Der Kinematograph (October 1914)

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Der Kinematograph — Düsseldorf. So. 407. wi«l*T am .-VbonnenientHiilM'nd abriitxt ? Kr vc-rlässt sich aiiKSchliesKlicb darauf, waa er in der Zeitiin); licat. sein Kiinatverstänilnis lM-/.ieht er knmjdett aus «ler Kritik, ejjal i>b der Verfa.s.MT ilers«*IlM*n ein 1 jteratur|)rofes.s«»r «aler ein .■\ueh-Juumalist ist. dem vor wenig .labren luadi von der .Mutter die Nase geputzt wenlen nius.ste! Diejenigen aber, welchen die aktuelle Kunstriehtung wirklieb zu.'4igt. welche gefällige .Artung. Er/.iehung. Neigung. Instinkt und vieler¬ lei andei**s dazu binzielien. mögen sieh fr»-uen. da.ss sie empfinden, was manebem anderem verlairgen bleibt, ala-r sie mögen nicht in massloser l’elK'rhebung ihres lehs ab¬ fällig über Dinge redet:, die abseäts davon bestehen und «ler ülxn’wältigtmden .M«-hrzahl «ler .M«msehheit Cenuss Itereiten. Sii- mögen immerhin veraueh«m. ein«‘n T«*il «li«*s<*r Mehrlu'it zu sieh h«*rülH‘r/.uzi«‘h«-ii. aia-r sie s<ill«m datMÜ k«‘ine (h-walt husüInui und vor alh-n Dingen ni«*manden eine Freud«* w«*gn«*hm«*n. «‘lu* sie nieht ganz sicher siml. ihm eine and«*ri‘ dafür bi«*ten zu könn(*n. Was irjni oft so ab¬ fällig mit .,sentimental«*a Z«*ug" lH“Z«*i<*hn<*t. kann für «*in- faeh konstrui«*rte Individuen eine Welt «l«*s S«-hön«“n un«l ErhelM*n*l«*n s«*in. iiml «*s ist durchaus «-in \’«*rbr«‘<*hen. .«^ll^•he .M«*nKhen. die absolut «•lH*ns.iviel K.\ist«*nzl)ere«htigung halten, wie «ler «lifferenzi«*rteste Kulturmensch, um ihre I«l«*ale zu bring«*n un«l si«* in v«*rstän«lnisliis«*r. «"»^«»iatisclu'r W«*ise mit si«*h s«lbst in ein«*n unlösimren Zwi«*spalt zu bringen. Ich geh«‘>i«* zu «l«*n vi«*len, «lie Su«l«*rmann's Ehr«* - um irg(*nd «*t»as zu n(*nn«*n — in ihr«*r Wirkung luf «las Durehschnittspidilikum für vi«*l. viel fruchtbringen«U*r un«l «•this«*h«*r wirken«! halt«*ii, als irgen«! ein l>rama von lbs«*n. 'r«)lst«ii, (hirki «aler «l«*rgl«*ich«*ii. .Mag die Figur «l«*.s (Jraf«*n Tra.st n«H*h .s«> v«*rz«*i«*hn«*t .s<*in. mag «*s in «l«*r Tat kt*in«*n .M«*ns«*hen g«*l>«*n. «I«*r— wie «lie Su«l«*riimtin-.Mör«l«T sagen ■— s«» ..tri«*f«*n«l v«>r Nächst«*idi«*lH* “ ist. «l«*r g«*w«ihnli(*he Sterb- li«*h«* s<*haut zu ihm auf wie zu «*in«*m <!«itt . «*r v«*rlii*vst «las Th«*at«*r mit «lern Wuns«*h«*. auch so zu w«*r«l«*n. uii« w«*nn aiu*h «li«* Kunst- un«l l.«■b«*ns-.