Der Kinematograph (July 1914)

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Xo. 392. Der Kinematoipraph — DQsseldort. Di0 ältesten Fadileute xifnl liog<'i«»ort von <l<«r Ili-cio franz floferi iintl dein Spiel Dorrit IDeixlers. Kei'i liureniis ij:c‘ii Liiii<lM lmfleii. oft ein Kiiitiitt^- ffflil. das läelierlieh fieriii)! i>t. i.dijilicli. um für den li<-.iieli dkx-r laiiidM-hafteii und für du.' Kei'.-lMirean '.-nj't Pro¬ paganda /.II machen, und in dem l'. T. Tlu-ati r. l'ntcr den hiiidcii. zcijit man MiKur die .,l>elH‘nde Zicl.schcilH-". al.'o ciimn Filmi-ff<-kt, iler doch p.-vviss i»n Ficihiftkino am l■he't<•n am Platze wän*. Di«- Sm-ht. w» vii-l al' möglich zu 'pan-n. üIkt- trä^«! sich in den Fnüluftkino.' .so^rar auf d<‘ii ISaiim. der z\vis<-heii I’rojckt ioii.sapparat iiml [..cinuaml lii-f'l. .Man hat also .seihst an j«Micr .''teile, «lie f.m \v«-it«--ti'n von der l>‘iii- wand entfernt ist. hlo.s noch «•i icn reclit zweifelhaft :*n (!e- iitiss. und w(‘der Zelt Icina and ikm’Ii 'onst ein Is-.'chränkcndcs W'amlmatcrial scliiitzt vor H ‘neii. vor <k"ii Li«-ht «k<r an- fircnzemlcn Strass,-nlion«-nlam|K-n. Si«-h>‘r i.st cs jeilenfalls. «lass k«-in«‘s uiwn-r li«Tlin«T Fixdliift kitms sich in «Icr Provinz halt«*!! könnt«'. w«*nn «'s si« h in d«T nej««'nwiirtincn Formlosij;- k«-it iiml l’ir/.iiliini'lichkcit «lort präsi'iitieren wollt«'. komnu'ii' \'«in ih-r jc<l<>in l’iiti'riK'linuT nützli«-hen \\ i"«'ns<'haft : Kenntnis «1er P.'ycholo;;i«' «-in«*' Fr«'iluft- puhhkiims ist (rk'ichfalls k«'ine Spur zu iK'iiicrkeii. IkT rnteriu'hiiuT ffeht von dem (iriimlsatz aus. das. die Dramen- filii«' «li«' iK'liehtcstcii siml mul darum iK-müht er su-h a«i«'h J«'tzt im S«immcr. m«'igli«'hst vh*I«' uiuI iii<krli«'h.st laiij^e Dra- tiu'iifilms ahrolk'ii zu lass«*n ; er müsste «lo«'h «•ifje!itli«'h selu'ii. wi«' das Puhlikum -- Ik'soiuIi'iV in «'iiii'tii Sommcrjjartcn — nu llt aiu'iii«' l«•stimmteZ«'it gchuiuh'iiM'i»i will, iiiuh-rmüssl" >i«'h .sa^eii. ihi" «-in v«>rwi<'>{i*iul lu'i?«'r«'s Projtri mm. 'inter- mi'«'ht mit Films von angenehm iM'U'l'.rend.'m Inhalt «la- i'inzin • i.st. «las für ein Freiluftkino üherhaupt in Ik'trai ht komii t. I«•h. für nu'inc P«t.soi>. hin iilierzeiifit, «lass der .\rran>««'iir «les Freiluftkinos di«*s w«dil w«'iss, «lass er aln-r kein«' Lust hat. mehr fk'hl auszugelM'ii. als er si<h nun einmal vor^'enoinmen. ln «ler N’aehhur.schaft «ler Freiliiftkinos jfiht es zuiiK'ist rü'htijp' Konzertgärten «mUt KonziTti'aK's. und das Pohlikiini hat «'s nicht einmal lu'itig. sehr w«'it zu gelu'ii. wi'iin es liefrieiligter sein will. IKt gohk'iie .Mil'«'l weg. «lii's«' uns liekaniite (hittung von Kinokon/iTti'n, die sich im \\ int«'r eines recht guten PesuelM's erfreuten, haln'ii wir in Ik'rlin nicht, wenigstens nicht in den Kiiiogärten. Die natürlü-lu- F«»lge ist die. «lass «lie Kiiuigarten kein Pu olikuni halN'ii. auf k«-iiu>n Fall dasjenige, für weh-ivs die «■ingangs «Twähnte Strasm'nwklanie in Szene g«'s«'t-st wir«l. Di«' .Stra.ss4'nreklam«* v«*rspri«'ht auch nichts. Nicht einmal soviel, als jerles kk'ine Kinotheat«'r sagt, «las irge'ul etwas St'lK'iiswertes an M'iner Pf«irte ankün«ligt. Kein .4ii üsement. k«'ine Iwsniulere .\nnehnili«‘hk«'it. Le«liglich: Fn.iluftkino! ist «la zu lesen. un«l nur in fk'rlin kann ein Fnti'riu'hmer glaulien. er halx* «lamit seluin irgeiul etwas getan. Da.