Der Kinematograph (November 1914)

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Oer Kinemato^aph — Düsseldorf. No. 412. wa« in einem wirts<*ns<-haftliehen Film alles geboten wird: <*s sind eine Menge meist s«‘hr sehöner und iilK-rwiegeml sehr interes-santer Dinge, die alle zu dem 'l'heina gehören, aln-r diKdi einem zwingiMide-n /usammenhang. e*ini'n elurehgedieii- elen Faelem vermis.se*n Ijissimi. l’nil elie*se'r Faelen nun. dass ist ilas. was man mit einem e-twjis absehree-ke-nelen Wort als .Me-theale lM*zeiehnet. Wer glaubt, «la.ss es eine" be^sonde-re |M>pulärwisse‘n.sehaft- liehe .Me-thesle nieht gibt, ele-r möge- e-inmal eine Re-ihe" gute-r |>o|>ulärwisse’n.sehafl lieber Feiiille^tons ve*rgle*iehe*n: e*r wirel finelon. dass elie?se> amüsanten IMauelere*ien auf eine*r ganz liestimmten Arbe-itsweise basiereMi. und elass erst iliese- le*tzte*re aus einem Allerlei wisse*nswe*rte*r Dinge", eins elie"se" .Aufsätze" enthalten, eine lM"stimmte" Kunstforin maelit. In eie nse"llK"n Falle ist ne>eh elie wis.se"nse"haftlie'he" Kinematographie". Das .Allerlei ist veirhanelen. Es bie"tet uns <"ine greisse Fülle" von praclitveillen Kinze"lhe"iten. für ele"ren A'enniftlung wir eleni Liehtspie"! aueh in die"ser (le"stalt s<"hem elankbar sinel. .AbeT die Kunstform ist meist n<M"h zu vt"rmisse"n. sie wirel nie"hl allein elureh elie" zweife‘lleis lM"ele"utenele" Hohe- der .A ifnahme"teH"hnik e"ire"ie!ht. Sonelerbar ge-niig; e^. finelet sieh die"se"s .A!le"rle"i nieht nur in eien duri-hgängige"n 'l'he-ateT- tilnis. sonele"m wir e>rle"bte"n e"s elass sogar e'inmal e"ini" grösse"ri" Fihnzusamme-nstellung zu l>ehr/.we"e-ke"n eliese l'igensehaft. unel n(K"h in ganz lM"sonelt"rs ge"ste"ige"rle"r We"ise" aufwie"s. (Jeraele, als eib t"ine .Me"the»<le" aufs angst lie hst<" zu ve"r- mi‘i<le"n se"i. Das lx"se"publikum hat he"ute" notoriseh grosse' Fre"ude‘ an |K»pulärwi.>ise"n.se"haftlie"lie"n l'lauelereie"!-.. we"iin sie nur in eleT nötigen Kunstform auftrete"n: weniger s<"hätzt e"s Sivnimlunge"!! vem Kinzeltatsaehen. unel seien sie msdi so liübse'h. Es ist eben veTwöhnt. Das Kine piiblikuiii wird aue'li imnie"r anspruehsvolleT. E."' wärt" eliirehaus zu e"rwäge"n. ob ese nieht aueh an Naturaiifnahme-n unel w isse"nsehaftliehe"n Dingt"n mehr Inte^resst" halM"n würele. we"nn elie"se" aus ile"m .Alle"rle"i zur Kunstform kämen, ob nieht also elie" selilinimi" ..pe"elantis<ihe"‘' Me"thiKle^ mithe'lfe"n könnte, elie" .-Absatz- mögliehkcit zu stc"igern. Gegen Lustbarkeitssteuern zur Unterdrückung von Kinos. Wohl kaum jemals ist in eleutse-lu"!! lanelen e"in («"We"rbe" mit eler Zuchtrute ele"r se>genannte"n ,.l..u.dl>arke"its.ste"ue"r“ sei ge|H"inigt woreU"n. wie elie Kinounte"niehn'e"n ! A'on Hause aus ist eien Kommune"!! elas Ke"eht zur Einführung unel Er¬ hebung von Lustbarkt“its.ste"ue"m als rein finanzie"lle Mass- rege"l zur ilt"bung ihre"r Einnahmen ge"gelK"n woreler. Im Isiufe de‘r Ze"it hat man le"iele"r elie Erfahrung maelie i müs.sen. elas.s in nieht we";iige"n Kommune.! ilit"ses .Steuerres"ht als e"ine" .Art \'orrt"eht zur Drangsaiie"rung irgendwie" unls-epiemer .,l.ustbarke"ilen“ immer mehr und me"hr ausgenuJzt wirel. EntspreH"he"Hil eler .Ab.sieht ele"s <Ji‘setzgebt"rs, wohl eine Rt"steue"rung elt"r Lustbarke"itt"n zuzulasse"n. damit abe"r naturgemäas eine 'IViielenz zur L' n t e r el r ü o k u n g von elerartigt"!! Wraust alt unge"n au.szusehliesse"n. köiiiien von Rt"thts we"gt"n elie Kommunen nur inäasige Steue-sätze e"rhelM"ii. Man hat in eler Literatur unel in elt"r Recht¬ sprechung mit Rwht eien fJeelanken. elureh Lustbarkeits- steuiTii hie"r in Frage komine"nele" Wranstaltiingen ..er- elreiaseln" zu wollen, verpönt. IK'inentspTeehenel sinel aueh von ve"rsehii"<le"nen Ministem im I.Aufe eler Zt"it Wrfügiingen erwirkt worelc"!!. welche elie- Oemeinele"n in elem Sinne" lit?