Der Kinematograph (May 1914)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

No. 384. Der Kinematofraph — Düsseldorf. l>eini sfhkfhtfii Film. «1er hintiTher ülierflüssig. unnütz und wertlos ist. leh hah‘ ihn g<“s<‘hen. uml «r hat mich in .Autlienz empfungen. Stüne Oent'alogie stand an «1er Haustür: ..Curl B.. Dirt'ktor «1er wis.senschuftlichen Stu«lienges«dl- schaft ". Das haben «lie .Mä«lchen so gerne, Titel ohne .Mittel hellen «lie gesellschaftliche Stellung. Aber «1er Mensch will lelK'ii. uiul um wiss(>nschaftHelle Stuiulen zu geben, muss man etwas k«"innen, - - da ist eine Fihnschule sch«in liess«‘r. Was ist «1er Zweck? - He-r Direktor Carl B. hat mir es auseinandergest‘tzt beim Duft einer ta«leUo 8 en Zigarre. - Das Beste an «1er gan»‘n Sache. Ich sog nach- «lenklich an meinem (ilimmstengcl. Blauer Dunst stieg zur lK*cke empor uiui aus «lern Munde meines CJegenüliers kam etwas .\ehnliches. Ja. Herr« arl B., als ich Ihnen war. rauchte ich innen un«l aussei;, wenn Sie diese Zeilen lest>n. w«Vlen S i e rauchen. Was Sie mir vormachten, war starker Tobak, und ich revanchiere mich g«‘rne. Er hat mir viel erzählt, sein Kin«Klrama hat er mir gezeigt, ich «lurfte es sogar lesen. Hoffentlich vi*rzeiht er mir. «lass ich nur so getan halie. abt*r Bauchsc-hmerzen gehören zu den Dingen, «lie kein .Men.s«h g«*rn hat. Scuiien FilmverU“ger hat er mir auch genannt, ich hab' lad dem Herrn, «len ich zufälligerweise kenne, angefragt, aber der hatte ntich keim- Lust. Pleite zu machen zur Ehre «les Herrn Carl B. .An «len Wän«len liängen «lie Bihler v«)n gr«>ssen un«l kleinen (Jrössen. Der Ursprung der Bihler ist ebens«! zweifelhaft wie manche Darg«-stellten. Es ist ela-n ein Pech «les Herrn Direkt<»rs. d.iss «lie ..Aufgehangem*n” meiner B«‘kanntschaft ihn nicht kennen. Eine Sehenswünligkeit ist dann der Schn-ibtisch. Auf «1er einen Seite kann er früla-r M.irg.^ine. auf «1er an«leren Würfelzucker la-herliergt haben. Das Signum «les Kisten¬ deckels vor«Je«-kt eine braune Farbtunke. Ein .Aufsatz aus Zigarrenkistenbrettem trägt die Bibluithek. - 20 abgelegte Rw-lamheftchen. Der Kontrakt ist kurz, er enthält «lie Bestimmung. lO Monate lang zu zahlen. 30 -Mk. kostet das Vergnügen, aber was lernt man alles dafür. Der Lehr-Plan trägt «lie mehr volkstümliche als richtige Uelierschrift M'ir lernen in «ler Filmschuh“: V o m 1 . — 2 . Monat: 1. Die Filmaiissprarhe (!), Ciebärdensprache. Mimik. (Der Kommentar hierzu soll auf «lern Wege eines Preisausschreiliens gefunden wertien. Ich reiche dn-i Pläne ein mit dem Motto: ..Quatsch". ..Bliklsinn”. „Unfug".) Vom 2.-3. Monat: 2. Roüenstudien und Schminken. (Ein. Beweis von «l«‘r genauen und intensiven Kenntnis des Herrn Direktors vom Wesen «les Spiels im Film.) Vom 3. 4. Monat: 3. Trachtenkunde, Ensemblespiel, Musiklehre. (Die L«‘itung der Schule bringt die Schüler s«)weit. «lass ein Tirolerkostüm von einem Klavier tot sicher unterschieden werden kann. Die Wichtigkeit dieser Disziplinen ermisst nur der genaue Kenner «ler Pat be¬ sehen Max un«l Moritz-Films.) Vom ,■>. «i. .M «I n a t: 4. (h‘sangkun.st. Atemgymna.stik. .S«hwimm«‘n. (Zu «len .Schwimmübungen winl di«‘ Wasi hküch.