\«•.stht*t«*n v\i«*<lerum sag«*n wenlen, «lass «-s «liin-haus nieht «li«* h«K*hste Kulttirstufe ist, «*in (!raf Trast zu «*in. s«i Imt «li«*s«*r .Mann j«n«lr«*rs«*its atH*r genug Eigens«*haft«*n an sieh, «lie naehahm«*r.sw«*rt siml. l'n«l wenn «las (!r«>s «l«*r Th«*at«*r«»«*su«*tu*r «««ich nur um ein wenig«*s g«*läut«*rt wir«l. s«> «*rfüllt «las Stü«*k e'n«* KulturaufgalH*. D«*shalb s«>ll sieh «li«* Film in« tust rie nicht irr«* ii'a«*h«*n la.ss«*n. Sii* s«>ll ruhig wi«*«l«*r Drani«*n bring«*n. w«*l«*he g«*sun«le. s«*ntin «*ntale lian«llung«*n in .si«*h s«*hli«*ss«*n. In ihr«*ni Wahn na<*h literaris«*h«*n ls»rlK*«*r«*n hat au« h «li«* Kin«*mat«>graphi«* «l«*r m«Hl«*m«*n Kun.stri«*htung K«*<*h«iuiig trag«*n uml nur ..psy«*h«>l«>gis<*h v«'rti«*ft«*“ W<*rk«* .schaft«*n w<)ll«*n. «li«* natürl>«-h an «l«*r Klipia* «li*s ..«*wigen S<*hw«*i- gens" g«*s<*h«*it«*rt sir.«l. .Man hat g«*für«*htet unm«i«leni. kits(*hig zu sein. w«*iin man llan«l!ungt*n k«>nstrui«*r«*, in «l«*n<‘n sich Li«*lM*n«l«* in altni«Mlis<*h«*r W«*is«* ..kri«*g«*if. «>«l«*r feiiuUich«* Brü«l«*r v«*rsöhnen. (ilaubte man «hs-h. nun «iu«*h Kin«>g«-stalt«‘n sehaff«*n zu nnisst*n. «lie aus «l«*n und «l«*n «Iran a- t«>«*hnisch«*n «Kl«*r |isy«*h«ilogis<*h«*r. (Jriin«l«*n h«*raus am S« hliis-e «ler (;«‘s«*h«*hni.s‘e nicht l«*b«*n bl«*ilM*n «lürf«’n. son«l«*rn sich ..unah\v«*i «Ihat" in «las g«*h<*imnis- v«)ll«* ..Nirwiimi“ zurü«*kzuzi«*h«*n hala-n. So wur«h- j«*«l«*r Sentimentalität auf K«iKt«*n <l«*r ..brutal«*n Wirklich- k«*if «bis (leni(*k g«*br«>«*h«*n nn«! «las Ihdtlikum wunle vor Handlungen g«*st«*ilf. b«*i «l«*ren Schlti.ss «*s ihm «*rgitig wie «l«*m .S«*h«ilar«*n im ..F'aust". l’n«l auch auf «l«*r w«*i.ss«*n Wan«l z«>g «li«* S«*nt im«*ntalität n jri allmählich «las .Sterls*- h«*m«l an .Auf «li«*se W«*is«* «*i täuss«*rte man si«*h. «*in«*m l’h<int«>ni i’a<*hjjig«*n«l. «l«*r stärkc.tt*«! Eff«*kt«*. in<l«*ni man vi*rkannt«*. «l.i.ss «las KimMlnima k«*in«* v«*rwick«*lt«*n .«>♦*«■- lisch«*!» l'nt«*rströmungen glaul.haft zu ma«*h«*n v«*rnuig. s«ci«l« rn s«*in«* Wirkung «lann am stärkst«*!» s«*in muss. w«*nn «lie <'haiakt«*r«* «l«*r han«leln«l«*n l’«*r.s«>n«*!i «>ff«*n vor uns li«*g«*n. Es b«*«l«*ut«*t «l«*shnlb au« h k«*in«*n Hücks«*hritt in «l«‘r Entwicklung «l«*r Kine!nat«>graphi«*. w«‘n!i nian si«*h aufs n«*u«* 'l«*s Zw«*ekmässig«*n lH*v.»isst wir«l un«i wi«sl«*ru!n «ler S<*ntim«*ntalität s«*lbstre<le:ut «l«“r g«*su!nl«*n—Türiin«! 'I'or öffnet, hat «l<M*h «li«* IVa.xis lH*wi«'s«‘n. «lass auch auf «l«*r Spr«H*hbühn«* «liej«*nig«*n W*'rke «lie meistaufg«*fiihrt«*!i war«*n, w«*l«*h«* s«*nti!!K*ntal«*n .Vnf«>i«l«*rung«*n l{«*«*hnung trag**!». N «* m o. Das Kinogesdiäft in Oesterreich während des Krieges. ^'ol» einem l.Än«l.sfürn»«*r-Fa< hn»ann. Die lt*i«*htl«*big«*r«* M«*völk«*rung (>t*st«*rr«*i«*hs hatte sich in den Ernst d«*r kri«*ge.*is«*hen Zeit nicht .s«» ras«*h hineinfin«!