- lehren, elass niemals Lu.stbarke*itssteuerTe"gulative so hech bemt"s.s4"n werelen elürfen, eiaas elie in Reeh" stehenden \’er- anstaltungen daeiureh untereirückt werelen könne"n. In JeHlem Streit um elrakonisehe Steuersätze blieb bishe"r immer elie Heiffnung. elech in lK"sonelers schlimmen Fallen e'inen aussichtsreichen .Angriff damit elurehführt'n zu könnem. elass man elie sogenannte Lustbarkeitssteimr als l’nter- elrüe-kungs.steuer naehzuwi"ise"n suchte. Nun ist jetzt eine Entsedmidung ge"falle"n, elie nieht nur IxHlauerlieh. sonelem in mehr ele"nn einer Hinsicht bedenklich ist. Dt"r Inhalier eint"s Kinos in einer Staelt eler l^ausitz war zu t"iner täglichen Lu.stbarkeitsste"uer von nieht weniger elenn .Mark veranlagt weirelen. Da keine .\e"nele"rung zu e"rzielen war, so musste elt"r l’nte'mehmer notgeelriingen elas \ e"rwaltungsstre"it verfahren tlurehführe"n. Zu diesem Zweck suchte er eien Nachwi-is zu erbringen, elass elie e.xorbitante Höhe des täglichen Steuersatzes sein l'nteme"hmen elire"kt vernichten würele. Da er nur ein kleines Liehtbihltheater betreibe, so se"i en- höchstens in ele-r l.sige. täglich .‘1 Mark Steuer zu zahlen. Wenn auch elie e"rwähnte .Al^abt" für Kinos von HMI bis 1.50 Plätze neirmiert sei. •"«> sei diK"h zu be"elenken, da.as eine volle .-Ausnutzung des Lie-litbilelt he"ateTs verhältnismäss g selte>n me'iglich se"i. Zur Re"W i"isführung .schlug ele"r klageneie l’ntt"me"hiiie"r die übrigen Kiiiobesitzi'r se"ine"s Ortevs als Saehve"rstänelige" vor. Die .'Absicht ele"s Prozesst"s ging alsei dahin, ejen Nae-hweis zu er¬ bringen. da.ss der e"rwähnte heihe Steue-rsatz elas Kino ve-r- niehte Naturge"mäs.s konnte sie-li ile"r Kläge^r als I*nize"s.s- partei nur auf se-in rnte"nie"hmen berufen unel nur für elit"se"s prinzipiell ih"n in Frage kominc-ndi'ii (it"siehtspunkt ge"lte"nd mae'hen. .Mr»n hätte nun meinen solle"ii. elass eli"r zunächst angewufene" Ri"zirksaus.se"hus.s eliese Re"weisführung würelige-n und prinzipie"!! als richtig anerkenne-n würele. Das ge"schah alMT nieht! Der Kine)unte"rTie"hmer rief nunmehr elas OlM"rve"rwaltungsgf"richt an unel musste" aueh hie"r le"iele"r elie .Able"linung seiiH"r Klage e"rlelje"n Die (ie-siehtspunkte. welche nun elas ()l)<•^vt"rwaltungs- ge"rie'llt für seine" merkwürelige" Stellungnahme" anfUhrt. sinel ausse"re>rdentlieh wichtig, ela mau elaraus e"rme"sse"ii kann, welche Aus.sichten zukünftige- Preizes.se* hallen. re*sp. we-lehe-s Mate-riiil man ge-gebe*nenfalls beihringen muss, um eine der¬ artige Klage- mit .Aussicht auf Erfolg führe-n zu ke'üine-n. De'r eiberste* preussise-he-CJe-riehtsheif in eliese-n Ste-ue-rfrage-n be-gründet seine- Ste-lliingnahme-: elie in ele-in hie-r in Resle- stehe-nelen Fall rigoreise- Lustbarkeits.ste*ue-r könne elariim nieht als Erelreisse-lungssteuer gewerte*t we-relen, elamit. weil hierfür ganz be*seinele*re* l'instänele* unel A’e-rhältnisse" naehgcwieise*n werelen müssten. Erfeirelerlieh se-i. elass ele-n keimmunale-n (Je-se-tzge-be-rn elie- Absicht ele-r Tnte-r- elrüekung ele*s in Frage* keimme-nele-n (lewerbe-zweige-s üImu- haupt nachge*wiese-n we*rele-. Es könne- ruhig zuge-ge-la-n we-rele-n, elass elie* Steuer elie- rnte"me-hme*n se*hr stark iH-laste-; e>s könne aueh sein, elass elie we-nige-r gut funelie-rte-n läeht- bilelbühne-n dabei zugriinele gehe-n wünle-n. Das abe-r ge-nüge- nieht zur .-Annahme eine-r l'nterdrüekungssfeueT. Das rrteil muss als abwe-gig betraehU*! we*rele-n. Man kann zuge-be-n. elass Ste*ueT.nas,sre-geln in Re-ele- ste-hcnele-r Art elenkliar sinel, elie- ein ganz be*seinele-rs se-hlen-ht elastehe-n- eles l'ntemehme-n be-se-itigen, eihne elass liei ele-r nun einmal beiTse henelen Tenelenz eine-r nieigliehst weitge-heneie-n .Aus- le-gung ele-s Begriffe-s Lustbai1ce-its.ste-uer unel eine-r recht engen Fassung ele-s Sinne-s einer l'nterelrückungsste-ue-r^ vem le-tzte*rer elie- Re-ele- sein wird. Dann aln-r muss elas in Frage- keimmenele* l'nterne-hmen nach ele-r ganzen Sachlage ausse-r- gewöhnlie-h schwach fundie-rt sein. Ein K-no z. R . elas sei-