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Dpt Hineinatograph - Düsseldorf. Xu. 414. gelt lieh zur Information der Lehrer und Jugendpfleger vorzuführen. Um das Unternehmen auf eine gesunde geschäftliche Basis zu stellen, ist natürlich für die Abendstunden eine Ausnutzung des Theaters zu Vorstellungen für das grosse Publikum vorgesehen. Es hat jedoch auch bei der Aus¬ wahl der Programme für diesen Zweck der Gedanke, die Stettiner Urania in den Dienst der Volksbildung zu stellen, weitgehende Berücksichtigung zu finden. Man musste selbstredend die Oberleitung in die Hände eines erfahrenen Fachmani.es legen und ihm auch in Anbetracht der Ver¬ hältnisse des Filmmarktes eine gewisse Bewegungsfreiheit lassen; die Mitarbeit eines städtischen Kuratoriums unter Vorsitz d'-s Oberbürgermeisters sichelt aber der Behörde auf alle Fälle das Einspruchsrecht, wenn die Veranstal¬ tungen ihr etwa von dem vorgezeichneten Wege abzu- weichen scheinen . . . Dieses Zusammenarlieiten des leitenden Fachmannes mit anderen Faktoren, der Aus¬ gleich zwischen idealen Forderungen und praktischen Möglichkeiten wird vielleicht manchmal- Schwierigkeiten bieten. Auf die Persönlichkeit d?s erst ereil kommt dab.-i viel, wenn nicht alles an. Wenn, wie hier in Stettin, ein seit langen Jahren ansässiger, allenthallien üi bestem An¬ sehen stehender Bürger der Stadt die Zügel in die Hand nimmt, so darf man sicher mit einem erspriesslichen Fort¬ gang der Sache rechnen . . Jedenfalls wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg! Das Filmmaterial für die Abendvorstellungen soll in der Hauptsache nur entliehen, das für die Jugendpro¬ gramme dagegen nach Möglichkeit ganz oder wenigstens vorwiegend käuflich erworben werden. Um • ine bessere Ausnutzung der Bestände zu ermöglichen, vor allem aller auch, um ausserhalb der Mauern Stettins in gleichem Sinne wirken und in anderen Städten der Provinz Pommern die Schulkinematographie fördern zu können, ist ein Zu¬ sammenschluss derselben zu einem Wanderkinoverbandc ins Auge gefasst. Die Urania stellt das Filmmaterial, die dazu ausgearladteten Vorträge und den Vorführunes- apparat, wenn nötig auch einen Mann zur Bedienung des letzteren zur Verfügung; die Leihgebühr, welche sie dafür erhebt, könnte umso niedriger ausfallcn. je mehr Orte sich anschliessen . . . Auf diese Weise wird auch klei¬ neren Städten, die sich aus eigenen Mitteln ein Institut wie die Urania nicht schaffen können, die Möglichktit geboten, die unleugbar hohen erzieherischen und bildenden Werte der Kinematographie für ihre Jugend nutzbar zu machen. Für die gute Sache begeisterte, als-r zersplitterte und zerstreute Arlieitskräfte werden durch den Zusammen¬ schluss im Verbände für gemeinsame, fruchtbringende Arljeit gewonnen werden; die Fürfahrungen jedes einzelnen und der verschiedenen Orte werden, gegenseitig ausge- t»lischt, tler Gesamtheit zugute kommen und mannig¬ fache neue Anregungen ergeben. Neben den Unterricht zwecken lässt sich der Kinematograph auch für Schul¬ feiern und ähnliche Gelegenheiten trefflich verwerten, und die Praxis wird noch manchen weiteren guten (Je¬ danken zeitigen. Jedenfalls findet der Wanderkinover¬ band ein reiches Arbeitsfeld und kann viel Gutes wirken. Aufklärung. Belehrung und edlere Unterhaltung in weite Kreise tragen und so eine volkserzieherische Arbeit im besten Sinne leisten. Aus all diesen Gesichtspunkten betrachtet, erscheint