«*!» können, als iii.s«*r «I«*utsi*h«*s Publikiin«. Die a!»streng«*n«l«*!» «»n«! arlmitsreich«*!» .Mobilisit'cungstnge Isit«*!» «■ine v«>llk«>mn»«*:ie .Abw«*«*hslung. uml nach getan«*r .Arlmit v«*rsäi»mt«* mj».n «*s nicht, »»»«"iglichst ausgiebig «lern \’«*r- gnügen uml «ler |Militischen Hi«*rbankkannegi«*ss«*r«*i sich hi!»zug«*lH*!». D«*r .Aiis’narseh «l«*r R«*gim«*nter in «lie S« hlacht- front«*!» war für «li«* Nicht lH*t«*iligten «*in S<*hauf«*st. «Ins sich k«‘i!u>r «*i»tg«*hen las.se!» w«>llt«*. Wie unsere* «leutsch«*»» Kam«*ra<le!» zogen auch «lie I >**ste!Teich«*r. ülM*r mul üIk*i* •Hit Hlunien ges«*h’nii«*kt, in «lie tlirlanden umwundenen m»«l Fahnen g«*s«*htnü«*kten Ei.senbahnwaggons. b«*gl«*itet Von d«*n Heih'iifen «l«*r Sjialier bil«l«*n«l«*n ZivillM*völk«*ru!»g. Auch ihn«*!» wurd«*n Li«*lK*sgalM*n in Hülle ur«l Fülle «lar- g«*lK>t«*n. al>er «lie .Manns<*haften z«>g«*n mit «•i-nst«*n (lesi«*ht«*r!» •iiul ohne («es»»ng «lie Stra.ssen «'ntlang. D«*n anfeuem«lei» •uul tr«")st«*!»d«*n Stniphen «l«*s Tiiitzli«‘«l«*s ..Ih-utschlan«!. Ih*utst;hlan«l üb<*r all«*s” mit «lern lM*ri!hig«*n«len \’«*rs ,.Li«*h' 'atciiaml magst ruhig sei»»’ lauschte man v«*rgel>ens. "'•hl f|«>gen p«>inti«*rte Witze h«*rttlH*r und hinüber, mul “uch «lie kriegshumori.stis«*l»en .\ufs<*hrift«*n an «U*n Eise.a- bahnwag«*!» v«*rf«*hlten nicht «lie tief«rnste Stimmung h«*il«*r«*r zu ma«*h'*n. .\lH*r «li«* strikt«* m»«l streng «lur«*hg«*führt«* <Jch«*im- haltung «l«*s .Mars«*hzi«*l«'s l>li«*b auf «lie lM*i«i«*rs«*i«ig .S«h«*i«l«*n- «len nicht «ihn«* Wirkung. Hahl waren «li«*aktiven Regim«*nt«*r mit «U*n «*rst«*i» Res«*rv«*l»ataill«>n«*!» aus all«*ii grös.s«*r«*i» Ktä«lt«*i» abmarschi«*rt. um Platz für «lie F'«irmati«)nen «ler L a n «1 w e h r un«l «l«‘s 1. a n «1 s t u r m e s zu machen. Di«* z.urückbleilH'n«len Waff«*nunfähig«*n «iml l’ntauglich«*!» k«>!int«*!» sieh allein in «lie g«*l»«)t«me!» \'«*rgnügungsg«*l«*g«*n- heit«*n teilen. S«» lange «lie Ihirmittel hierzu ausr«*ichten, wunle «lern» auch fl«>tt «laraiif l«»sgel«*bf tin«l «lie «»ffenhalt«*»»- «l«*n Etablissem«*!»t.s k«>nnt«*!» si«*h ülM*r schl«*cht«*n <!«*s«*häfts- gang nicht lH*klage!». Das Kinogeschäft in» s|M*/.i«*ilt*!i war bal«l na<*h |{«■e!l«ligung «l«*r .M«)bilisi«*rung gl«*i« h wi«*«l«*r Imlebter. «la Theater- un«l \’ariet«*tablis.s«*ments ihrer luihen R«'gi«*kost«*n wegen g«*s«*hl«>s8en hi«*lt«*!i. ^A»!ss«*r«l«*m war g«‘!*a<l«* in «len Spr«*< hth«*atein un«l \'ari«'*t«*untem«*hmu!»g«*n mit «l«*r l'nsich«*rh«*it «1« r I’er.s«»nallM*s«*haffu!ig zu n*<*hn«*n. Schauspieler un«l .Artisten wussten nichts (J«*nau«*s idu-r ihre militäris«*!»«* R«*stimmu!»g. »»n«l «lie Dir«*kt«ir«*r» hatf«*i» ihre liebe N«»t. «las nötigste IVrs«)nal zu erhalten. Die