- iHUiutzt. w«*nn «1er Diix-ktor „an «h-r Keihe ist", l'el. : «len Zusammenhang von (h-sangkiinst uiul Filmspi-I erscheint im Verlag «ler Schule ein eigen«“.« Werk.) Vom 7 8. .Monat: 3. Klavierspiel. R.“iten. Ru«l«“rn. S«“g«“ln. Motorfalm-n iisu. (usw. steh“ b«“i «ler praktis«“h«“n Dur« hführung <1 ■' Pnigramms an erster Stelle. In « iner Ix-kaniiten ('hiffre- spra«“he kann «“s uiisinnigerw« iso h«“is.s(“n. me h amleren K«)mn;entatoren käme ..Extrah«in«>ra“" m Frag«“. Jedenfalls sieht man «hK“h. wi«“ w«“it «“s < in Mensch in zwei .Monaten bringen kann.) V <j m 9 lo. M «I n a t : «. W ird eine Reifeprüfung v«>n «ler Dir«“ktion uiul and«m IHrektoren von Filmt h«“at«“rn von j«“dem Si-hüleicinl abgt“hnlten. (Sicherem Wrnehmen nach i.st ö«“r Direktor 'ii - Li'htspi(“lpalastes von Erkrath (2.3ti Einwohner) iinil «ler Li“iter des Palastth«“at«“rs in Boxtchiule (1:14 Si /.- pl.ätze) «ler Prüfungskoniniission lH“ig«“tr«“t«“n. .Mit der ev. Vertn-tui'g ist «ler jeweilig«“ Portie” Ix-auftragt. lon h «ler Billetteur «uh-r «ler Plach-rt-r «lart mitwirk«“n. l»i«“ veifinigt'.Mi Peiuleljungen ■nalH“n Ih-st-hwi-nh“ ««-'ii Nichtzulassung «“rh«ilM“n.) 7. Sollten Lehrkräfte zu wenig v«»rhan«len .“«“in. so wei Im Schüler(innen), «lie an Fleiss «“in«“ .An«“rk«“nming -"ii «l«»r Din“kti«>n erhalten lialH-n als lx“hr«“r v«)ii der 1 )ir«“kt i«>n engagiert. Am Emle eines jcnlen \'i«“rt«“ljahres wi-rdi“) “lir S«“hüler(innen) v«in Theater-Direktoren Diiss«“l«lorf' prüft. 8. Auss«“r «len g«“nannt<“n F'R« h«“rn kann «“in«“ j«“«l«“ Pi“i'‘>ii als Hauptfa<“h halK“n: 1. (iesang. Konzert uml (»iht . . .Mona* 3<' Mk 2. Klavierstiiiide h. z. Pianisten . . I.'> 3. .Atenifft niiiu'^tik f. körperkranke Kursus .'m 4. Theoriestiiniie h. z. Harmonie . .Monat H' 9. Engagement erhält j«“«l«“r Schüler «lur«-h «lie Din ktiou- !•>. Filme, «lie in «ler Filnis<“hule aufgeminimeii w«‘id«“ii. können geliehen un«l gekauft wcnlen. 11. Sollte «ler Schüler(in) an {h-genstäiulen etwas eiit/.ivci- maclH>n. so hat «>r es zu ersetzen. 12. (Jesuche siml nur an «lie Din-ktüm zu machen. die ohne Sinn «Hier anonym. wt“r«l«“n nicht Is i ii«“k- .sichtigt. Die Direkliiui. Kommentari“ wür«len hier Ho Wirkung nur abs«“h«i.i' lH“n Die Direkt«iren unserer grossen Theater stehen H«‘i'ii H. natürlich fern. Die unter 7. zitierten Pers«)n«“n mii-x“» also w«>hl Fl«>htheatt“r- «nler Pup]H“ni>ühnenlK“sitz«“r ■s“ii>- Im übrigen s«“i Ix-iiierkt, «lass aller Untt-rricht von dem Dir«“ktor allein erteilt wiixl. Sylvest«“r Schäffer i-l ül»“''' trumpft. Am 1. März ist dies«“ S«“huie erötfm-t. 12 .Scliük-f- 7 Männlein un«l ö Weiblein, sind s«“h«in dalx-i. Diim-ii i'm* Könige «les Films zu wenlen. Dt-r Direkt«ir im jug»’"''" liehen lockigen Haar verdient als«) s«“hon miiulesten • •' im Monat. Da könnte er sich eigimtlich die «l«“ii>'«‘''"^ Sprachlehr«“ selbst kaufen, dit“ er nötig gebraucht, und dm ich ihm eigentlich schenken wollte. Schliesslich st hium* im Film ja die sten-otype Verwtwhslung von ..mir" um Eiko-Woche