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Xo. 444. Der Kinematograph — Düsseldorf. gosohwebt. den Bildern in (Jestalt und Technik Reni- brandtsches Kolorit zu geben, uiul «las ist ihm meister¬ lich gelungen. Nicht nur sieht man «len jungen Reni- brandt, wie er a*is seinen SelbstbihlnisM'n bekannt ist, in staunenswerter Porträtähnlichkeit von Ludwig Traut- niann verkörp«*rt. son<lem es zeigen auch zahlreiche Köpfe echt RembrandtM-hen Charakter o«ler Porträtähnlich¬ keit mit Persönlichkeiten Renibran<ltscher Bildiii.sse. Auch die Technik der Bilder erinnert in gcra«lezu frappanter \\'eise an Rembranilt, un«l so ist vor allen Dingen <lie ..Helldunkel”-Technik zu überra.schen<len Effekten be¬ nutzt wortlen. und es i.st nur bedauWlich. dass nicht aucli eine Viragierung in dem charakteristischen Rembrandt- schen Delbbrauii möglich gewesen i.st. .Ai'.f den architek¬ tonischen Hintergrund der Bilder ist eine kaum zu über- t reffende Sorgfalt gelegt wonlen. und aucn dabei ergeben sich vielfach Wirkungen, wie sie bish»«- kaum im Film gezeigt worden sind. Wenn dabei unterlaufen ist, dass man plötzlich mitten in dom mittelalterlichen Milieu eine Daslaterne sieht, so ist das freilich ein Regiefehler, der nicht Vorkommen sollte, aber dem Werte tles Ganzen tut er keinen Abbruch. Der Inhalt ist kurz folgender: Der Kastellan eines Klosters sucht nach dem Stein der Weisen. Da kehrt eines Tages ein geheimnisvoller Wanderer btn ihm ein, «1er ihm erzählt, dass er den Stein der Weisen, durch <len man die Zukunft erschauen könne, besitze. Er lässt ihn einen Blick in den Stein tun, uml überrascht sieht der Kastellan, wie er seiner Tochter und einem jungen -daler, deren Wrbindung er sich bisher wid-irsotzxe, seinen Segen erteilt. So wächst in ihm die Begiertle, den Stein, mit dem er die Welt zu beherrschen glaubt, zu besitzen, und da der fremde Wandersmann* ihm denselben nicht gilt, so schlägt er ihn nieder, raubt ihm den Stein imd schleift den lebh).sen Körper in «len Koller hinab. Wieder blwkt er in «len Stein und sieht sich nun zu seinem grenzen- l«>sen Entsetzen selbst, wie er von zwei Häschern gefesselt abgeführt wird. Entsetzt flieht er aus dem Hause, eilt wie ein Irrsinniger durch die Strasstm uiul wird s«hlie««.s- lich auf seine Selbst bezieht igung hin, einen Mord begangen zu tiaben. fest genommen und zu seiner W«>hnung geführt, wo man den Ermordeten suchen will. Inzwi.schen aber hat die TtK*hter des Kastellans den bX’an«lerer in «lern K«“ller gefunden, seine Wun«le verbunden, und ihn auf seinen Platz am Kamin zurückgeführt. Der Ka-stellan prallt zurück, als er ihn dort sitzen sieht, und noch n^ehr ist er erstaunt, als der Totgeglaubte aufsteht, seinen N'erband herunterreisst und nicht mehr «lie Spur einer Wun<lo auf¬ weist. Auf das Geheiss des Wanderers gibt er nun den bei¬ den Liebentlen seinen Segen, und so i.st auch das zweite Bild, «las er in «lern Stein der Weisen sah. in Erfüllung gegangen. — Der Wanderer wunh» von Thetxior Loos in einer Art von Christus-Maske ungemein wirkungsvoll «largOHtellt. Ein gleichfalls von «ler ..L'nion“ herausyebrachter Kriminal-Film ..Der Herr Baron" hat Felix Basch zum Verfa.''st«r un«l Regi.sseur. Er führt in das Milieu der Geisteskrankheit -simulierenden N’erbrecher. ,.Der Herr Banm" ist in einer geschl«)ssonen Anstalt interniert un<l entflieht mit Hilfe seiner Schwtjster. Gleich darauf taucht er wio«ler in vollen«leter Grandezza als der ..Herr Banm’“ auf. er sucht sich einen .1 u welii-rladen l’nter «len Liiulen als (){M‘rati«>nsfel«l aus. indem er einen aus der Literatur reichlich bekannten aber d«K h sehr w irksamen Gaunertrick ausführt. Er kauft eine kostbare s«*hwarzo Perle für 25 (KX) Mk.. die er bar bezahlt — man sieht, sogar zur Gaunerei gehört Betriebskapital, — Die P«t 1«« schenkt er einer Schauspiokmin un«l da «liese sehr entzückt von «lern Ges«*henk ist, so bietet er ihr an, ihr noch eine gleiche Perle hinzuzukaufen, so«lass sie «lie beiden l’erlen als Ghrringe vorwen«len könne. Gemeinsam mit «ler nichts ahnemlen Schauspielerin geht er wieder zum .1 uw ««Her un«l K-auft ra^t «liesen, eine zweite, ganz gleiche P««rle hinzuzukaufen, gliMchgültig, was sie koste. Einige Tage späti-r erscheint der Gauner in einer N'erkleidung wiisler lieim Juwelier und legt ihm unter aiuleren Juwelen auch die zuvor ge¬ kaufte schwarze Perle vor. IX«r Juweli««r ist hoch erfreut, ein «ler ersten Perle so ähnliches Exen'plar gefiimkii zu haben und zahlt nach toloph«»nis« her N’.rständiguiig 4<hmio -Mk. dafür. Nachdem dem Herrn Banm di«*ser gi-os.se Schlag gelungen ist, wagt er es, in «ler Nacht in «las Schlafzimmer «ler T«K-hter eintss rei«-h«m ln«lustriellen, mit dem er zu Abeml gesp««ist hat, einzudring«in, un« «li«> IVilenkette «l«*r Schlafon«len zu stehlen. Di«we wird almr wa«-h, überlist«! ihn un«l lässt ilm festnehn-en. IK^r Film ist gut gespi«-lt uml recht wirk.sam. Ein«*n neuen Erna Morena - Film ,,S e i n brau¬ nes Mädel“ (M e s 8 t e r - F i 1 m G. ni. b. H.) z«üg«‘n soeben die Uni«mth««ater. Es ist ein Stück aus «lern Zi- geunerlt'ben, das sich in «len Film «•ntrollt. Ein junger Adliger lernt btü sein«'r Wirlobiing eine zur Feier «lersellmn tanzende Zigeunerin kennen, vt«rli«>bt sich in «liese und flieht ncH-h in derselben Nacht mit ihr. Di«- Fliehemlen müssen sich bald vor den Eltern «ler verlassenen Braut, bald vor dem jungen Zigeuner, «ler die Entführte geliebt hatte, verbergen, und das Dran'a fimlet schliesslich dadurch seinen Abschluss, «lass «ler Zigeuner «len Entführer seiner Geliebten nioderschlägt un«l diese selbst auf der N'erfolgung «lazu bringt, sich «lurehs Fenster -zu stürzen, sodoss sie zerschmettert unten liegen bleibt. FIma M«)rona ent¬ wickelt in «lif^m Film wi«»«l«JT «lie ganze Fülle ihres gr«>8sen Könnens. Sie spielt die Zigeunerin mit hiiireissender \’erve, un«l bo«leuten«ler Gestaltungskraft. Dem Film ist j«jden-