Der Kinematograph (December 1914)

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No. 414. Der kinematogruph — Düsseldorf. gel ragen wird. ni”ht wahrer wird. Wer die Kriegsbericht- crstattung der verschiedenen Firmen gewissenhaft und objektiv verfolgt hat. wird gewiss nicht behaupten wollen und können, dass die Mcsstcr'sehe Kriegswocht“ auch nur die leidste BPvorz«igung v >r d*‘i» übrigen atifw.-ise. Dass ab t die Firma Messter iile-Vhaupt le.-i ci‘r Vcrt« iluirg der Konzes-innen berücksichtigt wurd •. versteht sieh bei djr Stellung, die sie in der deutschen Filuwclt einnimmt, so absolut von selbst, dass jede Diskussion über diesen Punkt sich erübrigt. Wenn man ab-r gar meint, dass Herr Messter von seiner Firma trotz ihter Bedeutung hätte verlangen sollen, dass ie iilierhaupt auf Kriegsberichte verzichte und dass er also neben dem grossen persönlichen Opf.-r, das er durch die Arbeit im Dienst' «los Vaterlandes bringt, seiner Firma auch noch eine schwere Schädigung hätte zumuten sollen, so war > cs schade um jetles Wort, das man im Kampfe gegen solche Ansi« hten vergeuden wollte. Eine andere Frage ist freilich die, oh man ülK-rhaupt gut daran getan hat. von seiten des (Jencralstabs eine Per¬ sönlichkeit zu berufen, l»ci der man angesichts ihter Stellung in der Branche mit Vorwürfen und Verdacht igungen rech¬ nen musste, wie sie ja leider auch nicht ausgebliebcn sind. Afx-r Hand aufs Herz woher hätte man eine Per¬ sönlichkeit von der Erfahrung und Sachkenntnis Musstet‘s nehmen sollen, die gleichzeitig auch die gesellschaftlichen und militätischen Qualitäten besä.s, di.“ man notwendiger¬ weise für eine derartige Stellung zur Bedingung machen musste. Sehweilich wäre da überhaupt c.ne andere Per¬ sönlichkeit ernstlich in Frage gekommen, und der (km Tal- stab mag erwartet halten, da s an einen Mann, den seine Berufsgenorren an die Spitze ihrer Fachorganisation Ite- rufen haben. Missgunst und Verleumdung sieh nicht, her- unwageu würden. Harr Meister alicr, der gewisse Ele¬ mente. die sieh zum Leidwesen der weitaus überwiegenden Mehrzahl der Branehe dieser zuzählen dürfen, sicherlich besser kannte, hat die Sache entfach vom Standpunkte des preussisehen Offiziers aus betrachtet, der seine Pflicht auf dem Posten zu tun hat. auf den er gestellt worden ist. ungeachtet persönlicher Angriffe, die er sich dah-i zuziehen könnte. .Jedenfalls hat Herr Messter vermocht — und das soll ihm hoch angerechnet werden — dass heute im General stab und lx-i anderen Behörden, die mit diesem im engei Zusammenhänge arbeiten, «lern Kino gegenüber eine durch aus wohlwollende Stimmung herrscht und dass in all« i Aeusseriingen da. B«“streben zutage tritt, «lie deutsch Filmindusttie zu fördern. Natürlich hat man nun an dies«T wohlwollenden Stimmung heraus nicht gleich all eingehenden (Jesuch«' berücksichtigen können, sondert man hat sich begreiflicherweise gesagt, dass man diese, neuerlichen Erscheinung g«*geniih«“r un«l um eine soleln handelt es sieh «l«K“h lx-i <l-r Verwendung «ler Kincmnt > graphie zu Kt iegsaufnahnien zunächst erst einmal Vorsicht walten lassen un«l einen Versuch machen müs Int grossen ur««l ganzen scheinen diese Versuche r«“cht Ix- früxligend ausgefallen zu sein, wenigstens ist bislang v«u unangenehmen Folgen. Ergebnissen oder Begleiterschei nungen nichts fx'kannt geworden. Un«l obwohl mai jetzt Itereits älter die Zahl der ursprünglich