurf gemacht, dass es tlie Industrie in bezug auf itigkoit durchaus nicht genau nehme. Das kann man > bei obigem Bericht feststellen. Wenn wirklich dem ichtsberichterstatter in der Hast seiner Arlieit der Fehler rlief, dass er die Bestrafung wegen Ehehrttchs mit lohnten (Gefängnis angah. so hätte doch dieser Irrtum den Redaktionen liemerkt werden müssen. Nach i I7J ■utschen Reichsstrafgesetzbuches beträgt nämlich die hegen Ehebruchs nur 6 Monate Gefängnis, rorwurf der Ungenauigkeit kann die Film- ■sse zuriickgclten. ._ Soviel wir bisher fcst- ist der cIh-ii erwähnte Fehler glatt von Zeitungen, die den Mordprozessbericht brachten, puhli- worden. Nun liegt uns absolut gar nichts daran, etwa eine idere moralische Entrüstung über diese Art der Gericht s- litcrstattung an den Tag zu legen. Wer die Leute r Eisenbahn, im Cafe usw Ihm der Lektüre d eses Mord hts aufmerksam lico buchtet hat. der wird gesehen n. dass man ganz allgemein diese Berichte „mit Wonne ■Idungen" hat. Dass sieh nach beendeter Lektüre ■hiedene Leute schleunigst auf die erforderliche mora- Kntriistung Ijcsannen und nachträglich die hte „einfach ekelhaft" fanden, ist Ih- lang los. Wünle Entrüstung «1er diversen Männlein und We blein echt sen sein, dann hätten sie sich mit der Lektüre «ler u zehn Zeilen des ersten Berichts liegnügt. Wer aln-r 'enheit gehabt hat, diejenigen Zeitgenossen, «lie hier ■ralisoher Entrüstung machten, entsprechend auszu- n, «ler wird gefunden haben, «lass sie mehrere Tage ireh «lie langen Fortsetzungen dieses sensationellen htsberichts aufmerksam bis zu Ende studiert halten >t ist «l«K-h am besten bewiesen, «lass im grossen und L '‘" o alle liier zur Schau getragene Entrüstung nicht ■ zu nehmen ist. Das wissen auch die Zeitungen. In- l "*- l,- ssen hat die sensationelle Geriehtsberichterstattung Bedeutung gewonnen, «lass eher andere Teile des “ i: i'gsinhalts im Platz beschränkt werden, ehe man darauf verzichten würde, «lerartige Gerichtsberichte uuszulasscn <*«l«! auch nur nennenswert zu kür/.en. I *ie Kinobranche wird dieser Ent wieklung aus Gründen ' ,r s el bst Verteidigung die Aufmerksamkeit «les nachsieh- "l'i-h Ih urteilers zu schenken haben. Wenn man aber 1 U m Krage voll verstehen will, dann muss man wissen. 1 a " 'u «ler Presse seil «st gegen diese sensationelle Bericht- ung üIht M«»r«l- und Unglückspr«izesse schon seit 1 Sturm gelaufen worden ist. Ein Teil der freien l itt steiler hat dagegen Stellung genommen. Auf einem «■'lakteurtag ist «liese Form der Berichterstattung ver- ur, ' 'l' worden. Ja, eine Versammlung «ler Verleger hat U>r "«'iiigen Jahren erst beschlossen, Berichte dieser Art J" 1 ''* mehr zu bringen. Vor allen Dingen sollten nicht i/. '' »sat ioneile Zwischentitel und Sperrungen in den He * , tclit«*n Platz finden. J n«l der Erfolg all dieser moralischen Anwandlungen? * "sen- Leser brauchen nur in Zukunft etwas auf- r ks;im «lie Presse Ihm Gelegenheiten hier in Rede stehender ' * u verfolgen. Jeder kann «laiin be«|uem die Feststellung dass alle Proteste, Ermahnung«Mi. Beschlüsse usw. kan' 11 / kar geholfen haben. Im Gegenteil! Man 'Um' 1 ,s,t- H en - «lass sogar «lie Zeitungen, die jahrelang ulj. , ^'"isse Zurückhaltung in ihren Berichten über Un- ^ “fälle und M«>rdprozessc übten, ebenfalls „dem Zuge l)i,< Jahre •VerlangenSie um gehend Offerte' Projektion» VG „■■jriwlorv" Bert ln Ml T - ■ ‘PAC.U BURWN •Teleftin Cenfrum ;2900 «9 01 I29 c2.12903 ‘Nicdci-’lajsung Frankfurt m K-iiseratr bk - ^ tkiikj- Die Wette. Herr Kraft ist gewiss e ; n gemütlicher Mensch aln*r heute ist i*-l»t gut mit ihm Nirschenesscn. Seit er Besitzer des Licht¬ spieltheaters ist. hat «-r noch nie so viel Aerger mit seinem Vorführer Billig gehabt, wie in «ler letzten Zeit. Aber lieute hat es geschnappt ' Wütend läuft er in den Vor- führerraum. Billig ahnt nichts Gutes. Richtig, da Schnauzer. „Wenn Sie nicht Ih?ss« vorführen, fliegen Sie!“ Ruhig sagt «ler Vorführer : .(hier die Lampe!“ Der Gewaltige faucht : .Sind Sie verrückt i " , Nein, alter die Lampe st schlecht. Das Licht taugt nichts. Wenn wir di«- Pagti- l.ampe hätten, wäre so etwas I licht vorgekommen." „Ach“, — Herr Kraft 1 wird höhnisch — „die ist i auch nicht besser!" „Wetten wir ?“ wagt tillig vorzuschlagen. „Um meine Kündigung! Gilt *li«- Wette ?“ Herrn Kraft kommt die Wette komisch vor. ..Ni. Billig", meint er. ..«las kann Ihnen unter Umständen teuer zu stehen kommen. Aber weshalb schliesslich nicht. Wenn Sie die Wette verlieren, fliegen Sie! * „Oh“, meint Billig sieges¬ gewiss. „bei der l’:igu-l.ain|ie gewinne ich meine Wette!" r ‘ gefolgt sind.