-; Freiluft kill«! ist entwicklungsfähig, weil es etwas Besoiuleres «'iiM* d«>p|)elte uiul «Ireifm-h«' .Annehmlichkeit in sü-h sehliesst. l'ns«'re lK*st«‘hen«leii Freiluftkin«>s hing«'gen sohlies.sen h'üler alle .Annehmlichkeiten aus, lies^uulers die künstlerisch in Ih'trar'ht k«>mmen«len. Sk* sind, wi«* ich sch«m erwähiu'ii musste, in «ler Mimlerzahl. EiiK'ii ungünstigen Fakt«ir halx'ii sie zwar zu ihrer Vertei«ligung anzuführen, «lie (»ärten s«*lhst un«l ihre Ixige. W«» irgen«! ein (Jarteii ist, «ler in «U'in Häuser- m«*<*r n«K*h «Uesen Namen mit Recht führen «larf, «l«»rt ver¬ löscht «lie Naehharschaft seine Vorzüge. Da alxT anderer- s<*its «las Puhlikum hier nicht weniger geni'ig.sam ist. s«d>ald cs etwas zu sehen gibt, entfällt auch diese Fintsehuhligung für «lie Vernachlässigung der OelegenfH'it. etwas zu zeigen. Die Qualität «ler Besu«'her ist darum «lie schk'chteste. Es ist (lek'genheitspuhlikum, «las sich aus Elementen zusamnien- setzt, denen man willig das Fehl räumt. Rierpuhlikum un«l Tanzpublikum. Hingegen gibt es trotz des S«>mmers Kin«*- sensatkinen. «lie zwar für Freiluftkinos geradezu i«leal sin«l, «Ik« sich alx*r in «lie Stadt kinos flüchten. Ich mein«* Jen.' Sia«ltkinos. «lie schon «lurch ihre .Mittel leicht in «k*r Lage wären, einen vorbildlichen Freiluftkino zu etablieren. Die Amerikana. 1914 XI. .1. J^ouis Rreitinger, ('hi«*f-Z«'.is-ohr. und F ra ii E. N i V er mit «l«'m .\ssisl«*at«*n < Uir, «li«* .Sta;«tsv«*rtri*t«*r von P«*misylvania. hahc.i folg«*;i«h Po';'«*h> r«*stg«*'t«*llt. ihr Z«*:ts-ohri'ii-.\mt h«':r«*ff«'i’d: ..Wir w«'rd«'ri Sitl«'!i und (h'biäuchc i Ri'« h'i(ing trag« n. w«*r«l«*:l ah«*r alk's vei'hi«'t«'.i. «Ins .Mond •.'nii«'«lrigt iiml «li«* Sinne iiniit'itig «*rr«*gt. Farce. Hurleske «sk-i- Dni'ua. iiikonsist«')it odci' «dm«' ■ernsten llintergruml. wer«l«'.i nieht gi'wüiis«'ht. Truiik«*nbol«l'-. Wiits<'hiifls- uml «h'i-gk'ich«*.! Sz«'in*ii hah«*ii ihn* lt«*r«*<*htigung im l«*gilim«*.i Pilih*. ind«*s hängt «l«*r«*n (k'bniuch davon ah. zu w«*l«*h«*:n Zw<*«*k«* sie eing«*fühil wiir«l«*n. Wir w«*r«len in «l«*ren Erlaubnis s«*hr vorsichtig Li«*bcs.szen«*n w«*r«l«*n pns.siert. w«*nn s:<* wahrh«*it.sg«*ti «*u dargest«*llt sin«l un«l künstl«*ris«*h au.'gcführt. Trikots un«l «lergleich«*n sie«! soviel als mögli«*li zu ver¬ meiden. Wir sin«l w«*nig«*r gegc,*i «las Nackt«* als g«*g«*n das Verst«*«*kte. (Jes<*hl«*<*htsproblem«* iiiul (!att«* iiiiitre.i«* gelu'iren ni«*ht zu «len l«*gitin»«*n Suj«*ls un«l lassen wir ni«'ht passieren. Wir i)«*trnchten «las Kauehen uml Trink«*a von Frauen entg«*gen «ler guten Sitte. Wir w«*r«len so!. h«* S/.«*nen genau prüf«*!! und «l«*r«*n B<*stnn«l v«>ni Emle uml vom Zweck il«*s nil«l«*s abhängig h«*urteilen. Wenn Fremlenhäuscr. I'nterw«lts/.«*i-en. Opiumiiöhlen unfl «lergk'ichen im Film ersch«*it)«*p. müs,s«*;i «li«* Szenen «k'rartig sein, «btss si«* ni«*ht zur Nachahmung nuff<»r«l«*ni. vielmehr als warn«*n«l«*s Jk'ispiel «li«*n«*n. El>e.*is«) w«>r«len Kriminalfälk* un«l \'«*rbre« hea iM*lian«l«*lt. Wir venlaminen «‘inen h'ilm nicht. w«*il «*r «lies«* «sler jene Szene enthält; «las En«l«*. «lie Moral, «li«* «ler Film lehrt, ist ma.s.sgeben«l für un.s«*re Ents<*ht*i«lung. ‘ Im allgemeinen kein schkH*htes Programnt un«l v«>n Fabrikanten «l«*r lk*«M*htung wert, selbst wenn es nicht von Staatszens«)ren aufgest«*llt worde.n wär«*. • * l)etr«)it. Mi«*higan. hatte seine St«»nts-Z«*ns-«>hren. wie eben alle Staaten fast Ohren haben. Der Herr Polizist, «ler das .Amt des Staatssittenwächters inne luitte, legte sein .Amt ni«ler un«l trat nach «Irei Jahren wietler in «len aktiven Dienst zurück. Bis jetzt hat man n«M*h nichts «hivon geh«>rt. «lass «ler Stiuit Michigan inf«)lge «ler .Ab«hi.nkung «l«*s ,,Feinsten“ «leni \’«*rfall anheim gehe.