in Aussicht genommenen vier Firmen hinat;«gegangen, darf aus dies«-n Gtunde erwartet werden, dass man von jetzt ab etwa freigebiger mit der G«-wiihrung der Erlaubnis zu kinematographisehen Aufnahmen auf den Kriegsschau platzen sein wird. Das ist auch eine Pfli«-ht gegeniilx- «ler Nachwelt, «ler man gar nicht genug Dokumente m <li«-sen Weltkrieg erhalten kann. Selbst wenn alle Ge suche «ler geeigneten Firmen Iterüeksioht igt würden nicht jeder, der einen Aufnahmeapparat be.sit/.t und dreh -i kann, zählt zu den gioigneten würde «lie Zahl nicht • gross sein, dass sie Ihm der Unzahl unserer Truppen auel nur in etwa ins Gewicht fiele. An Stäben, «lie den ..Klimm« i fritzen“ mit Vergnügen Gastfreundnchaft gewähren würde fohlt es auch nicht, wenn di«“ Branche mir gesellschaftlicl qualifizierte Leute hinauMchicken würde. Das Beispi. «ies deutschen Kronprinzen, HindenburgX Morg« . usw. beweist das zur Genüge Hi^r wir«l sieh auch n«x «■in grosses Fehl «ler Betätigung für den Mann unser* Vertrauens bieten, dem gleichzeitig «ler tJeneralstab s«-i Vertrauen schenkte. Möge er eins sein mit so vielen at «leren, bisher noch zurückstehenden Mitgliedern unser. Branehe in dem Wunsche: Mehr Operateure in Feld! Horst Einscher. Oie Stettiner Urania. ln Nummer 411 brachten wir einen Bericht ülx*r «lie Eröffnung dieses neuen Instituts un«l wollen nun, wir in Aussicht gestellt, nrx'h Einiges ülx-r «lie innere Organisation desselben nachtragen. Die Frage, wie ein«“ Brücke von «ler Schule zum Kino zu bauen, wie der reiche Schatz von Anschauung und Belehrung, der in dem von «ler Industrie Ix-rcits aufgestapeltcn und ständig sich mehlenden Film¬ material verborgen liegt, direkt für Unterrichtszwecke nutzbar zu machen ist. hat hier eine anscheinend sehr glückliche Lösung gefunden, und es verlohnt sich wohl, etwas näher darauf einzugehen. Das Unternehmen ist, wie schon erwähnt, auf direkte ir«“gung und unter Förderung der städtischen Behörden, ziell «Ies Oberbürgermeisters ins Leben gerufen worden, •h Zeichnungen angesehener Bürger kam das nötige al zur Gründung einer G. m. b. H. zusammen; die ■meinde ihrerseits trägt indirekt dazu bei, indem Gesellschaft das GeUtade, auf dem «las Theater ein-m sehr niedrigen Preise vermietet, wogegen -fraglich das Mitbestimmungsrecht in wichtigen Punkten gesichert und eine begrenzte, eventuell zu < höhend.“ Zahl von Vorführung«*!» zu Unteniehtszweek« > aushedungeu hat. Die Gesellschaft ist verpflichtet, wir rend «ler Schulzeit auf Verlangen «les städtischen Schul amtes an mindesten« achtzehn von diesem auszuwählend . Wochentagen eines jeden Monats zu einer von der Behör« 1 festzusetzenden Zeit. zwischen II Uhr vormittags und 1 Uhr nachmittags mindestens eine Vorstellung von wenigstens dreiviertelstündiger Dauer für die Schüler un«l Schülerinnen d«*r Gcmcindesehulen zu veranstalt. Ein«* ähnliche Abmachung gilt für die B-sucher der höhen n und Mittelschulen und für jugendliche Schulentlasse, nur ist hier die Zahl der Pflic ht Vorstellungen aut wöchent¬ lich «-ine für jede Kategorie beschränkt. Die Vorführung 1 » für «lie Gemeindesohülcr sind unentgeltlich; in den ander. n Fällen dageg.-n ist es gestattet, ein bestimmtes, sehr massiges Eintrittsgeld für Rechnung der Gesellschaf* zu erheben. Das Sohülerprogramm unterliegt in allen Einzelheiten der Genehmigung des Sohulamtes un«l : bei jeder Erneuerung oder Veränderung einmal unent-