die Stettiner Urania als ein verdienstliches, für die All gemeinheit wertvolles und auch in geschäftlicher Hinsicht durchaus lebensfähiges Unternehmen, dem man im Inter¬ esse des Ansehens der gesamten Branche nur den besten Erfolg wünschen kann. Neuheiten auf dem Berliner Filmmarkte. ln den Uniontheatern brachte der Freitag einen neuer, patriotischen Zweiakter der Projektions-Aktiengesellschaft auf den Plan, dem eine sehr ansprechende Idee zugrunde liegt. Für ist „D er Sieger" betitelt und greift mit seiner Handlung den Zeitgeschehnissen voraus in die friedliche Zukunft. Drei Brüder stehen sich als Rivalen in der Liebe zu einem Mädchen, der Tochter ihres Nachbars, gegenüber, als der Krieg ausbricht und sie alle zu den Waffen ruft. Im Hochsturm der vaterländischen Be¬ geisterung einigen sie sich auf «len Entschluss, dass der Wackerste von ihnen die Geliebte besitzen soll, und diese selbst, jedem gleich zugetan, verspricht dem ihre Hand, der ihr aus dem Feldzug das Schönste mit bringt .... Als die Friedensglocken durchs Land klingen, legt der eine ihr ein Kleinod vor, welches ihtr.-ein feindlicher Offizier in Anerkennung seiner hochherzigen Gesinnung gestiftet, der zweite das Eiserne Kreuz, als Lohn einer tapferen Tat-, — der dritte aber bettet ein kleines, hilfloses Kind, eine Waise, deren Fültem vor seinen Augen getötet wurden und die er gerettet und mit sich genommen, in die Arme der Geliebten. Da weiss sie, wen sie wählen soll. — und auch die weniger glücklichen Brüder finden, dass sie recht getan. Der hübsche, sinnig? Film fand ein dankbares Publikum, ebenso ein kleines nettes Lustspiel: ..Gute Freunde“ oder ..Es war in Schöneberg..." mit der reizenden Else Eckersberg als munteres ßack- fischchen, welches die Herzen zweier höherer Schüler zu heissem, aber freundschaftlichem Wettbewerb um seine Gunst entflammt. Im UT. in der Friedrichstrasse fand übrigens Mittwoch nachmittag eine Presse Vorstellung des Wreits in voriger Nummer ausführlich besprochenen Dreiakters ..Ivan Koschul a“ statt, die namentlich lici ihrem von kräftigem patriotischen Schwung getragenen Schluss lebhaften Beifall entfesselte. Im Anschluss (Uran zeigte ein artiger Filmscherz, wie die Weihnachts-Krieger¬ spende der UT.-Besucher, die bekanntlich »us «lern Erlös «les Programmverkaufs in der Zeit vom 15. November bis zum 17. Dezember beschafft werden soll, an unsre braven Truppen gelangt und dort bei allen di? grösste Freude weckt. Der Mozartsaal brachte einen effektvollen F'ilm- roman in drei Teilen: ,,U m ein Weib" (National- Film-Gesellschaft) heraus, von Björn Björnson in Szene gesetzt und mit den bekannten Stockholmer Künstlern Nils (’hrisander und Aud Fügede-Xissen in den Hauptrollen. Die interessante, geschickt aufgehaute Hand¬ lung schildert. wie einem jungen Aristokraten die Lielte zu einem schönen, aber charakterlosen Weibe, einer Variete- tänzerin, zum Verhängnis wird, ln masslosem Zorn über einen von ihr begangenen Ehebruch schiesst er auf sic. ohne sie zu töten; nur ein Auge geht ihr verloren. Zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt und von seinem Vater enterb!. geht- der Graf nach seiner Entlassung nach Argentinien und findet dort ein neues Glück. Aber die Fesseln der Vergangenheit hängen noch an ihm; vergebens versucht er sie abzuschütteln und die inzwischen tief gesunkene Juanita zur Füinwilligung in die Ehescheidung zu bewegen. In der